Adieu, im Stadion am Bad. RB Leipzig II hat das letzte Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Lok mit 4:2 (2:2) gewonnen und bleibt damit in vier Spielen gegen Lok ohne Niederlage. 2.543 Zuschauer im Markranstädter Stadion am Bad sahen 45 Minuten Tempofußball vom Allerfeinsten und am Ende eine glücklichere Heim-Mannschaft. Palacios traf für die zum Saisonende abgemeldete RB-Reserve doppelt. Erst mit der Auswechslung von Lok-Kapitän Markus Krug neigte sich die Waage.

Als der 28-Jährige nach 76 Minuten den Platz verließ, war für die rund 2.000 Lok-Fans noch eitel Sonnenschein. Der Kapitän erhielt unüberhörbaren Applaus für eine gewohnt engagierte Leistung im Stadt-Duell gegen die U23-Rasenballer. Für 90 Minuten auf diesem Niveau ist der Raguhner allerdings noch nicht fit genug. „Dafür muss ich weiter jedes Training und jede Spielminute nutzen.“

Ken Martin Gipson (RBL) foult Nils Gottschick (Lok). Der anschließende Freistoß führte zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Foto: Jan Kaefer
Ken Martin Gipson (RBL) foult Nils Gottschick (Lok). Der anschließende Freistoß führte zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Foto: Jan Kaefer

Pascal Ibold, sein Ersatzmann, erzielte 34 Sekunden nach seiner Einwechslung direkt ein Tor. Leider ein Eigentor – zum 3:2. Die Vorentscheidung. „Eigentlich sah es so aus, als wenn gar nichts mehr passieren wird“, meinte Lok-Trainer Heiko Scholz.

Doch RB setzte sogar noch einen drauf. Franke stahl sich in der Schlussminute in Ibolds Rücken davon und spielte den Schlussakkord. „Mit der Niederlage müssen wir umgehen lernen“, so Scholz nach dem Spiel. „Als Aufsteiger brauchst du gegen so eine Truppe wie RB eben auch das Glück, dass der Ball von Ibold an den Pfosten springt.“

Christian Hanne (Lok) steigt gegen John-Patrick Strauß (RBL) ein. Foto: Jan Kaefer
Christian Hanne (Lok) steigt gegen John-Patrick Strauß (RBL) ein. Foto: Jan Kaefer

Doch vor allem in der ersten Halbzeit war Lok seines eigenen Glückes Schmied, hatte in der ersten halben Stunde immer wieder Räume vor der Viererkette des Gastgebers, die bespielt werden konnten. So schickte Becker mehrmals Georgi und Gottschick steil, auch der für den Gelb-Rot-gesperrten Ziane spielende Brügmann hatte seine Szenen.

Letztlich sprangen nur zwei Tore heraus: Brügmann egalisierte nach 17 Minuten die sehenswerte RB-Führung durch Palacios (13.) mit Köpfchen nach Vorlage von Zickert – und Becker drosch einen Brügmann-Pass zum 1:2 ins lange Eck.

Lok-Torschütze Felix Brüggmann macht sich ganz lang. Foto: Jan Kaefer
Lok-Torschütze Felix Brüggmann macht sich ganz lang. Foto: Jan Kaefer

Nach 28 Minuten hatte eine entfesselte Lok das Spiel gedreht. Scholz und Co sahen einem guten Nachmittag entgegen, und die Zuschauer waren bestens unterhalten. „Das war ein geiles Regionalliga-Spiel mit offenem Visier in der ersten Halbzeit“, jubilierte auch RB-U23-Coach Robert Klauß. „Für uns war es wichtig, vor der Pause zurückzukommen.“

Und der zweite Palacios-Treffer war eine Blaupause für das, was RB von Lok unterscheidet: Mit wenigen, äußerst präzisen und scharfen Pässen spielte sich Rasenballsport über außen in hohem Tempo nach vorn, Palacios drückte die Siebeck-Eingabe eiskalt zum 2:2 (41.) ins Tor.

Nach dem Abpfiff: Während die Lok-Kicker Misch und Zickert niedergeschlagen sind, freuen sich die RBer Ernst und Vogel des Sieges - und Franke heizt im Hintergrund mit provozierender Jubelgeste Richtung Lok-Fans die Stimmung unnötig auf. Foto: Jan Kaefer
Nach dem Abpfiff: Während die Lok-Kicker Misch und Zickert niedergeschlagen sind, freuen sich die RBer Ernst und Vogel des Sieges – und Franke heizt im Hintergrund mit provozierender Jubelgeste Richtung Lok-Fans die Stimmung unnötig auf. Foto: Jan Kaefer

Lok konnte in der zweiten Halbzeit das Tempo nicht mehr mitgehen. RB schraubte ebenfalls das Tempo zurück, war aber in der Schlussphase noch da. „3:3 wäre aber auch gerecht gewesen, ein 4:2 ist am Ende vielleicht ein Tor zu hoch. Vielleicht haben wir es mehr gewollt“, sinnierte Klauß auf der Pressekonferenz über den Spielausgang und lag damit genau richtig. Krug, der das 3:2 nicht gesehen hatte, haderte stattdessen mit dem Spielausgang. „Natürlich war RB logischerweise am Ende spritziger, aber so dürfen wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.“

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