Zu Hause lässt der 1. FC Lok weiter Punkte liegen. Gegen den FC Schönberg bot das Team von Heiko Scholz eine durchschnittliche Leistung und verlor mit 0:1 (0:1). Bitter für Leipzig: Die Schönberger waren alles andere als gut, schossen vor 2.616 Zuschauern gerade zweimal auf das Lok-Tor und trafen mit einer abgerutschten Flanke. Lok fand sich gegen den tiefgestapelten Gegner in der Offensive zu selten zurecht und verlor erstmals seit September 2013 wieder ein Flutlichtspiel.
Und dann war nichts. Gar nichts. Weder beim Pausenpfiff noch beim Schlusspfiff zeigten die 2.616 Zuschauer im Bruno-Plache-Stadion irgendeine Reaktion. Kein Klatschen, keine Pfiffe, nichts. Offenbar fiel es auch ihnen schwer zu glauben, was da gerade auf dem Spielfeld ablief. Die weitgereisten Gäste hatten offensiv im Prinzip nichts zu bieten, schossen in der ersten Halbzeit nicht einmal ernsthaft auf das Lok-Tor und führten trotzdem.
Masami Okada schaufelte eine Flanke von weit außen Richtung Strafraum, aber statt auf erwartungsfrohe Spieler-Köpfe, flog der Ball an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Torwartfehler? Unhaltbar? Darüber stritten sich fortan die Pseudo-Gelehrten auf den Traversen. „Ich dachte, er geht drüber, aber den zu halten, war schwer“, so Lok-Hüter Latendresse-Levesque. Der Fakt jedoch blieb unumstößlich: Der Gast führte, und Lok lief schon wieder zu Hause einem Rückstand hinterher.
Oft konnte die Mannschaft von Heiko Scholz noch zurückkommen, zuletzt in der Schlusssekunde gegen Oberlausitz Neugersdorf. Folglich lebte die Hoffnung auch noch zum Pausenpfiff bei den Fans. So richtig konnten und wollten sie ihrem Team nichts vorwerfen. Der läuferische und kämpferische Einsatz war in Ordnung, wenn auch nicht mit offenem Ventil, wie bei RB II gespielt wurde. „Ich habe den Jungs gesagt, der Gegner sitzt sieben bis acht Stunden im Bus. Das können wir ausnutzen. Ich dachte die ersten zwanzig Minuten, wir haben im Bus gesessen“, so Scholz enttäuscht.
Erst nach einer halben Stunde zog ein Frühlingswind Richtung Schönberger Tor, Leipzig wuchtete sich mehrmals in den Strafraum, letztlich gab es neben zahlreichen halbaren Chancen nur eine klare Chance. Gottschick stellte sich nach Doppelpass mit Becker kurz bei Schönbergs Torhüter Jörg Hahnel vor, doch der Oldie machte sich groß wie eine Schrankwand und parierte.
Gottschicks Chance blieb seine einzige, denn der sonst emsige Flügeldynamiker ging nach der Pause unter die Dusche. Brügmann, der seine einzigen Heimtore unter Flutlicht erzielt hat, kam. Aber seine Einwechslung blieb ebenso unwirksam wie die Hereinnahme von Schinke und die Umstellung auf Dreierkette in der Schlussviertelstunde. Schönberg stand tiefer, attackierte erst in der eigenen Hälfte, verdichtete das Zentrum. Nur wenn der Gast aufgerückt war, kam Lok nach einer Vielzahl von cleveren Balleroberungen zum Zug.
Allerdings rollten gleich mehrere Rückgaben von der Grundlinie ins Leere. Hahnel boxte einen Georgi-Volley weg, und Ziane traf per Kopf aus fünf Metern nur die Latte. „Es gibt so Spiele da kannst du anfassen was du willst, das wird nichts. Nach dem Lattenkopfball hatte ich das Gefühl, dass Lok nicht mehr trifft“, kommentierte Axel Rietentiet, der einräumte, dass sein Team „sehr, sehr glücklich“ gewonnen habe.
Immerhin: Die Gäste gaben zu Beginn der zweiten Halbzeit ihren zweiten und letzten Torschuss ab, kamen aber nie geordnet über die Mittellinie, um Lok in deren Hälfte zu bespielen. „Fußballspiele nehmen eben manchmal einen eigenartigen Lauf“, so Rietentiet. Heiko Scholz wollte sich trotz aller Enttäuschung nicht zu lange an dem Ergebnis aufhalten. „Das müssen wir nun schnell verdauen, die nächsten Wochen sind schwierig, aber lösbar.“
Lok Leipzig fährt am kommenden Samstag zu Viktoria Berlin, empfängt dann am 21. März den FSV Luckenwalde und gastiert zum Sachsenpokal-Halbfinale beim FV Bischofswerda. Der Kartenverkauf für dieses Spiel startet am Samstag, 11. März, exklusiv für Mitglieder. Die restlichen Karten gehen am Dienstag in den freien Verkauf.
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