Es war ein historischer Moment, als die ELS-Fußballerinnen am Sonntag den Rasen der Südkampfbahn betraten. Denn die Partie gegen den Halleschen FC war das letzte Pflichtspiel, das die Frauen an alter Wirkungsstätte austrugen. Im Sommer schließen sie sich dem FFV Leipzig an und finden in Abtnaundorf ihre neue Heimstatt. Vor über 200 Zuschauern verabschiedete sich die Eintracht - nach Rückstand - mit einem 2:1-Erfolg.
Nach 24 Minuten erzielte der HFC durch Anna Perez Soza überraschend die 0:1-Führung. Doch eine Viertelstunde später schlugen die favorisierten Leipzigerinnen zurück. Im Anschluss an eine Ecke nahm Carolin-Sophie Härling einen hohen Ball direkt aus der Luft, erzielte den Ausgleich und zerschoss dabei auch noch das Tornetz.
Nachdem ELS-Coach Sebastian Popp vor Beginn der zweiten Halbzeit höchstpersönlich dieses Leck im Netz vernagelt hatte, sah er, wie seine Mannschaft auf den Sieg drängte. Nancy Mehlig war es, die in der 73. Minute endlich den entscheidenden Treffer erzielte. Erneut war eine Ecke vorangegangen, die kurz ausgeführt wurde und als Flanke direkt auf dem Kopf von Mehlig landete, die keine Mühe hatte, zum 2:1 einzunicken.
Sechs Minuten vor dem Ende bekam die Partie noch ihren kleinen Aufreger: ELS-Kapitänin Yvonne Starick beschwerte sich nach einem Foul darüber, von ihrer Gegenspielerin geschoben worden zu sein. Die Berliner Schiedsrichterin Deniz Aylin Acur meinte aber, eine Beleidigung ihrer Person vernommen zu haben und zückte umgehend den roten Karton. Damit würde Starick im letzten Saisonspiel in Dresden (Sonntag, 7. Juni um 14 Uhr) fehlen, sollte der Einspruch der Eintracht keinen Erfolg haben.
Nicht nur die Eintracht-Frauen verabschiedeten sich von der Südkampfbahn, auch Trainer Sebastian Popp hatte sein letztes Heimspiel. Sieben Jahre lang stand er für ELS an der Seitenlinie, hatte das Team von einer Hobby-Truppe (2007) bis zur Regionalliga-Meisterschaft (2014) geführt. Nun legt er eine schöpferische Pause vom Fußballgeschäft ein.
“Mein Plan ist, erstmal ein Jahr Pause zu machen und zu schauen, wie ich damit zurechtkomme, ob ich das nach zwei Wochen schon so vermisse, dass ich sage, ich will sofort wieder zurück oder ob ich einfach froh bin über die neu gewonnene Zeit”. Eine Rückkehr zum Fußball schließt er danach keinesfalls aus…
Keine Kommentare bisher