Nach einer erschreckend schwachen Leistung ist der 1. FC Lok aus dem Landespokal ausgeschieden. Der Vorjahres-Finalist unterlag den besseren Budissen mit 0:3 (0:1). Die sieben Pflichtspiele ungeschlagene Lokomotive war zu keiner Zeit in der Lage das Spiel zu gewinnen, Bautzen ging zudem glücklich in Führung. Die 1.563 quittierten das Ausscheiden mit einem Pfeifkonzert. Immerhin: Lok muss im Viertelfinale nicht nach Leutzsch zur BSG Chemie fahren, das übernimmt nun Bautzen.
Mitte der ersten Halbzeit hatten sich die Zuschauer auf zwei Schuldige eingeschossen. Der eine trug grün und stand bei Lok im Tor, der andere trug gelb und leitete das Spiel. Doch hinter Schiedsrichter Jens Klemm und seiner Spielleitung konnte sich heute niemand verstecken. Klemm pfiff kleinlich und stand gewiss nicht im Verdacht, ein Heimschiedsrichter zu sein, aber er benachteiligte Lok nicht.
Und auch Torhüter Hanf taugte nicht als Sündenbock. Die Nummer 2 im Tor des 1. FC Lok bekam planmäßig den Vorzug vor Kirsten, soll diese Saison im Pokal halten und kassierte nach 11 Minuten ein vermeidbares Tor. Tony Schmidt zirkelte einen Freistoß von rechts um die Mauer, Hanf konnte den Ball nur noch ins Netz boxen. „Das war natürlich beschissen für ihn“, so Lok-Trainer Heiko Scholz.
Mit dem Gegentor machte sich Nervosität breit. Auf dem Platz und auf den Rängen. Die Zuschauer pfiffen wie lange nicht mehr. „Seine Mitspieler haben ihm dann auch noch die Bälle auf rechts statt auf den linken Fuß gespielt. Das war alles sehr unglücklich“, so Scholz. Bautzen profitierte von der Unklarheit im Lok-Spiel. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit den Sack zu machen können“, sagte Bautzens Trainer Torsten Gütschow.
Das holte sein Team in der zweiten Hälfte nach. Milde und Pfanne besorgten bis zur 66. Minute die Entscheidung. Lok tat sich davor und auch danach schwer, in den Rhythmus zu kommen. Egal ob mit Dreier- oder Vierer-Kette, egal mit einem oder zwei Stürmern: Es lief nichts zusammen. Einzelne Spieler – wie Berger, Schinke oder Malone – wirkten überspielt, Zickert und Misch hielten hinten nicht wie gewohnt dicht, und auf der Bank gab es auch kaum echte Offensiv-Optionen.
Scholz brachte noch Ziane und den lange verletzten Gottschick, aber die größte Chance hatte der glücklose Lorincak, der aus drei Metern frei vor dem Tor den Ball an die Hacke bekam und somit nicht traf. „Das ist bitter. Haut mir auf die Fresse, aber lasst die Mannschaft nicht im Stich“, forderte Scholz die Zuschauer nach Spielende auf.
Bautzen fährt nun im Viertelfinale wieder nach Leipzig, diesmal nach Leutzsch und kann schon etwas vom Pokal träumen. Lok hat in der Liga am Sonntag um 13:30 Uhr Germania Halberstadt vor der Brust.
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