Der 1. FC Lok hat den nächsten Sieg eingefahren. Vor 3.184 Zuschauern überrollten die Probstheidaer den Tabellen-Sechsten Energie Cottbus II mit 5:0 (2:0). Andy Wendschuch markierte in der zweiten Halbzeit einen Hattrick, Daniel Becker war gleich an vier Toren beteiligt. Schon nach zehn Minuten lag Lok mit zwei Toren gegen anfangs spritzige und gut kombinierende Gäste in Front. Der Tabellenführer hat nun wieder fünf Punkte Vorsprung auf seine Verfolger.
Matthias Heidrich, Coach der Zweitvertretung von Energie Cottbus, hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Auswärtsspiel seines Teams erst 14:20 Uhr angepfiffen worden wäre. „Die ersten zwanzig Minuten haben wir viel zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich der ehemalige Zweitliga-Spieler.
Fehler, die Lok eiskalt ausnutzte. Schon nach drei Minuten köpfte Kapitän Markus Krug eine Becker-Flanke gegen die Laufrichtung des Torhüters ins Tor, nur sieben Minuten später traf Cottbus’ Torhüter Martin Trochanowski nach einem Rückpass den Ball nicht richtig, Daniel Becker hatte wenig Mühe, diesen mit rechts ins leere Tor zu schieben. Nach 9 Minuten und 36 Sekunden war die Vorentscheidung gefallen.
Trotzdem blieb das Aufeinandertreffen des Ersten mit dem Sechsten eine unterhaltsame Angelegenheit. Cottbus spielte unbekümmert weiter nach vorn, Lok versuchte, die Räume hinter der Gäste-Viererkette zu nutzen. Djamal Ziane ließ ein ums andere Mal zu aussichtsreichen Mitspielern abtropfen, Becker traf noch den Pfosten, Trochanowski hielt gegen Wendschuch großartig. Die Gäste verzeichneten ihrerseits nur eine ernsthafte Torchance.
„Wenn wir kurz vor Pause nicht den Pfosten, sondern das Tor getroffen hätten, dann wäre das Spiel nach der Pause noch etwas offener gewesen. Das hätte uns mehr Wille und Mentalität gegeben“, kommentierte Heidrich den Pfostenschuss von Görkem Üre. Stattdessen musste sich Energie seinem Schicksal fügen.
Den einzigen Wechselspieler musste Heidrich zur Pause bringen, der Rest spielte bei 20 Grad und Sonne im Plache-Stadion durch – und auf Geheiß des Trainers nach vorn. „Wir hätten uns auch hinten reinstellen können und die Bälle wegbolzen, aber wir wollen Fußball spielen“, so Heidrich, der für seine Einstellung den Applaus der Zuhörer bei der Pressekonferenz erntete.
So wurde das Spiel auch in der zweiten Halbzeit nicht langweilig, denn Lok schonte sich nicht. „Wir hatten alle richtig Bock“, so Lok-Motor Andy Wendschuch nach Spielende. „Wende“, wie ihn seine Mannschaftskameraden nennen, schien den größten Torhunger zu haben. Er traf in der zweiten Hälfte dreimal. Hattrick. „Das ist mir das letzte Mal in der Jugend geglückt, aber ich musste ja auch nicht viel machen.“
In der Tat: Beim 4:0 und 5:0 muss er nur den Kopf beziehungsweise den Fuß hinhalten, das 3:0 war dafür ein Sahneschnitten-Tor. Nach Flanke von links nagelte Wendschuch den Ball per Dropkick aus 12 Metern hoch ins Eck. Lok hätte sogar noch mehr Tore erzielen können, doch Trochanowski und Ungenauigkeiten im Angriffsspiel verhinderten die deutlichere Klatsche für Cottbus II.
Heiko Scholz war auch mit dem 5:0 rundum zufrieden: „Wir haben verdient gewonnen und haben unsere Chancen genutzt. Trotzdem ist es heute kein wirklich schöner Tag.“
Wie vor dem Spiel bekannt wurde, starb der langjährige Spieler und Co-Trainer Eric Eiselt bei einem Autounfall in Costa Rica. Die Mannschaft widmete den Sieg dem nur 37 Jahre alt gewordenen Eric Eiselt. Die 3.184 Zuschauer gedachten ihrem Idol mit einer Schweigeminute vor dem Spiel.
Die Statistik zum Spiel:
www.fussball.de/spiel/1-fc-lokomotive-leipzig-fc-energie-cottbus-ii/…
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