Beim Confed-Cup sorgte der Videoassistent schon für manche Irritationen. Am Dienstag erklärten Projektleiter Hellmut Krug und FIFA-Referee Felix Zwayer in Leipzig, wie das System ab der kommenden Spielzeit in der Bundesliga zum Einsatz kommen wird.
„Die Ziele sind höhere Fairness und Gerechtigkeit. Dabei darf der Charakter des Spiels aber nicht verändert werden“, betonte Hellmut Krug zum Auftakt des Medienworkshops in der RB – Arena. Klare Fehler sollen in spielentscheidenden Situationen in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Das System funktioniert ganz einfach. Bei strittigen Szenen überprüft ein zusätzlicher Schiedsrichter, der in einem Kölner TV-Studio sitzen wird, das Fernsehbild. Den Referees steht dabei das gesamte Bildmaterial zur Verfügung, das die TV-Kameras im Stadion produzieren. Der Videoassistent kann sich beispielsweise einen Zweikampf im Strafraum auch aus der Hintertorperspektive anschauen. Die finale Entscheidung obliegt weiterhin dem Feldschiedsrichter.
„Man macht Fehler. Fehler zu machen gehört dazu“, erläuterte Zwayer. „Wichtig ist, dass die Fehler keine Auswirkungen auf das Spiel und das Spielergebnis haben.“ Deutscher Fußball-Bund und Ligabetreiberin DFL beteiligen sich seit vergangener Saison an einem Pilotprojekt des Weltverbands FIFA. Während der abgelaufenen Spielzeit schulten Krug und sein Team die 23 Erstliga-Referees im Umgang mit dem Videosystem. Bei der Arbeit im TV-Studio werden die Schiedsrichter von zwei technischen Assistenten und einem Mitglied der DFB-Schiedsrichterkommission als Supervisor unterstützt.
Der Videoassistent wird zunächst beim DFL-Supercup und in den Spielen der Bundesliga zum Einsatz kommen. Perspektivisch ist die Verwendung des innovativen Hilfsmittels auch im DFB-Pokal und in den Spielen von 2. und 3. Liga denkbar. Im Amateurbereich werden sich die Schiedsrichter weiterhin komplett auf das eigene Auge und ihre langjährige Erfahrung verlassen müssen.
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