Regionalliga-Aufsteiger Chemie Leipzig musste am Samstag die dritte Saisonniederlage einstecken. Gegen Union Fürstenwalde brachten die Leutzscher ihre 1:0-Halbzeitführung nicht über die Runden. Vor 2.325 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark kassierten sie kurz nach Wiederbeginn zwei Treffer durch Rico Gladrow innerhalb von nur zwei Minuten. Diesen Schock konnten die Grün-Weißen bis zum Schluss nicht mehr aus den Klamotten schütteln.
In den ersten 45 Minuten ging es reichlich rustikal zur Sache. Die Gäste von der Spree waren sichtlich darum bemüht, dem bekannten Leutzscher Kampfgeist Paroli zu bieten. Das spiegelte sich auf dem Feld in zahlreichen Behandlungspausen wider, die vor allem die Gastgeber in Anspruch nehmen mussten. So ging beispielsweise Chemie-Kapitän Stefan Karau in der 23. Minute nach einem Zusammenprall mit aufgeplatzter Augenbraue zu Boden – und konnte das Spiel nur mit Kopfverband fortsetzen.
Die erste echte Torgefahr entfachten dennoch die Chemiker. Ein Schuss von Phillipp Wendt klatschte in der 28. Minute an den linken Außenpfosten. Union-Keeper Oliver Birnbaum war vom Schuss überrascht worden und verfolgte die Szene regungslos. Die BSG blieb am Drücker. Nur zwei Minuten später grätschte Florian Schmidt aus Nahdistanz in eine Eingabe hinein, der Ball kullerte jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.
Einen Angriff später jedoch klingelte es endlich im Fürstenwalder Kasten. Nach Vorarbeit von Tommy Kind vollendete Daniel Heinze ins lange Eck zum 1:0 (31.). Fürstenwalde zeigte sich wenig beeindruckt. Sechs Minuten später fehlte beim Lattentreffer von Andor Jozsef Bolyki nicht viel zum Ausgleich. Dass der Drops noch längst nicht gelutscht war, schien auch Chemie-Trainer Dietmar Demuth zu spüren, der mehrfach das Zweikampfverhalten seines Teams bemängelte.
Mit der Führung im Rücken starteten die Leipziger schwungvoll in die zweite Hälfte. Alexander Rodriguez Schwarz hämmerte die Kugel in der 50. Minute an die Querlatte und brachte das AKS zum Raunen. Doch diese vergebene Chance sollte sich bald rächen, denn kurz darauf glich Rico Gladrow zunächst aus (54.) und brachte seine Fürstenwalder nur zwei Minuten später sogar mit 1:2 in Führung (56.).
Die Partie war gedreht und Chemie völlig von der Rolle. Die Souveränität des Gastgebers war nun wie weggeblasen. Nichts ging mehr. Der Wille war da, aber spielerisch hatte das Gezeigte wenig mit Regionalliga-Niveau zu tun. Wer es bisher noch nicht verinnerlicht hatte, dem musste es spätestens jetzt klar werden: Der BSG steht eine verdammt harte Saison bevor.
Kurz vor Abpfiff – schon in der Nachspielzeit – wäre um ein Haar der Ausgleich dennoch gefallen. Einen Schuss von Chemie-Neuzugang Marc Böttger lenkte Torwart Birnbaum sehenswert über den Kasten. Die anschließende Ecke und alle weiteren Bemühungen der Leutzscher brachten nichts mehr ein. Im fünften Saisonspiel kassierten sie die vierte Niederlage und haben weiterhin den roten Tabellenbereich vor Augen.
Bis zur nächsten Liga-Partie am 10. September (13:30 Uhr) bleibt einige Zeit zur Fehlerbehebung. Beim VfB Auerbach (zwei Punkte nach vier Spielen) müssen dringend wichtige Punkte gegen den Abstieg her. Vorher treten die Leutzscher am 2. September um 15:30 Uhr zu Hause gegen die U23 von Schalke 04 an. Im Benefizspiel wollen sie Geld für den Bau einer Flutlichtanlage im Alfred-Kunze-Sportpark sammeln.
Die Statistik zum Spiel:
www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-fsv-union-fuerstenwalde/…
Keine Kommentare bisher