Traumstart bei Traumwetter für die BSG Chemie. Der Oberliga-Aufsteiger aus Leutzsch besiegte im ersten Saisonspiel den SSV Markranstädt vor 2.158 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark mit 2:0 (0:0). Beide Treffer erzielte Andy Müller per Kopf. Die Markranstädter hatten eine Halbzeit lang nur zu zehnt auskommen müssen, nachdem John Winkler kurz vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz geschickt worden war.
Die erste Halbzeit gestaltete sich ausgeglichen. Beide Teams hatten Lust am Fußball spielen, doch kamen nur selten zu nennenswerten Abschlüssen. So hatte Chemie durch Daniel Heinze in der 4. Minute zwar den ersten Torschuss zu vermelden – der ging knapp drüber – doch die klareren Möglichkeiten erarbeitete sich Markranstädt.
Aber auch das waren nur zwei an der Zahl: In der 9. Minute landete ein Schuss am langen Pfosten, und nach einer halben Stunde musste Florian Felke für den bereits geschlagenen Chemie-Keeper Marcus Dölz in höchster Not gegen Marcel Nüchtern auf der Linie klären.
Kurz vor der Pause schwappten noch einmal die Emotionen hoch. Wiederholt gerieten die Kicker beider Teams aneinander und hatten Diskussionsbedarf. Schiedsrichter Johannes Schipke packte seine Argumente aus und stellte den Markranstädter John Winkler mit Gelb-Rot vom Platz. Damit hatte sich für die Gäste die Ausgangsposition für die zweite Spielhälfte deutlich verschlechtert.
Die Konsequenz kam prompt: Noch keine zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Bunge einen Eckball verlängerte und Müller am langen Pfosten nur noch den Kopf hinhalten musste – 1:0 für Chemie. Und die Leutzscher blieben dran, setzten die dezimierten Markranstädter zunehmend unter Druck.
Nachdem Chemie-Keeper Dölz die einzige wirklich große Torchance der Gäste – ein Schuss vom eingewechselten Robin Sonnekalb (66. Minute) – entschärft hatte, verpassten die Grün-Weißen es sechs Minuten später, ihren Vorsprung auszubauen. Heinze hatte Gäste-Hüter Hübner bereits umkurvt, doch setzte den Ball aus spitzem Winkel nur an den Außenpfosten des leerstehenden Tores.
Mehrere gute Gelegenheiten später war es schließlich wieder Müller, der seinen Kopf einsetzte und einen Ball von Heinze zum 2:0 verwertete (86. Minute). “Ich brauchte wieder nur den Kopf hinhalten. Echt schwer war’s nicht”, gab er sich hinterher bescheiden.
“Wir wussten vor dem Spiel noch nicht so richtig, wo wir stehen, weil unsere Vorbereitungsgegner größtenteils unterklassig waren”, gab der 35-jährige Routinier im L-IZ-Interview zu Protokoll. “Ich denke, wir sind in der Liga angekommen, haben zwar eine etwas verhaltene erste Halbzeit gespielt, doch nach der Roten Karte haben wir ein bisschen mehr Druck gemacht, in der zweiten Hälfte das Spiel dominiert und verdient gewonnen”.
Das Saisonziel der Chemiker ist zunächst auf den Klassenerhalt gerichtet – muss aber längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. “Es lässt sich nach einem Spieltag noch schwer sagen, wie stark die Liga ist. Klar, Ziel ist es, die Klasse zu halten. Wenn wir das geschafft haben, können wir schauen, wo es noch hingeht. Ich denke, wir könnten mit einem einstelligen Tabellenplatz ganz gut leben”, blickt Müller optimistisch nach vorn.
Am kommenden Sonntag, 14. August, treten die Grün-Weißen um 14 Uhr beim Bischofswerdaer FV zum ersten Auswärtsspiel an.
Die Statistik zum Spiel:
www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-ssv-markranstaedt/…
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