Skandal in Osnabrück. Das Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig musste in der 71. Minute von Schiri Martin Petersen abgebrochen werden. Zuvor hatte ein Osnabrücker Fan einen Gegenstand auf den Referee geworfen. Die Leipziger werden möglicherweise am grünen Tisch in die nächste Pokalrunde einziehen. Dabei schoss Osnabrücks Savran nach 30 Sekunden das einzige Tor des Tages (1.)

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Von dieser Redensart können die Leipziger ein Lied singen. Vor vier Jahren warfen die Rot-Weißen als Regionalligist den VfL Wolfsburg aus dem Wettbewerb. Letztes Jahr scheiterte der SC Paderborn an den Messestädtern. Heute Abend gastierte RB Leipzig als Favorit bei Drittligist Osnabrück. Ralf Rangnick reagierte auf die zuletzt durchwachsenen Leistungen von Yussuf Poulsen. Der Däne saß auf der Bank. Massimo Bruno gab sein Startelf-Debüt.

Die Leipziger Defensive hatte in der Anfangsphase wie schon in Frankfurt und gegen Fürth Probleme. Nach 30 Sekunden haute Savran den Ball nach einem langen Einwurf in den Sechzehner hinein in die Maschen. Willi Orban konnte den Gegenspieler nicht stoppen, weil er auf dem feuchten Rasen weggerutscht war (1.).

Die Sachsen benötigten eine Weile, um den frühen Rückstand zu verkraften. Erst in der 16. Minute erarbeiteten sich die Gäste die erste Torchance. Selke verpasste vor dem Osnabrücker Tor knapp eine exzellente Freistoß-Hereingabe durch Dominik Kaiser (16.). In der Folge sahen die Zuschauer eine kurze Sturm-und-Drang-Periode der Rasenballer, die eine Handvoll Chancen jedoch nicht in einen Treffer ummünzen konnten.

Mit zunehmendem Spielverlauf erhitzten sich die Gemüter. Atinc Nukan bekam nach zwei sinnfreien Aktionen von Schiri Martin Petersen erst die Gelbe Karte, dann die allerletzte Ermahnung. Rangnick reagierte, indem er Nukan noch vor dem Halbzeitpfiff gegen Klostermann auswechselte (40.).

Nach Wiederanpfiff taten sich die Gäste erneut schwer, ins Spiel zu finden. Die Niedersachsen setzten offensive Sticheleien. Coltorti musste mehrmals eingreifen. Das Publikum erlebte hart geführte Zweikämpfe. In der 69. Minute traf Sabitzer aus gut 15 Metern das Außennetz. Der erste halbwegs gefährliche Abschluss der Gäste in der 2. Halbzeit.

In der 71. Minute lieferten sich Selke und Grassi ein hitziges Laufduell. Der Ball landete im Aus. Dann trat Osnabrücks Auswechselspieler Hohnstedt, der sich mit seinen Teamkameraden hinter dem Tor aufwärmte, an Selke heran. Fans warfen Gegenstände, trafen aber nicht den Leipziger, sondern Schiri Petersen. Der Referee marschierte mit seinen Assistenten schnurstracks in die Kabine und brach die Partie ab. Ob der RB-Hass eines einzelnen Osnabrücker Fans die Rasenballer trotz schwacher Leistung in die zweite Pokalrunde befördert, muss der DFB-Kontrollausschuss in den kommenden Tagen entscheiden.

Am Samstag spielen die Leipziger auswärts in Braunschweig (Anstoß: 13 Uhr).

Die Statistik zum Spiel

VfL Osnabrück:
Schwäbe – Grassi, Willers (C), Pisot- Ornatelli, Groß, Feldhahn, Dercho – Menga, Savran, Kandziora

RB Leipzig:
Coltorti – Hierländer, Orban, Nukan (40. Klostermann), Jung – Kaiser (C), Ilsanker (46. Poulsen) – Forsberg – Sabitzer, Selke, Bruno

Ersatzbank:
Bellot, Demme, Khedira, Teigl, Quaschner

Schiedsrichter:
Martin Petersen (Stuttgart)

Tor:
1:0 Savran (1.)

Gelbe Karten:
Willers (1), Feldhahn (1) | Forsberg (1), Nukan (1)

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