Zum offiziellen Auftakt der Bundesliga-Rückrunde konnte RB Leipzig seinen Höhenflug fortsetzen. Nach einem verdienten 2:1-Erfolg gegen Verfolger Hoffenheim scheint zumindest die Champions League in greifbarer Nähe.
Vor Anpfiff gedachte Stadionmoderator Tim Thoelke im Rahmen einer bundesweiten DFB-Kampagne der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gestern vor 72 Jahren und sprach sich gegen Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung aus. Das Publikum reagierte mit dem gewünschten Applaus. In der ersten Halbzeit solidarisierten sich zudem einige RBL-Fans mit dem Israeli Munas Dabbur, einem Spieler von RB Salzburg, der mangels Visa sein Team nicht ins Trainingslager nach Dubai begleiten konnte.
Auf dem Platz gaben zunächst die Hausherren den Ton an. Keita hatte die Chance zur frühen Führung, nachdem sich Werner gegen Zuber durchsetzen konnte, in den Strafraum zog und nach hinten passte. Doch der Flachschuss ging knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Anschließend ging Gefahr vor allem durch Ecken aus – einmal köpfte Werner knapp vorbei (12.), ein anderes Mal scheiterte Orban am glänzend reagierenden TSG-Keeper Baumann (17.). Die sich anschließende Ecke nutzten die Gäste für einen gnadenlos zielstrebig ausgespielten Konter mit präzisem Kurzpassspiel, an dessen Ende Amiri frei vorm leeren RBL-Tor auftauchte und nur noch einschieben musste (18.).
Danach wurde das Spielgeschehen hektisch und verlor sich in vielen Unterbrechungen. Gegen Ende der Halbzeit wurde RB Leipzig wieder stärker und kam zum verdienten Ausgleich. Im Durcheinander vor dem Hoffenheimer Strafraum eroberte Keita von Vogt den Ball und tauchte frei vor Baumann auf. Da der dort ebenfalls stehende Werner schneller reagierte, war er es jedoch, der zum 1:1 traf (38.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte bissen sich die Rasenballer am gegnerischen Strafraum fest, haderten jedoch gelegentlich mit nicht als Foul geahndeten Zweikämpfen. In der 60. Minute trat der im Stadion von Bundestrainer Joachim Löw beobachtete Wagner aufs Schienbein von Ilsanker und flog mit Rot vom Platz. Wie schon vor einer Woche gegen Frankfurt waren die Leipziger somit wieder in Überzahl.
Nachdem Werner (67.) und Poulsen (68.) kurz nacheinander an Baumann scheiterten, landete der Ball nach einem abgefälschten Fernschuss von Sabitzer doch noch im Netz (77.). Das 2:1 weckte die Hoffenheimer auf, doch abgesehen von einem Freistoß von Demirbay blieben die Gäste ungefährlich. In der Nachspielzeit hatte Demme die Chance, die Führung auszubauen, schoss jedoch übers Tor.
Für Hoffenheim ist es die erste Saison-Niederlage, für Leipzig ein weiterer Schritt ins internationale Geschäft. Am kommenden Samstag steht bei Borussia Dortmund das dritte schwere Spiel nach der Winterpause auf dem Programm. Sollte RBL auch dort erfolgreich auftreten, wäre die Qualifikation für die Champions League wohl das neue Minimalziel.
Die Statistik zum Spiel
RB Leipzig:
Gulácsi – Bernardo, Compper, Orban (C), Halstenberg – Demme, Ilsanker – Sabitzer, Keita (90. Kaiser) – Werner (90.+2 Khedira), Poulsen (73. Selke)
TSG 1899 Hoffenheim:
Baumann – Süle, Hübner, Vogt (46. Schär) – Rudy (C) – Kaderábek, Amiri (76. Szalai), Demirbay, Zuber – Wagner, Kramaric (63. Uth)
Tore:
0:1 Amiri (18.), 1:1 Werner (38.), 2:1 Sabitzer (77.)
Rote Karte:
– | Wagner (60., grobes Foulspiel)
Gelbe Karten:
Poulsen (3) | Amiri (1)
Zuschauer:
39.633
Schiedsrichter:
Wolfgang Stark (Landshut)
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