Unerwarteter Rückschlag für RB Leipzig: Der heimstarke Tabellenzweite unterlag im eigenen Stadion dem auswärtsschwachen Abstiegskandidaten HSV mit 0:3. Zwei Kopfballtore nach Ecken in der Mitte der ersten Halbzeit brachten die Hamburger auf die Gewinnerstraße. Vor Anpfiff zeigten die RBL-Fans als Reaktion auf die Ereignisse in Dortmund zahlreiche Banner, mit denen sie sich für einen gewaltfreien Fußballsport aussprachen.

Im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim BVB konnte RBL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl wieder auf Forsberg, Werner, Sabitzer und Demme zurückgreifen. Alle fanden sich sogleich in der Startaufstellung wieder, aus der Poulsen weichen musste. Upamecano ersetzte den gesperrten Compper.

Vor Anpfiff zeigten die RBL-Fans dutzende Banner gegen Gewalt. Eine Ultragruppe des HSV brannte derweil im Gästeblock etwas Pyrotechnik ab. In den ersten Minuten des Spiels dominierte RB Leipzig – wie so häufig – das Bild. Nach drei Minuten kam Werner direkt vorm HSV-Tor an den Ball, hämmerte diesen jedoch drüber. Später probierte er es mit einem Schuss aus 15 Metern – dieser ging rechts vorbei (15.).

Der HSV trat in der 18. Minute zum ersten Mal gefährlich in Erscheinung. Es folgten sieben Minuten, wie sie die Fans von RB Leipzig in dieser Saison noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Zunächst setzte sich Wood gegen Upamecano durch, scheiterte jedoch an Keeper Gulacsi. Die anschließende Ecke verwandelte der in der Hinrunde noch beim heutigen Gegner aktive Papadopoulos per Kopfball zur frühen Führung (19.). Anschließend feierte er seinen Treffer vor der Bank der Rasenballer. Fünf Minuten später die fünfte Ecke für den HSV: Kopfball Wallace – 0:2! Wiederum nur eine Minute später hatte Kostic nach einem Konter die Gelegenheit, das Spiel zu entscheiden, schoss aber knapp rechts vorbei.

Die Leipziger legten die Schockstarre aber schnell ab. Sabitzer schoss aus 25 Metern knapp übers Tor (27.), Keita traf nach sehenswertem Kombinationsspiel das rechte Außennetz (29.). Der für Upamecano eingewechselte Poulsen erwies sich sofort als Aktivposten und setzte den Ball an den Außenpfosten (35.) Kurz darauf musste er jedoch verletzt eingewechselt werden. Für ihn kam Selke.

Vor Anpfiff zeigten die RBL-Fans als Reaktion auf die Ereignisse in Dortmund zahlreiche Banner. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag
Vor Anpfiff zeigten die RBL-Fans als Reaktion auf die Ereignisse in Dortmund zahlreiche Banner. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Die zweite Hälfte begann mit einigen leichtfertigen Fehlern seitens der Leipziger, die fast zum 0:3 geführt hätten. So verlor Keita am eigenen Strafraum den Ball an Holtby, welcher Gulacsi umkurvte, aber beim Schuss an dessen langen Armen scheiterte (46.). Die Leipziger bissen sich anschließend am HSV-Strafraum fest, kamen jedoch nicht zu zwingenden Gelegenheiten. Die beste Gelegenheit war noch Halstenbergs Aufsetzer in der 62. Minute, der jedoch deutlich rechts vorbei ging. Ansonsten scheiterten die Gastgeber häufig an präzisen Zuspielen im entscheidenden Moment.

Gegen Ende wirkten die Leipziger etwas hilflos; zudem wurde das Spiel härter. Dies nützte jedoch einzig den Hamburgern, die den Sieg über die Zeit brachten. Kurz vor Schluss schoss Diekmeier sogar noch den Ball an die Latte. In der Nachspielzeit traf Hunt nach einem Konter zum 0:3.

RB Leipzig verliert zum ersten Mal in der Bundesliga zwei Spiele in Folge. Am kommenden Wochenende müssen die Rasenballer in Gladbach antreten.

RB Leipzig:
Gulácsi – Bernardo (71. Schmitz), Upamecano (31. Poulsen/43. Selke), Orban (C), Halstenberg – Demme, Ilsanker  – Keita, Sabitzer – Forsberg, Werner

Hamburger SV
Adler – Sakai (C), Papadopoulos, Mavraj, Ostrzolek – Walace, Jung – Müller, Holtby (90.+1 Ekdal), Kostic (87. Diekmeier) – Wood

Schiedsrichter:
Sascha Stegemann (Niederkassel)

Tore:
0:1 Papadopoulos (18.), 0:2 Walace (24.)

Gelbe Karten:
Orban (5) | Papadopoulos (2), Jung (3)

Zuschauer:
42.588 (ausverkauft)

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