Ungewöhnlicher Neuzugang beim 1. FC Lok: Mit Robert Zickert wechselt der Kapitän des SSV Markranstädt nach Probstheida. Der 25-Jährige, der bis 2018 unterschrieb, kämpft mit den Randleipzigern noch um den Aufstieg in die Regionalliga – Hauptkonkurrent ist der 1. FC Lok. Ein Wechsel mit Signalwirkung? Die Gerüchte um einen Markranstädter Rückzug halten sich hartnäckig. Außerdem kommendes Jahr in blau-gelb: Steven Heßler von Energie Cottbus II.
Was ist nur beim SSV Markranstädt los? Gestern meldete die LVZ, dass Vorstandschef Andreas Stammkötter, dessen Stellvertreter Diethelm Franz und Schatzmeister Holger Nussbaum auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10. Juni ihre Ämter zur Verfügung stellen würden. Die Vereinsspitze fühlt sich von der Stadt Markranstädt bei der Finanzierung des “Stadion am Bad” nicht ausreichend unterstützt. Die Stadt wehrte den Vorwurf ab, erklärte heute, dass die Gelder wie letztes Jahr versprochen, flössen.
Alles nur ein Scheingefecht? Laut L-IZ-Informationen wurde den Spielern des SSV Markranstädt gestern mitgeteilt, dass der Verein die erste Männermannschaft zurückziehen wolle, alle aktuellen Spieler über die Saison hinaus keine Zukunft mehr hätten und der Club dann in der Landesklasse (7. statt 5. Liga) starten würde. Seit Längerem halten sich Gerüchte, die Finanzierung des Markranstädter Traums, zweitstärkste Leipziger Fußballmacht zu werden, sei akut gefährdet.
Ins Bild passt, dass der 1. FC Lok am Mittwoch die Vertragsunterzeichnung von Robert Zickert vermeldete. Zickert ist Kapitän der Markranstädter und wird ab Sommer bis 2018 in Probstheida spielen. Der Innenverteidiger kommt ursprünglich aus Cottbus, durchlief dort alle Jugendmannschaften und wechselte 2011 nach Jena. An den Kernbergen lief Zickert 25 Mal in der 3. Liga auf. Zukünftig soll er den Druck auf die arrivierten Krug und Surma erhöhen.
Ungewöhnlich: Markranstädt liegt derzeit einen Punkt hinter Lok auf Platz vier, könnte bei drei verbleibenden Spieltagen lässig an den Blau-Gelben vorbei ziehen, zumal mit Schott Jena, Rudolstadt und Bernburg die letzten drei Teams der Liga zu bespielen sind. Der Kapitän eines Teams, das ernsthaft an einen Aufstieg glaubt, würde vermutlich ein anderes Signal senden. Zickert hatte im direkten Duell beider Teams im März noch den wichtigen Ausgleichstreffer für die Gastgeber erzielt.
Bei Lok ist man jedenfalls über den Neuzugang glücklich. „Mit Robert verstärkt uns ein Spieler, der in der Abwehr für noch mehr Sicherheit sorgen wird. Er war in Markranstädt ein absoluter Führungsspieler und das soll auch beim 1. FC Lok so werden. Wir sind uns sicher, dass er eine echte Verstärkung für uns sein wird“, so Trainer Heiko Scholz, der schon vor drei Wochen beim Haussender LokrufTV „vier echte Verstärkungen angekündigt hat“ und auch davon sprach, dass eine Vielzahl von Spielern beim 1. FC Lok angefragt hätte.
Als zweiten Neuzugang vermeldete der Club mit Steven Hessler einen flotten Außenbahnspieler von der U23 des FC Energie Cottbus. „Ein sehr guter Mann, der auf der linken Seite offensiv wie defensiv spielen kann. Er hat eine sehr gute Ausbildung genossen, ist noch jung und ausbaufähig. Außerdem ist Steven sehr schnell und wird uns weiterhelfen“, kommentierte Scholz die Verpflichtung.
Die kommenden Spiele werden zeigen, in welcher Liga die beiden mit dem 1. FC Lok Punkte sammeln werden. Ein Verbleib von Hansa Rostock in der 3. Liga ist seit gestern ein wenig wahrscheinlicher geworden. Der Präsident des bereits feststehenden Zweitligaabsteigers VfR Aalen erklärte dem Kicker, dass die 3. Liga Stand jetzt nicht machbar sei.“ Damit würde Aalen nicht in die 3. Liga absteigen, die dann einen Absteiger weniger hätte. Die Relegation um den fünften Aufstiegsplatz in die 4. Liga würde gespielt werden.
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