Zum Heimspiel-Abschluss 2017 hat der 1. FC Lokomotive Leipzig seinen Fans noch ein Präsent unter den Baum gelegt. Erstmals gewann Lok zu Hause gegen den Berliner AK. Beim 3:1 (1:1) glänzte vor allem wieder Paul Maurer, der die ersten beiden Tore vorbereitete und den Schlussakkord selbst spielte. Lok klettert damit auf den vierten Platz und ist punktgleich mit dem Dritten Nordhausen. Zum Jahresabschluss reist die Scholz-Truppe am Sonntag nach Babelsberg.
Die nächste Serie des 1. FC Lok hat begonnen. Mit dem 3:1-Sieg sind die Probstheidaer nun schon das dritte Spiel in Folge ungeschlagen, sackten seit der 1:3-Niederlage beim BFC sieben Punkte in drei Spielen ein und trafen immerhin sechs Mal. Mit 24 Toren ist Leipzig allerdings weit von den Spitzenkategorien der Regionalliga entfernt. Energie Cottbus sowie der Berliner FC Dynamo, die beiden Top-Teams also, trafen bereits 47 Mal.
Möglicherweise liegt die Torflaute auch daran, dass Lok einen Mann wie Felix Brüggmann im Sommer abgeben musste. Das Nordlicht schoss letzte Saison als Joker die Tornetze kaputt, wechselte erst zu Viktoria Berlin, dann schnell weiter zum BAK, traf an diesem kalten Mittwochabend für die Gäste – und würde, wie es die Rentiere im Galopp verrieten, gern in Leipzig bleiben. Berlin sei wohl nicht das Gelbe vom Ei. Von Lok-Seite gab es dazu kein Statement, nur soviel: Dieses Jahr gibt es noch dicke Neuigkeiten aus Probstheida.
Im Heimspiel gegen Brüggmann und seinen BAK fehlte der Kurz-und-bald-vielleicht-ganz-Rückkehrer den Leipzigern nicht wirklich. Die Hausherren begannen mit Lust und Laune, hatten erste zarte Möglichkeiten in den Anfangsminuten. „Da haben wir eine Schlafeinheit gemacht“, witzelte BAK-Trainer Markus Zschiesche anschließend.
Richtig wach wurde seine Truppe auch nicht nach der Lok-Führung nach 11 Minuten. Paul Maurers Ecke landete auf Zianes Kopf. Zackbumm: 1:0. Der Torschütze musste in der Folge im Gesicht behandelt werden, Lok spielte fast zehn Minuten in Unterzahl und kassierte den Ausgleich durch – genau – Brüggmann. Nach Mischs technischem Fehler löste Pekdemir die 2-1-Situation super auf, „Brügge“ schob direkt ein.
Ärgerlich für Lok und vor allem für Nils Gottschick. Der flinke 18er hatte in der Zwischenzeit zwei dicke Fische an der Torangel, verstolperte einmal, einmal hielt Jakub Jakubov aus kurzer Distanz. Mit dem Ausgleich trat der BAK deutlicher auf das Gas, spielte mit und war vor allem im Umschaltspiel gefährlich. Zickert schaufelte einen Ball für den geschlagenen Kirsten von der Torlinie. Lok hatte derweil etwas runtergeschaltet, ein Maurer-Freistoß aus 20 Metern landete an der Oberkante der Latte. Mehr gab es für die offiziell 3.531 Zuschauer nicht zu bestaunen.
Dass deutlich weniger Zuschauer bei feinem Schneeregen und starkem Wind im Bruno-Plache-Stadion waren, lag daran, dass der Erwerb der Eintrittskarten für dieses Spiel an Derbykarten gekoppelt war. Wer zum Derby wollte, musste entweder Karten für das Lok-Spiel gegen den BAK oder gegen Union Fürstenwalde Anfang Februar kaufen.
Die rund 2.000, die tatsächlich anwesend waren, dürften ihren Ausflug nicht bereut haben, denn auch in der zweiten Hälfte suchten beide Teams nur den höheren statt den niedrigeren Gang. Brüggmann hätte für die Gäste das Siegtor machen können, auf der Gegenseite traf Ryan Malone erneut nach einer Ecke von Paul Maurer. Der 21-Jährige zog den Gästen in der 74. Minute selbst den Zahn, nahm einen Querpass im Berliner Aufbauspiel unbedrängt mit und vollstreckte ins lange Eck.
Leipzig hatte fortan Möglichkeiten zum vierten Tor, Gottschick traf aber nur die Latte, Maurer wurde noch einmal abgedrängt. „Glückwunsch an Lok für das tolle Spiel. Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und mutigen Kombinationsfußball geboten“, lobte BAK-Trainer Markus Zschiesche die Hausherren und sein Team im Anschluss. „Wir hatten acht Torchancen, haben aber zu viele leichte Fehler gemacht.“
Statt Heiko Scholz nahm diesmal überraschend Rüdiger Hoppe im VIP-Raum des Klubs zur Pressekonferenz Platz. Scholz musste wegen leichter Kreislaufprobleme im Büro bleiben. Hoppe zeigte sich „sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung. Dieser Sieg war für alle noch einmal ein guter Abschluss in Probstheida“. Kommenden Sonntag geht es für die Leipziger dann zum SV Babelsberg. Dort konnte Lok bisher nicht gewinnen, verlor seit der Rückkehr in die Regionalliga dreimal. Ob es diesmal klappt?
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