Gedränge im Strafraum des 1. FC Lok. Die Probstheidaer agierten vor dem Tor mit einer Sechserkette - bestehend aus Maik Georgi, Djamal Ziane, Heiko Scholz, René Gruschka, Torsten Woitag und Christian Hanne. Ihnen gegenüber - in Überzahl - eine Auswahl von Journalisten und Fotografen. Pressekonferenz im Bruno-Plache-Stadion. Direkt auf dem Rasen.

Entspannt und auf den Punkt formuliert ließ Lok-Trainer Heiko Scholz am Freitag rhetorisch nichts anbrennen. “Lok Leipzig ist wieder da! Das ist die Liga, wo wir hingehören”, so der Europacup-Finalist von 1987. “Die Mannschaft hat fünf Wochen lang hart gearbeitet, aber noch wissen wir nicht, wo wir stehen. Ich hoffe, dass es für die Regionalliga langt. Das ist mein einziger Wunsch”.

Am Sonntag (31. Juli, 14:05 Uhr) startet seine Lokomotive als Aufsteiger in die Regionalliga-Saison. Zu Gast im Bruno-Plache-Stadion ist dann ausgerechnet Energie Cottbus, das aus der 3. Liga den Weg nach unten antreten musste. Seit 18 Jahren stehen sich beide Teams damit erstmals wieder im Ligabetrieb gegenüber. Damals endete die Partie in Probstheida vor 7.400 Zuschauern übrigens torlos.

Ein solches 0:0 wäre diesmal gar kein so schlechtes Resultat für die blau-gelben Aufsteiger. Immerhin wird zahlenmäßig eine ähnliche Kulisse erwartet wie damals im Februar 1998. Bis zu 6.800 Fans werden das Plache-Stadions füllen. So viele wie lange nicht. Die Genehmigung ist durch, zahlreiche Ehrenamtliche haben im geschichtsträchtigen Probstheidaer Rund hart dafür geschuftet.

Lok-Trainer Heiko Scholz: "Wir wollen diese Saison genießen". Foto: Jan Kaefer
Lok-Trainer Heiko Scholz: “Wir wollen diese Saison genießen”. Foto: Jan Kaefer

Für Heiko Scholz steht außer Frage, dass seine “Jungs alles geben werden”. Cottbus schätzt er als eine sehr robuste Mannschaft ein: “Wir müssen damit rechnen, dass die jeden Grashalm umpflügen werden. Die werden aggressiv sein – wir müssen aggressiver sein!”.

Wenn es nach den anwesenden Lok-Kickern ginge, sollte dieser Deal in Sack und Tüten sein: “Wir sind alle heiß!”, bestätigte Neuzugang Georgi. “Und Knipser Ziane versprach: “Wir werden alles raushauen, was möglich ist”. “Wir hoffen natürlich, dass wir auch etwas mitnehmen können”, spekuliert Hanne auf erste Punkte.

"Fußball pur." - In Probstheida wird die Tradition gelebt. Foto: Jan Kaefer
“Fußball pur.” – In Probstheida wird die Tradition gelebt. Foto: Jan Kaefer

Doch noch bevor der erste Ball gespielt wurde, gehen die Gedanken in Probstheida über den Tellerrand hinaus. Fleißig wird an einer noch umfangreicheren Zuschauerkapazität gewerkelt. Das aktuelle Limit von 6.800 Fans soll bald auf das Doppelte ausgeweitet werden. “Das Ziel sind 13.700 Zuschauer. Ich denke, dass wir das im Laufe der Saison erreichen können”, ist der neue Geschäftsführer Torsten Woitag mit Blick auf die Bauarbeiten zuversichtlich.

Der 40-Jährige kündigte zudem eine weitere Neuerung an: “Wir wollen einen Familienblock schaffen”. Dies soll ein separater und geschützter Bereich werden, der im bisher brachliegenden Areal zwischen Anzeigetafel und Spielertunnel entstehen soll. Das Geld dafür wird von außen eingeworben. Am 3. August startet deshalb auf der Crowdfunding-Plattform kickrs.net eine entsprechende Aktion. Innerhalb von 40 Tagen will Lok auf diese Weise 80.000 Euro für die Umgestaltung einwerben.

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