RB Leipzig plant die Ausgliederung seiner Profis in eine Kapitalgesellschaft. Der Schritt soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. Dezember vollzogen werden. Neben den Zweitliga-Profis sollen die U23 und die Nachwuchsteams ab der U15 in eine GmbH überführt werden.

Der Schritt überrascht. Immerhin hatten die Rasenballer noch im Mai während des Streits um die Zweitliga-Lizenz erklären lassen, eine Ausgliederung sei nicht geplant. Bei der Übertragung des Bundesliga-Spielrechts an eine GmbH müssen sich die Leipziger an die “50+1-Regel” halten. Bedeutet: Über die Hälfte der Anteile müssen beim Verein verbleiben. Kritiker werfen RB Leipzig seit Jahren vor, jene Vorschrift auszuhebeln.

Die Ausgliederungspläne wurden am Dienstag bekannt, weil die Rasenballer Einladungsschreiben an ihre Fördermitglieder verschickt haben. Diese sind zwar nicht stimmberechtigt, müssen laut Satzung aber zu der Mitgliederversammlung eingeladen werden. Dass die 12 stimmberechtigten Mitglieder mehrheitlich für die Ausgliederung votieren, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Unklar bleibt zunächst, welche wirtschaftliche Strategie hinter dem Manöver steckt. Der Verein möchte sich erst nächste Woche äußern. Näheren Aufschluss könnte der Gesellschaftsvertrag geben. Das Dokument ist nach vollzogener Gründung beim Amtsgericht einsehbar. Auch hinsichtlich ihrer Finanzen wird sich RB künftig in die Karten schauen lassen müssen. Zumindest ein wenig. Die Jahresabschlüsse der zukünftigen GmbH müssen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

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