Zehn Tage vor dem Saisonstart hat der 1. FC Lok den vorletzten echten Härtetest bestanden. Lok siegte beim Regionalligisten VfB Auerbach mit 2:1. Ziane und Böhne drehten den zeitigen 0:1-Rückstand und besorgten den ersten Lok-Sieg in Auerbach überhaupt. Unmotorisierte oder zwischenzeitlich vereinsamte Lok-Fans können zudem zukünftig per Mitfahrzentrale ihre Landpartie zu den Heim- und Auswärtsspielen organisieren. Samstag wird die Anreise für die meisten kurz: Dann präsentiert sich der Verein zur Saisoneröffnung im Plache-Stadion – womöglich mit Stürmer Faton Ademi.
Das Hauptspiel am Samstag wird zwar wenige locken, das Online-Tool der vereinseigenen Mitfahrzentrale auszuprobieren, aber das liegt weniger am Club selbst. Gern hätte man den Fans ein richtiges Leckerli geboten, doch am DFB-Pokal-Wochenende haben die meisten dann doch anderes zu tun. Ausländische Clubs haben ähnliche Verabredungen. So läuft „nur“ der Angermünder FC im Plache-Stadion auf. Aber was heißt schon nur? Der Verein aus der Uckermark hat das beste Jahr seit der Vereinsgründung 1994 hinter sich und zudem dem 1. FC Lok Topbedingungen beim Winter-Trainingslager geschaffen. Mit dem Freundschaftsspiel zur Saisoneröffnung will sich der Club für die rührende Umsorgung des Verbandsligisten bedanken.
Beide Vereine hoffen auf eine vernünftige Kulisse, die Voraussetzungen scheinen gut: das Wetter wird passen, das Rahmenprogramm, u.a. ein Fanturnier, Autogrammstunde der 1. Mannschaft, Saisonauftakt der II. gegen den Döbelner SC und Test der Volkssport-Mannschaft gegen die Ü32 des BFC Dynamo, auch und mit einem Testspielsieg in Auerbach am Donnerstagabend hat die Mannschaft die Fans weiter neugierig gemacht, wer da den zweiten Anlauf Richtung Regionalliga-Aufstieg nehmen wird.
Schon sehr ordentlich gegen Auerbach
Nachdem Markus Krug zeitig einen Strafstoß verursachte, den Auerbachs Steffen Vogel in gewohnter Manier zur Führung nutzte und noch einen weiteren neben das Tor setzte, drehte Lok die Partie in der zweiten Hälfte. Becker mit einem direkten Freistoß und Djamal Ziane netzten jeweils für den Club ein. „Die erste halbe Stunde war eine Katastrophe. Da hätten wir drei oder vier zu null hinten liegen können. Wir hatten lange nicht mehr so einen Härtetest. Dann haben wir uns an das Tempo gewöhnt und haben es sehr ordentlich gemacht“, so Trainer Heiko Scholz.
Torschütze Ziane wird aufgrund seiner roten Karte gegen Rot-Weiß Erfurt II genauso wie auch Robert Zickert (Tätlichkeit gegen Luckenwalde) die ersten drei Spiele von der Tribüne aus ansehen. Während im defensiven Mittelfeld und der Innenverteidigung die Konkurrenz groß ist, ist die Stürmer-Auswahl beim FCL (noch) dünn. Neuzugang Daniel Becker soll auf der 10 spielen, bliebe nur noch Kresic – oder ein Neuzugang.
Faton Ademi soll nach drei Trainingstagen und zwei Testspielen verpflichtet werden. Ademi kommt ursprünglich aus der Hertha-Jugend und galt dort – was gern leicht dahergesagt wird – als Juwel, wurde zweimal Deutscher Meister und in der U17 gar Torschützenkönig. Der Albaner spielte auch schon für die U19 und U21-Nationalmannschaft seines Landes. Im letzten Jahr spielte Ademi bei Nürnberg II, kam aber im Abstiegskampf kaum zum Einsatz. Nun will er unbedingt zu Lok auf die große Bühne. Die Chancen stehen gut. „Wir, also Basler, Hoppe und Scholz, haben uns entschieden, ihn unter Vertrag zu nehmen und sind nun dabei, etwas zu stricken“, so Scholz, der gleichzeitig einräumt, dass „Ademi zwar ein starker und intelligenter Stürmer ist, aber auch noch nicht fit.“ Trotzdem will man den 20-Jährigen holen. „Er passt super ins Team, ist absolut talentiert, hat bei Hertha gezeigt, dass er weiß, wo die Kiste steht. Andere Stürmer auf dem Markt passen zudem überhaupt nicht in unser Budget. Ihm trauen wir zu, dass er uns hilft.“
Damit die Lok-Fans Ademi und Co zukünftig auch regelmäßig spielen sehen können, hat der Club die erste vereinseigene Mitfahr-Zentrale Deutschlands eingerichtet. Online können nun Fans nach Mitfahrern oder Mitfahrgelegenheiten zu Auswärtsspielen suchen. Nicht nur, dass sich der Verein dadurch noch mehr Unterstützung im Stadion erhofft, er tut ganz nebenbei auch etwas für die Umwelt, spart Sprit und seine Fans erzeugen weniger Emission. Eine Träumerei ist diese Mitfahr-Zentrale nicht: Der Club hat vor allem im Frankfurter Raum noch viele Fans, die der Arbeit hinterher gezogen sind und nun aus Kostengründen nicht mehr regelmäßig zu den Spielen fahren konnten. Das neue Online-Tool macht es möglich – und vielleicht belohnt Ademi dann die Anreise.
Lok gegen Auerbach:
Latendresse-Levesque – Trojandt (46. Dräger), Surma (67. Fritzsch), Krug (28. Böhne), Heßler – Watahiki (67. Zickert), Schinke, Serrek (67. Zimmermann), Becker, Wendschuch – Ademi (58. Ziane)
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