Was für ein Debakel: Die mit einer Art B-Elf angetretenen Rasenballer scheiden mit 0:3 in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus. Viertligist Unterhaching war dem ambitionierten Zweitligisten in allen Belangen überlegen. Rasenballsport-Chefcoach Ralf Rangnick hatte nach dem Spiel gegen Düsseldorf einige Änderungen in Aussicht gestellt - dass es so viele sein würden, überraschte jedoch. Nur Ilsanker und Selke blieben in der Startelf. Die Auswirkungen machten sich sehr schnell bemerkbar.

Der Gast aus Leipzig startete schlecht in die Partie. Den Anfang der Fehlerparade machte Linksverteidiger Jung, der einen Ball unterlief, welcher dann beim Hachinger Steinherr landete. Dieser wurde von Teigl im Strafraum zu Fall gebracht. Die Entscheidung, womöglich auf Elfmeter zu entscheiden, blieb Schiedsrichter Kampka jedoch erspart, da Einsiedler völlig frei stehend zur frühen Führung traf (5.).

Der Gastgeber stellte sich anschließend nicht in die eigene Hälfte, sondern spielte munter auf den zweiten Treffer, profitierte dabei von massiven Patzern in der RBL-Defensive. So beispielsweise auch in der 11. Minute, als Nukan direkt vor dem eigenen Tor den Ball verlor. Anschließend konnte Piller den Ball ungestört vors Tor spielen, wo jedoch kein Hachinger da war, um einzuschieben. Der vorläufige Gipfel der Fehlerparade war erreicht, als Nukan und Gulacsi nach einem Freistoß gegeneinander prallten und Rosenzweig aus 20 Metern ins offene Tor schoss (22.). Die Zwei-Tore-Führung war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Mittlerweile verloren auch die sonst wohlwollenden RBL-Fans die Geduld und skandierten “Wir wollen euch kämpfen sehen”.

Ralf Rangnicks Änderungen sind nicht aufgegangen. Foto: GEPA Pictures
Ralf Rangnicks Änderungen sind nicht aufgegangen. Foto: GEPA Pictures

Die besten Chancen für die Rasenballer waren lange Zeit zwei vollkommen ungefährliche Fernschüsse von Jung (10.) und Nukan (28.). Der ganze angestaute Frust zeigte sich in einem überflüssigen Foul von Teigl an der Mittellinie, wofür der Österreicher die Gelbe Karte sah. Zuvor musste bereits der indisponierte und zudem rotgefährdete Jung vom Platz (25.). Für ihn kam Halstenberg. Erst gegen Ende der ersten Hälfte gelang es dem Gast, etwas Druck zu entwickeln. Die Schüsse von Quaschner (34.) und Bruno (39.) forderten Haching-Keeper Marinovic immerhin zu guten Paraden heraus.

Die folgende Halbzeitansprache von Rangnick zeigte zunächst etwas Wirkung. Leipzig kam lebendiger aus der Kabine und hatte durch Selke gleich eine hochkarätige Gelegenheit – sein Schuss aus kurzer Distanz streifte jedoch nur das Außennetz (48.). Nach wenigen Minuten kehrte die Fehleranfälligkeit der ersten Hälfte jedoch wieder zurück. Immer wieder brachten Nachlässigkeiten in der Verteidigung den Gastgeber gefährlich nah an das Tor von Gulacsi heran. Wenn RBL zu Chancen kam, dann nur durch Selke, so auch in der 60. Minute durch einen Schuss von der Strafraumgrenze (60.).

Die Entscheidung fiel dann in der 67. Minute, wieder nach einem katastrophalen Fehler. Nach einer Flanke nahm Teigl im Strafraum den Ball an und ließ ihn für seinen Gegenspieler quasi liegen. Am Ende stand Steinherr frei vor Gulacsi und verwandelte eiskalt. Die Hachinger Fans reagierten auf den neuen Zwischenstand mit “Oh, wie ist das schön”-Gesängen. Bemerkenswert: Zumindest Teile des Leipziger Anhängers stellten ihre Unterstützung bis Spielende nicht ein.

In der Schlussviertelstunde ließ der Gastgeber die Rasenballer noch ein bisschen kommen, außer einigen Schüssen aus sicherer Distanz ließen sie jedoch nichts mehr zu. Dann war das Spiel vorbei, Unterhaching hochverdient in der 3. Runde, für RB Leipzig der größte Dämpfer in der bisherigen Vereinsgeschichte.

Nukan gab heute keine glückliche Figur ab. Foto: GEPA Pictures
Nukan gab heute keine glückliche Figur ab. Foto: GEPA Pictures

Die Statistik zum Spiel

SpVgg Unterhaching
Marinovic – Bauer, Welzmüller (C), Winkler, Taffertshofer, Sieghart, Dombrowka, Einsiedler, Steinherr, Piller (64. Marseiler), Rosenzweig (46. Nicu)

RB Leipzig:
Gulácsi – Teigl, Sebastian (C), Nukan (46. Sabitzer), Jung (25. Halstenberg) – Ilsanker, Khedira – Bruno (72. Kaiser) – Poulsen, Selke, Quaschner

Schiedsrichter:
Robert Kampka (Mainz)

Tore:
1:0 Einsiedler (5.), 2:0 Rosenzweig (23.), 3:0 Steinherr (67.)

Gelbe Karte:
Winkler, Nicu, Taffertshofer | Jung, Ilsanker

Zuschauer:
5.000 im Alpenbauer Sportark in Unterhaching

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