Das Thema Aufstieg hat sich für RB Leipzig erledigt. In Heidenheim verloren die Rasenballer nach einer schwachen Vorstellung 0:1 (0:0). Florian Niederlechner beendete in der 51. Minute die Bundesliga-Träume der Leipziger.

Die Ausgangslage vor Anpfiff: Darmstadt hat gestern in Düsseldorf verloren. Karlsruhe empfängt im Südwestderby Kaiserslautern. RB Leipzig würde deshalb mit einem Auswärtsdreier die Distanz zu den Aufstiegsrängen auf fünf Zähler verkürzen. Die Statistik sprach für die Leipziger, die bisher noch nicht gegen Heidenheim verloren hatten. Obendrein verloren die Gastgeber vier der letzten fünf Matches.

Vor dem Wochenende machten die Rasenballer eine Personalie fix. Ersatzkeeper Benjamin Bellot verlängerte bis Sommer 2018. Weil Georg Teigl eine Gelb-Sperre abzubrummen hatte und Sebastian Heidinger unter der Woche an einer Knöchelblessur laborierte, kam Diego Demme heute in den Genuss, sich als Rechtsverteidiger zu probieren.

Die Leipziger taten sich erneut schwer, ihren Power-Fußball in der Fremde zu zelebrieren. Kaum hatte der Schiri angepfiffen, hielt Heidenheims Leiperts aus 17 Metern einfach mal drauf. Der Ball sauste über Coltortis Kasten hinweg (1.). Gefährlicher war Schnatterers flache Hereingabe vom rechten Flügel, die Niederlechner direkt vor dem Tor abnimmt. Die Rot-Weißen durften sich bei Coltorti bedanken, dass sie nicht ab der 2. Minute einen Rückstand hinterher laufen durften.

Die Zuschauer erlebten ein intensives Spiel auf einem schwer zu bespielenden Rasen, in dem beide Teams hart zu Werke gingen. Die Leipziger pressten aggressiv auf den Außenbahnen. Demme sah die fünfte Gelbe (12.). Hierländer musste wegen einer Verletzung vom Platz (18.). Damari kam über das Zentrum zu zwei guten Abschlüssen. Beide Male war FCH-Keeper Zimmermann auf der Hut (25., 30.). Niederlechner kam nach verlängerter Ecke zu einem schwachen Kopfball auf das Leipziger Tor (37.)

Kevin Kraus (Heidenheim), Omer Damari (RB Leipzig) and Rodnei Francisco De Lima (RB Leipzig). Foto: GEPA Pictures
Kevin Kraus (Heidenheim), Omer Damari (RB Leipzig) and Rodnei Francisco De Lima (RB Leipzig). Foto: GEPA Pictures

Nach dem Seitenwechsel prüfte Forsberg Zimmermann von der Strafraumgrenze (49.). Eine Heidenheimer Ecke landete über Kraus bei Leipertz, der sofort Richtung Tor schießt. Niederlechner war am langen Pfosten an Ort und Stelle, um den Ball ins Eckige abzufälschen. Die Leipziger liefen in der Fremde wieder einmal einem Rückstand hinterher (51.).

Gelangen den Gastgebern mit der Führung im Rücken mehr offensive Aktionen, klagten die Rot-Weißen wieder über die altbekannte Ideenlosigkeit. Die Rasenballer waren nach dem Gegentor völlig von der Rolle. Keine Chancen, keine Spielfreude, keine starken Strafraumszenen. Dafür viele individuelle Fehler und Unachtsamkeiten. Coltorti vereitelte wenigstens zwei Abschlüsse von Schnatterer (70., 85.). Die positiven Facetten einer – aus Leipziger Sicht – gruseligen zweiten Halbzeit.

RB Leipzig kann das Unterfangen Aufholjagd nach diesem Wochenende zu den Akten liegen. Die Aufstiegschancen sind im Moment rein theoretischer Natur. Die Mannschaft war heute abermals nicht in der Verfassung eines Aufstiegsaspiranten und wird wohl ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga spielen. Nächstes Wochenende ist Länderspielpause angesagt. Am Ostersonntag (05.04.) kommt der 1. FC Nürnberg ins Zentralstadion (Anstoß: 13:30 Uhr).

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Coltorti – Demme (70. Rebic), Klostermann, Rodnei, Jung – Hierländer (18. Kalmár), Kimmich, Kaiser (C), Forsberg – Poulsen, Damari (78. Reyna)

1. FC Heidenheim:
Zimmermann – Strauß, Wittek, Kraus, Heise – Leipertz (66. Voglsammer), Griesbeck, Titsch-Rivero, Schnatterer (C) – Niederlechner, Grimaldi (77. Bagceci)

Schiedsrichter:
Norbert Grudzinski (Hamburg)

Tor:
1:0 Niederlechner (51.)

Gelbe Karte:
Demme (5), Kalmár (2), Kimmich (4), Reyna| Heise (3), Griesbeck (5), Titsch-Rivero (4), Niederlechner (5)

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