Fehlstart für Achim Beierlorzer. RB Leipzig verliert trotz Trainerwechsel gegen den FSV Frankfurt 0:1 (0:0). Roshi erzielt nach einem Lapsus von RB-Keeper Fabio Coltorti den Siegtreffer (58.). Mit der Heimpleite verabschieden sich die Rasenballer bis auf Weiteres aus dem Rennen um die Aufstiegsplätze.

Achim Beierlorzer krempelt RB um. Vier Trainingseinheiten nach Ablösung seines Vorgängers Alexander Zorniger entscheidet sich der neue Cheftrainer, auf zwei bewährte Stammspieler zu verzichten. Mit Daniel Frahn und Dominik Kaiser befinden sich der Kapitän und sein Stellvertreter nicht im Kader. Auch Sebastian Heidinger und Niklas Hoheneder sucht man auf dem Spielberichtsbogen vergebens. Alle vier Winter-Neuzugänge zählen dagegen zum Aufgebot. Tim Sebastian trägt die Kapitänsbinde.

Der neue Coach behält das 4-3-3 bei, baut aber alle Mannschaftsteile um. Marvin Compper kehrt in die Innenverteidigung zurück. Das Mittelfeld bilden Rani Khedira, Zsolt Kalmar und Joshua Kimmich. Im Sturm konnte sich Ante Rebic durchsetzen, der sein Startelf-Debüt feiert.

Beim Einlaufen der Mannschaften bedanken sich die Fans mit einer Choreografie bei Alexander Zorniger für zweieinhalb grandiose Jahre. Sportdirektor Ralf Rangnick verfolgt das Match wie üblich aus der VIP-Loge. Das neu formierten Teasm wirkt abgeklärter als noch gegen Aue. Nach Kimmich-Ecke landet der zweite Ball vor Forsbergs Füßen. Der Schwede zieht von der Strafraumgrenze ab. FSV-Keeper Klandt muss sich lang machen, um den Einschlag zu verhindern (12.).

Die Frankfurter lassen sich nicht von den Gastgebern einlullen, sondern versuchen, ihr eigenes Spiel durchziehen und Chancen zu kreieren. Bittroff (14.) und Roshi (21.) kommen zu guten Gelegenheiten. Nach einer Freistoß-Hereingabe durch Jung köpft Rebic ein. Die Fans jubeln, die Tormusik ertönt. Aber Schiri Norbert Grundzinski gibt den Treffer nicht, weil Compper zuvor einen Gegenspieler gefoult haben soll (28.). Gegenüber pariert Coltorti souverän Balitsch’ Verlängerung eines Kruska-Freistoßes aus dem Halbfeld (37.).

Nach der Pause erhöhen die Leipziger die Schlagzahl. Die Rot-Weißen rennen an, kombinieren in des Gegners Hälfte, fordern den Treffer. Poulsen kommt nach Vorarbeit durch Kimmich und Kalmar zu einer guten Chance aus kürzester Distanz (49.). Compper köpft eine Ecke von Kalmar über das Gehäuse (55.). Poulsen zieht aus 15 Metern ab, Klandt pariert (58.).

Gewinner des Trainerwechsels Zsolt Kalmar. Foto: Henriette Fröhlich
Gewinner des Trainerwechsels Zsolt Kalmar. Foto: Henriette Fröhlich

Dann spielt Teigl nahe des eigenen Strafraums zurück auf Coltorti. Der RB-Keeper möchte wieder den Rechtsaußen bedienen, passt jedoch Roshi vor die Füße. Der Frankfurter überläuft den Schweizer und netzt ins leere Tor ein (58.).

RB lässt nicht die Köpfe hängen. Kalmar spielt Kimmich im Sechzehner in den Lauf. Der Mittelfeldspieler spitzelt den Ball Richtung Tor, doch Klandt ist wieder zur Stelle (61.). Khedira köpft eine Kimmich-Flanke wenige Meter am Pfosten vorbei ins Aus (62.). In der 66. Minute kommt Khedira vor dem FSV-Strafraum zu Fall und verletzt sich am Knie. Der Mittelfeldspieler wird von Betreuern sofort in die Kabine gebracht. Beierlorzer bringt Omer Damari in die Partie.

Sebastian probiert sein Glück aus 25 Metern. Knapp vorbei (68.). Dann gehen den Rasenballern die Ideen aus. Während die Gäste sich über weite Strecken nicht mehr aus der eigenen Hälfte wagen, fällt den Leipzigern vor dem FSV-Strafraum nichts Kreatives mehr ein. In der Schlussphase zaubert Forsberg noch einmal an der Grundlinie eine Flanke aus dem Hut, die Reyna ins Aus köpft (84.).

Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit haben die Rasenballer endlich wieder ihren aggressiven Powerfußball aus dem Hut gezaubert. Ausgerechnet eine Unachtsamkeit vom ansonsten so zuverlässigen Fabio Coltorti lässt den Bundesliga-Aufstieg für’s Erste in weite Ferne rücken. In der Tabelle trennen die Leipziger nun acht Punkte vom Relegationsplatz. Allerdings spiegelt das Ergebnis auf der Anzeigetafel nicht den tatsächlichen Spielverlauf wieder. Am 23. Februar sind die Leipziger bei Eintracht Braunschweig zu Gast.

Auch Rebic durfte von Anfang an ran. Foto: Henriette Fröhlich
Auch Rebic durfte von Anfang an ran. Foto: Henriette Fröhlich

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Coltorti – Teigl, Sebastian (C), Compper, Jung – Kimmich (82. Hierländer), Khedira (69. Reyna), Kalmár – Poulsen, Rebic (59. Damari), Forsberg

Ersatzbank:
Bellot, Rodnei, Klostermann, Hierländer, Demme, Reyna, Damari

Nicht im Kader:
Dähne, Franke, Ernst, Hoheneder, Heidinger, Strauß, Kaiser, Boyd, Frahn

FSV Frankfurt:
Klandt – Huber, Balitsch, Oumari, Bittroff – Kruska, Konrad (C) – Roshi (67. Golley), Kauko, Engels – Aoudia (86. Kapllani)

Ersatzbank:
Pirson, Schlicke, Ballas, Ballmert, Golley, Dedic, Kapllani

Tor:
0:1 Roshi (58.)

Zuschauer:
18.237

Schiedsrichter:
Norbert Grudzinski (Hamburg)

Gelbe Karten:
Compper (6) | Konrad, Kauko

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