Leipzig steht ein chaotischer Fußball-Sonntag bevor. Ab 13:30 Uhr kämpfen RB Leipzig und Union Berlin im Zentralstadion um Zweitliga-Punkte. Zuvor findet ab 11 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark ein Traditionsspiel zwischen BSG Chemie und dem Berliner Kultclub statt.
Zwei Mal 30 Minuten sind frühere Idole der beiden Traditionsvereine im Leutzscher Holz zu sehen. Für die Hauptstädter laufen unter anderem Oskar Kosche, Ronny Nikol, Thomas Boden, Tobias Döge, Thoralf Arndt und Thorsten Boer auf. Auf Seiten der Chemiker hat Hans-Jörg Leitzke sein Kommen angekündigt. Die Erlöse des Benefizkicks kommen der Sanierung des Alfred-Kunze-Sportparks zugute. Der Eintritt beträgt einheitlich 6 Euro. Tickets sind vor Ort erhältlich.
Die Partie wurde von Fans beider Vereine auf die Beine gestellt. “Es ist ein Traditionsspiel, bei dem wir zeigen möchten, mit wem, gegen wen und wie wir uns Fußball in Leipzig vorstellen.” Im Stadion ist “auf beiderseitigen Wunsch” eine strikte Fantrennung geplant.
Bei aller Ablehnung und Rivalität möchten die Union-Fans nicht zur Gänze auf die Unterstützung ihrer Profis verzichten. Der Gästeblock ist ausverkauft. Die “Szene Köpenick” ruft allerdings alle Unioner auf, das Zweitliga-Spiel erst zur zweiten Halbzeit zu besuchen oder zumindest während der ersten 45 Minuten zu schweigen.
Nach Abpfiff des Traditionsspiels möchten Union-Fans von Leutzsch über die Rathenaustraße und Hans-Driesch-Straße zum Zentralstadion marschieren. Der Aufzug soll um 12:15 Uhr beginnen. Die Polizei wird mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein.
Den letzten Fanmarsch auswärtiger Fußballanhänger haben die Leipziger leider in schlechter Erinnerung. Im November 2013 begingen Fans von Hansa Rostock auf dem Weg vom Richard-Wagner-Platz zum Stadion zahlreiche Straftaten, die sich in erster Linie gegen Polizisten richteten.
Für den Ostkracher wechselten bisher rund 22.500 Karten den Besitzer. Kurzentschlossene können sich am Spieltag mit Tickets für die Sektoren A und C eindecken. Die Rasenballer möchten gegen den Hauptstadt-Club endlich den ersten Dreier im neuen Jahr eintüten. Das Hinspiel ging 1:2 verloren.
Achim Beierlorzer muss gegen Union auf Yussuf Poulsen (Sperre) und Rani Khedira (Innenbandriss) verzichten. Die Ausfälle hätten keine Auswirkungen auf das Spielsystem. “Die Gegner haben sich natürlich auch auf uns eingestellt. Deshalb brauchen wir mehr Variabiliät und befinden uns in gewisser Weise momentan in einem Umbruch”, so der Cheftrainer. “Aber wir sind nicht auf der Suche nach Alternativen, wir müssen die vorhandenen nur besser einbringen und die neugewonnene Qualität durch die Neuzugänge auch entsprechend nutzen.”
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