Unter den Augen der ehemaligen Spieler Joshua Kimmich und Daniel Frahn eroberte RB Leipzig den zweiten Platz. Nach einer hektischen ersten und einer unterhaltsamen zweiten Hälfte stand es am Ende 3:1 gegen Werder Bremen. Keita brachte die Leipziger zunächst mit 2:0 in Führung, Gnabry traf zum Anschluss. In der Nachspielzeit war auch noch Davie Selke erfolgreich – ausgerechnet gegen seinen Ex-Club.

In den bisherigen sieben Saisonspielen war Bundesliga-Neuling RB Leipzig ungeschlagen geblieben. Dementsprechend hatte Cheftrainer Ralph Hasenhüttl nur wenig Anlass, etwas an seiner Startformation zu ändern. Zwei Wechsel im Vergleich zum 1:0 in Wolfsburg gab es dennoch zu verzeichnen: Im rechten Mittelfeld ersetzte Mannschaftskapitän Dominik Kaiser den verletzten Marcel Sabitzer und im Zentrum musste Stefan Ilsanker für Naby Keita weichen. Werder-Coach Alexander Nouri brachte dieselben elf Spieler, die schon beim 2:1 gegen Leverkusen zu Beginn auf dem Rasen standen.

In einer nicht langweiligen, aber an Torchancen armen ersten Halbzeit erwischte der Gastgeber den besseren Start. Zunächst versuchte es Kaiser aus 20 Metern, verzog jedoch deutlich (4.). Dann schüttelte Poulsen mehrere Abwehrspieler ab und tauchte frei vor Wiedwald auf – doch der Keeper von Werder Bremen ließ sich in den Flachschuss fallen und hielt den Ball fest (5.). Weitere Gelegenheiten blieben zunächst Mangelware. Zwei Fernschüsse von Halstenberg (21.) und Forsberg (37.) brachten die Gäste nicht in Bedrängnis.

Naby Keita brachte die Leipziger mit 2:0 in Führung. Foto: GEPA pictures
Naby Keita brachte die Leipziger mit 2:0 in Führung. Foto: GEPA pictures

Diese wiederum kamen im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal zum Torschuss. Brenzlig wurde es lediglich in der 31. Minute, als Manneh an Gulácsi vorbeizog und dabei zu Boden stürzte. Eine Berührung hatte es tatsächlich gegeben, allerdings war der Angreifer wohl eher in den RBL-Torwart hineingelaufen.

Ansonsten standen beide Mannschaften hinten sicher und ließen wenig zu. Die Leipziger kamen auf mehr als 60 Prozent Ballbesitz, schafften es jedoch nur selten in Strafraumnähe. Hatten die Bremer mal den Ball, verloren sie diesen oft sehr schnell wieder. Weniger als 60 Prozent der Pässe landeten bei einem Mitspieler. Stattdessen war das Spiel von vielen Zweikämpfen geprägt. Die Leipziger leisteten sich allein in den ersten 45 Minuten 13 Fouls – sechs mehr als der Gegner. Schiedsrichter Robert Hartmann verteilte im ersten Abschnitt fünf Gelbe Karten.

Für den optischen und emotionalen Höhepunkt sorgte kurz vor dem Pausenpfiff Keita, der in 30 Metern Torentfernung einen Lauf startete und dabei – auch mit etwas Glück – die halbe Werder-Mannschaft stehen ließ. Am Ende umkurvte er auch noch Wiedwald und schob mühelos zum 1:0 ein (42.)

Freude bei Chefcoach Ralph Hasenhüttl. Foto: GEPA pictures
Freude bei Chefcoach Ralph Hasenhüttl. Foto: GEPA pictures

Die zweite Halbzeit startete ähnlich wie die erste. Kaiser versuchte es aus der Ferne, diesmal gleich zweimal kurz hintereinander (46., 47.). Beide Schüsse gingen jedoch deutlich drüber. Danach nahm das Spiel einen völlig anderen Verlauf als im ersten Durchgang. Es entwickelte sich ein Offensivspektakel mit Toren und Spannung. Daran hatte auch Bremen seinen Anteil, das weiter tief stand, bei Ballbeginn nun jedoch schneller nach vorne kam. In der 49. Minute konnte Selassie Halstenberg überlaufen und scharf Richtung zweiten Pfosten hereingeben – Bernardo klärte jedoch vor Gnabry zur Ecke. Aus dieser resultierten ein Kopfball an die Latte und ein Schuss von Gnabry, doch die Führung hatte weiter Bestand.

Anschließend übernahmen die Leipziger wieder das Kommando und erspielten sich mehrere Torchancen. Es dauerte jedoch bis zur 75. Minute, bis wieder etwas Zählbares heraussprang. Keita passte vor dem Strafraum auf Forsberg, der den Ball zu Selke durchließ. Dessen Flanke landete wieder bei Keita, der per Kopf auf 2:0 erhöhte. Im direkten Gegenzug jedoch erzielte Werder aus einer seiner wenigen Gelegenheiten ein Tor: Nach flacher Hereingabe von Bartels rutschte Gnabry am langen Pfosten in den Ball und verwandelte zum Anschluss (76.). Es folgte eine spannende Schlussphase, in der RBL jedoch die besseren Chancen besaß. Am Ende nutzte Ex-Werder-Spieler Selke die Chance, ins leere Tor einzuschieben, nachdem Wiedwald in der Nachspielzeit bei einem Freistoß für Werder mit aufgerückt war. Direkt danach war das Spiel beendet.

RB Leipzig bleibt somit weiter unbesiegt und klettert auf den zweiten Platz. Am nächsten Wochenende reisen die Rasenballer zu einem alten Bekannten: dem SV Darmstadt.

Die Fans jubeln im ausverkauften Stadion. Foto: GEPA pictures
Die Fans jubeln im ausverkauften Stadion. Foto: GEPA pictures

Die Statistik zum Spiel:

RB Leipzig:
Gulácsi – Bernardo, Orban, Compper, Halstenberg  – Keita, Demme – Kaiser (C), Forsberg (84. Ilsanker) – Werner (72. Selke), Poulsen (89. Burke)

SV Werder Bremen:
Wiedwald – Gebre Selassie, Sané, Moisander, S. Garcia – Grillitsch (78. Veljkovic) – Hajrovic (62. Bartels), Fritz (C, 70. Johannsson), Junuzovic, Gnabry – Manneh

Schiedsrichter:
Robert Hartmann (Wangen)

Tore:
1:0 Keita (42.), 2:0 Keita (75.), 2:1 Gnabry (76.), 3:1 Selke (90.+4)

Gelbe Karten:
Kaiser (2), Forsberg (1), Keita (1) | Gebre Selassie (2), Fritz (4), Moisander (1)

Zuschauer:
42.558 (ausverkauft)

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