Festtagsstimmung im Alfred-Kunze-Sportpark, wo am Samstag der Fรผnftligist BSG Chemie den Bundesligisten Eintracht Frankfurt empfing. Diese Begegnung war nicht nur Ausdruck der langjรคhrigen Freundschaft beider Ultra-Szenen, sondern spรผlte den Leutzschern auch dringend benรถtigte Mittel zur Instandhaltung ihres Stadions in die Kassen. 4.999 Zuschauer sorgten fรผr ein ausverkauftes Haus und sahen am Ende ein freundschaftliches 2:2-Unentschieden.
Zusรคtzlich zu den Tageseinnahmen durfte sich die BSG รผber einen 10.000 Euro-Scheck freuen, den die Frankfurter fรผr ihre Gastgeber im Reisegepรคck hatten. Vor Anpfiff รผberreichte ihn Eintracht-Vorstand Axel Hellmann an Chemie-Prรคsident Frank Kรผhne.
Die Partie wurde umrahmt von einem intensiven Fan-Support beider Seiten mit teils aufwendigen Choreografien, wie beispielsweise dem aus weiรen Luftballons erstellten Schriftzug โAlfred-Kunze-Sportparkโ. Immer wieder lieรen die Fans beider Teams das jeweils andere hochleben โ ein alles andere als alltรคglicher Vorgang. Doch ohne die tiefe Fanfreundschaft, die beide Vereine verbindet, wรคre dieses Benefizspiel wahrscheinlich gar nicht erst zustande gekommen.
Zwar hatte die Eintracht nur wenige ihrer ganz groรen Namen auf den Rasen geschickt, dennoch durfte sich die BSG guten Gewissens als krasser Auรenseiter der Partie deklarieren. Das sah man dem Spiel jedoch nicht wirklich an. Klar, Frankfurt dominierte, aber die Grรผn-Weiรen agierten spielfreudig und mit Drang zum gegnerischen Tor.
Der erste Treffer war trotzdem den Gรคsten vorbehalten. Nach einer Ecke verlรคngerte Danny Blum per Kopf auf den frei vor dem Tor stehenden Alexander Meier, der sich das 0:1 nicht nehmen lieร (32.). Das schien die Chemiker aufgeweckt zu haben, denn ihre Angriffe wurden nun zwingender. Nachdem Florian Schmidt (41.) und Nicolas Ludwig (44.) den Eintracht Keeper Heinz Lindner bereits zu Glanztaten gezwungen hatten, gelang Schmidt unmittelbar vor dem Pausenpfiff tatsรคchlich der 1:1-Ausgleich.
Die zweite Hรคlfte ging munter los. Knapp fรผnf Minuten waren erst gespielt, als Danny Blum alleine auf das Chemie-Gehรคuse zulief und Marcus Dรถlz keine Chance lieร โ 1:2 (35.). Ein befรผrchtetes Scheibenschieรen fand nun aber nicht statt โ ganz im Gegenteil. Denn nur drei Minuten spรคter stand es 2:2, da sich Andy Mรผller auf der rechten Seite gegen seinen Bewacher durchsetzte und ins lange Eck einschob.
![Danny Blum traf zur zwischenzeitlichen Frankfurter 2:1-Fรผhrung. Chemie-Keeper Marcus Dรถlz war chancenlos. Foto: Jan Kaefer](https://www.l-iz.de/wp-content/uploads/2016/09/2016_17-chemie-v-frankfurt-1000-tor_zum_1_2-620x413.jpg)
Weitere Treffer fielen nicht und trotz โ oder gerade wegen โ des Unentschiedens gab es an diesem Tag nur Sieger. โDas war eine super Veranstaltung, alles war friedlich, genau so wie es im Vorfeld gesagt wurdeโ, zeigte sich Chemie-Trainer Dietmar Demuth rundum zufrieden. โIch glaube, wir haben gut Fuรball gespielt und uns ganz gut verkauft. Den Jungs hat es Spaร gemacht, auch wenn es sehr laufintensiv gewesen ist. Das hat sich Frankfurt wahrscheinlich einfacher vorgestelltโ.
Fรผr die Leutzscher, die nach drei Oberliga-Spieltagen auf dem 4. Tabellenplatz logieren, wird es dann erst am 17. September (14 Uhr) zum Heimspiel gegen den FSV Barleben wieder ernst. Das sowohl auf diesen Sonntag angesetzte Landespokalspiel in Gรถrlitz als auch das auf kommenden Samstag terminierte Punktspiel beim FC International waren abgesagt worden.
Empfohlen auf LZ
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Keine Kommentare bisher