Das nennt man wohl einen standesgemäßen Sieg. Mit 11:2 besiegte der FCL den letzten Landesklasse-Vertreter im Sachsenpokal. Lok schoss binnen 30 Minuten acht Tore, Felix Brügmann traf dreimal. Lok legte sich Oberland förmlich zurecht und glänzte mit Spielfreude.
Großpostwitz in der Oberlausitz ist bisher nicht als Sehnsuchtsort für Fußballfreunde aufgefallen. Warum eigentlich nicht? Im örtlichen Stadion wurden die Gäste zum Sachsenpokal-Achtelfinale freundlicher begrüßt als in manch Regionalliga-Stadion, sogar WLAN lag an und im Vereinsheim standen gleich mehrere Vitrinen mit den Errungenschaften in der Geschichte des Großpostwitzer Fußballs. Eine weitere ist am Sonntag nicht dazu gekommen.
Der Club aus der Landesklasse-Ost (7. Liga) war gegen den Viertligisten Lok erwartungsgemäß chancenlos. Entsprechend zurückhaltend waren die Einschätzungen zum Spiel. „Ach, was will man groß sagen? Wir haben unsere Pflicht erfüllt und freuen uns nun aufs Viertelfinale“, meinte Kapitän Robert Zickert lapidar. Der Innenverteidiger lief mit Carbon-Maske auf und verlebte im Wesentlichen einen ruhigen Nachmittag.
Lok kontrollierte das Geschehen vor 664 Zuschauern auch ohne Watahiki (angeschlagen), Ziane, Georgi und Ibold (geschont), allerdings ohne anfänglich vor Spielfreude zu sprühen. Steine klopfen war gegen die defensiv arbeitenden Gastgeber angesagt, Becker brach den Bann erstmals nach 13 Minuten ohne das Geschehen zu verändern. Erst sein zweites Tor eröffnete die Treffer-Sintflut. Zwischen der 34. und 64. Minute traf Lok acht Mal, mal nach sehenswerter Kombination, mal mit beeindruckender Schuss-Präzision, Gottschick, Brügmann, Wendschuch und Maurer netzten.
„Die Jungs sind geduldig geblieben, das war wichtig. Und wenn du dann mal eins gemacht hast, wird es auch einfacher“, resümierte ein entspannter Lok-Trainer Heiko Scholz, der vor dem Spiel noch eine ganze Weile mit Familie im Vereinsheim saß. Brügmann und Hofmann besorgten die letzten beiden Tore in der Schlussphase, auch die in der Landesklasse-Ost seit August sieglosen Oberlausitzer trafen noch zweimal. „Jetzt werden wir mal sehen, wer da kommt“, freute sich Scholz.
Auf die BSG Chemie, die nach einem 3:1-Sieg beim FC Eilenburg noch im Lostopf für das Viertelfinale sind (Auslosung am Montag, 16:30 Uhr), hat man bei Lok weniger Lust. Dann lieber noch mal in die Oberlausitz, nach Bischofswerda oder Bautzen. Wäre dann das dritte Landespokal-Spiel in Folge in der Region und eine realistische Chance, die bisher beste Lok-Saison im sächsischen Pokal fortzuschreiben. In der Runde der letzten Acht war Lok noch nie.
Alle Viertelfinal-Teilnehmer im Überblick:
FSV Zwickau
Chemnitzer FC (jeweils 3. Liga)
VfB Auerbach
Budissa Bautzen
Lok Leipzig (4. Liga)
BSG Chemie Leipzig
Bischofswerdaer FV
VFC Plauen (5. Liga)
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