Zweimal musste RB Leipzig im Heimspiel gegen den MSV Duisburg einem Rückstand hinterher rennen. Dank einer Kraftleistung in den letzten fünf Spielminuten und eines glücklichen Händchens bei den Einwechslungen stand am Ende dennoch ein verdienter 4:2-Erfolg gegen den Tabellenletzten zu Buche.

RBL-Cheftrainer Ralf Rangnick war gezwungen, einen Wechsel im Vergleich zur siegreichen Montagspartie beim Karlsruher SC vorzunehmen. Poulsen spielte anstelle des wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrten Kaiser. Gemeinsam mit Selke bildete er den Angriff der Rasenballer.

Die Anfangsphase gehörte dem Gastgeber. Allein in den ersten zehn Minuten prüften Selke (2.), Forsberg (3.) und Sabitzer (7.) Gäste-Keeper Ratajczak schon dreimal. Insbesondere dem Torschuss von Forsberg ging eine schöne Kombination voraus. In der 13. Minute lief Selke allein aufs Duisburger Tor zu, umkurvte Ratajczak und schob zur frühen Führung ein. Schiedsrichter Peter Sippel verweigerte dem Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung – eine Fehlentscheidung.

Es folgte ein verhängnisvoller Hackentrick von Demme am Strafraum der Duisburger. Das Zuspiel landete beim Gegner, der einen schnellen Konter Richtung Coltorti einleitete. Compper konnte die finale Hereingabe zunächst zur Ecke klären. Nach dieser stand Wolze jedoch frei am Strafraum und setze den Ball unhaltbar für Coltorti sehenswert ins rechte Eck (17.). Zehn Minuten später erfolgte die Reaktion von RB Leipzig: Nach einem Zuspiel von Halstenberg stand Poulsen völlig frei vor Ratajczak und verwandelte aus kurzer Distanz sicher zum 1:1.

Die zweite Halbzeit war zunächst von Kampf geprägt und hatte wenige spielerische Glanzlichter zu bieten. Compper nach einer Ecke (64.) und Selke nach einer Flanke von Sabitzer (66.) kamen zu Kopfballgelegenheiten. Der Ball flog jeweils knapp über beziehungsweise neben das Tor. Der zur Pause eingewechselte Bruno versuchte es in der 70. Spielminute mit einem flachen Schuss von der Strafraumgrenze, nachdem er mehrere Gegenspieler hatte stehen lassen, mehr als eine Ecke sprang dabei jedoch nicht heraus.

Kurz darauf gab es wie schon in Halbzeit 1 eine knifflige Situation mit Selke. Dieser kam im Strafraum zu Fall. Schiri Sippel vermutete eine Schwalbe und zeigte ihm die Gelbe Karte – diesmal lag er richtig. Richtig bitter für die Rasenballer wurde es kurze Zeit später, als Scheidhauer nach einer Ecke von RBL einen Konter erfolgreich zum zwischenzeitlichen 2:1 aus Sicht der Gäste abschloss (80.). Es war jedoch nur der Auftakt zu einer denkwürdigen Endphase.

Eine Flanke von Sabitzer setzte Poulsen per Kopf knapp neben den rechten Pfosten (81.). Die folgenden Torversuche sollten allerdings erfolgreicher ausfallen. Nach einer Ecke köpfte der eingewechselte Quaschner zunächst zum Ausgleich (85.). Nur zwei Minuten später wieder Ecke, wieder Kopfball, wieder Tor – diesmal von Nukan (87.), ebenfalls eingewechselt. Für die Entscheidung sorgte schließlich Poulsen, der nach einer Hereingabe von Bruno freistehend aus kurzer Distanz ins leere Tor einschob.

Das 4:2 markierte den Schlusspunkt einer Partie, die am Ende völlig unerwartet zu einem Torspektakel geriet. RB Leipzig beendet die Hinrunde mit sechs beziehungsweise acht Punkten Vorsprung auf die Plätze 3 und 4. Vor der Winterpause folgen nun noch die beiden Rückrundenpartien gegen den FSV Frankfurt und Fürth.

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Coltorti (C) – Klostermann, Orban, Compper (67. Nukan), Halstenberg – Demme (46. Bruno), Ilsanker, Sabitzer, Forsberg – Selke (76. Quaschner), Poulsen

MSV Duisburg:
Ratajczak – Feltscher, Bohl, Bajic (C), Wolze – Albutat, Holland – Bröker (64. Scheidhauer), Chanturia (46. Meißner), Grote – Janjic (80. Onuegbu)

Schiedsrichter:
Peter Sippel (München)

Tore:
0:1 Wolze (17.), 1:1 Poulsen (27.), 1:2 Scheidhauer (79.), 2:2 Quaschner (85.), 3:2 Nukan (87.), 4:2 Poulsen (90.)

Gelbe Karten:
Selke (3), Nukan (1), Ilsanker (7) | Feltscher (4), Bajic (5), Scheidhauer (1)

Zuschauer:
27.477

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