RB Leipzig empfängt den FC Bayern München am Samstagnachmittag zum Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga. Unter anderen Voraussetzungen hätte diese Partie womöglich das Interesse von Fans auf der gesamten Welt auf sich gezogen. Doch da die Bayern als Meister und Leipzig als Champions-League-Teilnehmer feststehen, ist die Spannung raus. Ein reizvolles Duell, das beide Mannschaften vermutlich unbedingt gewinnen möchten, ist es dennoch.

Es gab Zeiten im Laufe dieser Bundesliga-Saison, in denen es so aussah, als könnte der vorletzte Spieltag die Meisterschaft entscheiden. Tatsächlich ist es sogar das Duell des Zweiten gegen den Ersten, wenn am Samstagnachmittag RB Leipzig den FC Bayern München empfängt. Doch die wichtigste Entscheidung ist schon längst gefallen: Die Bayern stehen seit zwei Wochen als Deutscher Meister fest. Aktuell beträgt der Vorsprung zehn Punkte.

Vor allem in der Hinrunde hatte einiges dafür gesprochen, dass es am 33. Spieltag noch spannend sein könnte. So führte RB Leipzig beispielsweise am 13. Spieltag die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an. Damals hatte der Bundesliga-Neuling gerade sein achtes Spiel in Folge gewonnen und mit meist spektakulärem Fußball begeistert.

Die Niederlage in Ingolstadt setzte sowohl der Siegesserie als auch der Tabellenführung ein Ende. Kurz vor Weihnachten kam es dann in München zum ersten Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister. Abgesehen von den ersten zehn Minuten hatten die Rasenballer keine Chance. Bereits nach 30 Minuten führte Bayern München mit 2:0 und spielte dank eines Platzverweises für Forsberg in Überzahl.

Nach der Winterpause vergrößerte sich der Vorsprung zeitweise auf über zehn Punkte. Knackpunkt in Sachen Meisterschaft war wohl der 30. Spieltag: Den Bayern gelang erst relativ spät der Ausgleich gegen Mainz und Leipzig verspielte einen Tag später eine Führung in Gelsenkirchen. Wären die Punkte hier anders verteilt worden, wäre der Rückstand vier Spieltage vor Schluss auf fünf Punkte geschmolzen – und das Heimspiel am 33. Spieltag hätte RBL eventuell die Möglichkeit gegeben, die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag offenzuhalten.Es kam anders.

Für die Bayern ist die Saison nach dem Ausscheiden in Champions League und DFB-Pokal sowie der vorzeitigen Titelverteidigung in der Bundesliga quasi beendet. Für Leipzig geht es allenfalls noch darum, den zweiten Platz zu verteidigen. Dafür reicht ein Punkt. Die Qualifikation für die Europa League wurde bereits vor Wochen und die für die Champions League am vergangenen Wochenende gesichert.

Beide Mannschaften können das Spiel also im Prinzip entspannt angehen. Die RBL-Fans werden sich einen Sieg wünschen, um eine Kampfansage für die kommenden Jahre zu hinterlassen. Die Bayern wiederum wollen dem Club, den eigene Vereinsfunktionäre schon als einen der künftigen Hauptgegner bezeichnet haben, vermutlich ebenfalls ein klares Zeichen zukommen lassen.

RBL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl stehen mit Ausnahme des weiterhin angeschlagenen Innenverteidigers Orban alle Spieler zur Verfügung. Dass der fast über die gesamte Saison verletzte Klostermann zu einem Einsatz kommt, ist allerdings unwahrscheinlich. In Zweikämpfen etwas zurückhaltend werden womöglich Werner, Poulsen, Halstenberg und Demme agieren – ihnen droht die fünfte Gelbe Karte und somit eine Sperre im letzten Saisonspiel bei Eintracht Frankfurt.

Bereits ab 12.30 Uhr findet auf der Festwiese ein Fan-Fest statt. Dort soll es unter anderem für Anhänger ohne Eintrittskarte eine Audioübertragung der Partie geben. Im Anschluss an das Spiel soll dann die Mannschaft dort auftreten.

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