Mit einem Sieg gegen den FC Schalke 04 könnte sich RB Leipzig – sofern die Konkurrenz mitspielt – bereits fünf Spieltage vor Schluss die direkte Qualifikation für die Champions League sichern. Es wäre ein großer Erfolg für die junge Mannschaft von Cheftrainer Ralph Hasenhüttl in ihrer ersten Bundesliga-Saison. Eine Siegesserie in den vergangenen Wochen hat diese komfortable Ausgangslage möglich gemacht.

Wenn es so weit ist, dass die Spieltage in der Fußball-Bundesliga eine 3 an vorderster Stelle stehen haben, ist häufig davon die Rede, dass die „heiße Phase“ erreicht sei. Nun entscheide sich, wer die Meisterschaft gewinnt, die Qualifikation für den Europapokal schafft oder in der kommenden Saison eine Liga tiefer antreten muss.

Für einen Großteil der Clubs mag das tatsächlich gelten. Den Sechsten Hertha und den Tabellen-16. Augsburg trennen gerade einmal elf Punkte. Vereine wie Schalke und Leverkusen, derzeit im unteren Mittelfeld, können sich gegenwärtig noch nicht sicher sein, ob sie mit einer Siegesserie noch die Europa League erreichen oder ob – wenn alles schiefläuft – schlimmstenfalls sogar der Abstieg droht.

Lediglich ganz oben und ganz unten besteht Gewissheit: Der FC Bayern benötigt aus den verbleibenden fünf Spielen noch zwei Siege und ein Unentschieden, um zum fünften Mal in Folge die Meisterschaft zu holen, und der SV Darmstadt müsste wohl selbst dann absteigen, wenn er die ausstehenden Spiele allesamt gewinnt.

Doch auch für RB Leipzig könnte die sogenannte heiße Phase schon sehr bald wieder deutlich abkühlen. Sollten die Rasenballer am Sonntagabend ihr Spiel beim FC Schalke gewinnen und Hoffenheim und der BVB ihre Auswärtsspiele in Köln und Gladbach vorher verlieren, wäre dem Aufsteiger die Qualifikation für die Champions League bereits vor den letzten vier Partien nicht mehr zu nehmen. Sollte die Konkurrenz diesmal punkten, könnte sich RBL die Qualifikation dann am kommenden Wochenende sichern – selbst dann, wenn die Verfolger jeweils mit 20:0 gewinnen sollten.

Ein Sieg in Gelsenkirchen scheint zumindest im Bereich des Vorstellbaren. Den Königsblauen dürfte das Ausscheiden gegen Ajax Amsterdam im Viertelfinale der Europa League noch schwer im Magen liegen. Nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel hatte sich Schalke am Donnerstag in die Verlängerung gerettet und sah sich dort mit einem Spieler mehr und dem zwischenzeitlichen 3:0 sogar in der Favoritenrolle. Doch am Ende traf Ajax doch noch und Schalke schied aus. Auch in der Liga läuft es nach einem zwischenzeitlichen Hoch seit einigen Wochen nicht mehr rund. Zuletzt verlor man beim Tabellenletzten Darmstadt mit 1:2.

Ganz anders die Situation bei RB Leipzig: Nach vier Siegen am Stück ist die zwischenzeitliche Krise überwunden und die Krönung einer hervorragenden Premierensaison steht kurz bevor. Die Qualifikation für die Europa League haben sich die Rot-Weißen bereits am vergangenen Wochenende gesichert. Passend zum aktuellen Erfolgstrend kann Cheftrainer Ralph Hasenhüttl erstmals seit langer Zeit wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, lediglich Rechtsverteidiger Klostermann fehlt nach langer Verletzungspause noch immer.

Das Spiel in Gelsenkirchen beginnt am Sonntag um 17:30 Uhr. Voraussichtlich fast 2.000 RBL-Fans werden ihr Team auswärts unterstützen.

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