Der Höhenflug des 1. FC Lok in der aktuellen Regionalliga-Saison ist vorerst vorbei. Die 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Viktoria Berlin war die zweite Niederlage von Lok Leipzig in Folge. Benyamina brachte die Hauptstädter auf die Siegerstraße, Lok hatte Chancen für mehrere Tore. Am Ende fiel vor 2.575 Zuschauern keins für die Hausherren. Konsequenz: Platz drei ist erstmal futsch.
Er ist so abgedroschen wie wahr, dieser Spruch, dass nur der gewinnen wird, der Tore macht. Die Regionalliga-Fußballer des 1. FC Lok haben ihn sich selbst und ihren Fans am Sonnabend wieder in Erinnerung gerufen. „Es ist bitter, aber so ist Fußball“, konstatierte Lok-Trainer Heiko Scholz am Ende einer rasanten zweiten Halbzeit seiner Mannschaft, die in der ersten einmal vom technisch versierten Gast für eine Fehlerkette bestraft wurde und dann 75 Minuten lang einem Rückstand hinterherlief.
Schiedsrichter Wilske ließ weiterspielen, nachdem Außenverteidiger Trojandt von Kargbo vermeintlich gefoult worden war, Misch trat nicht den einen Schritt aus der Verteidigung raus, um auf Abseits zu spielen, sondern ließ das regelkonforme Anspiel auf Benyamina zu, Kirsten kam zögerlich aus seinem Tor und machte es dem 35-Jährigen einfach.
Der Ex-Profi hatte zwei weitere Möglichkeiten nachzulegen, traf aber nur die Latte und zielte anschließend links vorbei. Mehr kam von den in Rot gekleideten Berlinern in der restlichen Spielzeit nicht. Ganz anders die Hausherren, die kurzfristig auch ohne den erkälteten Kapitän Krug auskommen mussten und sowieso ein Machtvakuum auf der Zehner-Position haben, wo alle drei Alternativen länger ausfallen. Trotzdem erspielten sich Ziane und Wendschuch Möglichkeiten, die Dominik Kisiel, der Viktoria-Schlussmann, vereitelte.
Gleich mehrmals war dieser in der zweiten Hälfte im Prinzip chancenlos, aber Lok vergab die dollsten Dinger. Zickert köpfte einmal frei am Tor vorbei als drei weitere Mannschaftskameraden mit ihm am Fünfmeterraum standen – ohne Gegenspieler. Der Kapitän traf zudem drei Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig. Matus Lorincak legte fünf Meter vor dem Tor noch mal quer – zu drei Berlinern – und zu guter letzt hielt Kisiel noch einen Malone-Kopfball in der Schlussminute.
Kein Wunder also, dass Berlins Trainer Thomas Herbst von einem „glücklichen Sieg“ sprach und besonders Kisiel lobte. „Mit dem Spiel bin ich nicht zufrieden, aber mit den drei Punkten“, so Herbst. Sein Kontrahent Scholz sah es genau andersrum. „Ich bin mit dem Spiel zufrieden, aber nicht mit dem Ausgang. In der zweiten Halbzeit kann ich meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Wir hatten viele 100-prozentige Chancen. Aber wenn man kein Tor macht, kann man nicht gewinnen.“
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