RB Leipzig gewinnt am Freitag 1:0 (0:0) bei Greuther Fürth. Trotz vieler Chancen aus dem Spiel während der ersten Halbzeit bringt in der 76. Minute ein Eckball die Entscheidung. Niklas Hoheneder avanciert zum Spieler des Tages.
Alexander Zorniger ist für Überraschungen gut. Im Angriff setzt der RB-Coach auf das Sturmduo Ante Rebic/Georg Teigl. Clemens Fandrich gibt den “Zehner”, während Dominik Kaiser im defensiven Dreier-Riegel bleibt. Eine Aufstellung, mit der in dieser Variante wohl die wenigsten Beobachter gerechnet hatten.
Die Zuschauer sehen im ersten Durchgang eine unterhaltsame Partie. Hohes Tempo, viele Zweikämpfe, gute Torchancen. Die Leipziger treten bei den Franken abgebrühter auf als in den vergangenen Wochen, suchen von Beginn an nach spielerischen Lösungen und erarbeiten sich Abschlüsse. Kaiser passt durch die Schnittstelle in den Lauf von Teigl, dessen Torschuss ein Fürther aus 11 Metern ins Aus abblockt (15.). Rebic probiert’s aus gut 17 Metern direkt vom linken Flügel (16.). Kein Problem für Keeper Hesl.
Die Gastgeber halten munter dagegen, lauern ihrerseits auf Konter, sobald die Leipziger weit aufgerückt sind. Die erste dicke Chancen erhalten die Kleeblätter allerdings nach einem Standard: Sukalo köpft einen Schröck-Eckball auf’s Lattenkreuz (20.). Kaiser schießt einen Freistoß aus 17 Metern flach, aber platziert in die Torwartecke. Hesl pariert (27.). Gegenüber fliegt Außenverteidiger Gießelmann eine Freistoß-Hereingabe vor die Füße. Der Fürther reagiert zu spät. Coltorti kann seinen Schussversuch abwehren (32.). Rebic (41.) und Fandrich (45.) verziehen vor dem Strafraum beide um einige Meter.
Nach Wiederanpfiff kommt dem Spiel das Spektakel abhanden. Die Fouls nehmen zu. Spielfluss möchte nicht so recht aufkommen. Fehlpässe häufen sich. Satte zehn Minuten brauchen die Teams, um so etwas wie eine Chance zu produzieren: Gießelmann tritt einen Fürther Freistoß deutlich ins Aus (55.). Zorniger stellt um. Teigl nach hinten rechts. Heidinger in den Sturm. Khedira verletzt sich im Duell mit Stiepermann, war zuvor schon von Röcker schmerzhaft gefoult worden (63.). Zur Schlussphase baut Zorniger ein drittes Mal um. Morys kommt für Fandrich, sortiert sich jedoch in der Sturmspitze ein, wogegen Heidinger sich ins Mittelfeld zurückzieht (72.).
Nun läuft’s. Demme schickt Teigl. Der Rechtsaußen legt an der Grundlinie zurück auf Kaiser. Dessen Schuss wird im Sechzehner direkt geblockt. Ecke. Der Ball rutscht am kurzen Pfosten durch die Beine der Fürther Defensive. Compper spitzelt. Keeper Hesl blockt ab – zu Hoheneder, der am langen Pfosten freisteht. Tor. Völlig unverhofft bringen die Leipziger ihren Powerfußball auf den Platz und gehen in Führung (76.). Rebic könnte aus wenigen Metern das zweite Tor machen, schießt jedoch viel zu früh aus einem viel zu spitzem Winkel nur Hesl an (79.).
Fürth dreht jetzt auf, während RB das Ergebnis über die Zeit bringen möchte. Und die Franken kommen zu guten Chancen: Röcker köpft eine Ecke knapp über’s Gehäuse (89.), Korcsmar einen Freistoß (90.+1). RB Leipzig fährt den zweiten Auswärtssieg der Saison ein. In der Tabelle bedeutet der Triumph vorübergehend Platz 3. Am Mittwoch reisen die Rasenballer zum VfR Aalen (Anstoß: 17:30 Uhr).
RB Leipzig:
Coltorti – Heidinger, Compper, Hoheneder, Jung – Fandrich (72. Morys), Khedira (65. Kalmár), Demme – Kaiser (C) – Teigl, Rebic (88. Klostermann)
SpVgg Greuther Fürth:
Hesl (C) – Pledl, Caligiuri, Röcker, Gießelmann – Schröck (75. Weilandt), Fürstner (80. Wurtz), Stiepermann, Sukualo (47. Korcsmár) – Przybylko, Zulj
Schiedsrichter:
Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tor:
0:1 Hoheneder (77.)
Gelbe Karten:
Khedira (6), Fandrich (1), Kalmár (1) | Gießelmann
Zuschauer:
10.225 im Stadion am Laubenweg
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