RB Leipzig steckt schon wieder in der Ergebniskrise. Mitkonkurrent Darmstadt 98 schlägt die Rasenballer am Samstag verdient 1:0 (1:0). Mann des Tages ist Dominik Stroh-Engel, der in der 5. Minute das Tor des Tages erzielt.
Zorniger packt den Super-Sturm aus. Terrence Boyd und Yussuf Poulsen bilden das Duo im Angriff. Die Lilien-Fans pfeifen auf RB Leipzig. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die ersten zwei Minuten schallt ein gellendes Pfeifkonzert durch das Stadion am Böllenfalltor. “Wer den Fußball liebt, trinkt kein Red Bull”, ist auf einem großen Transparent an der Gegengerade zu lesen.
Die Leipziger arbeiten mit aggressivem Pressing, die Darmstädter mit langen Bällen. Der SVD kommt besser aus den Startlöchern. Ein verlängerter Kopfball landet im Lauf von Ivana, der nur noch Coltorti vor sich hat. Der RB-Keeper bleibt stehen und wehrt mit dem Knie ab (4.). Heller läuft Compper und Jung davon, schlägt einen Ball von der Grundlinie in den Torraum, Sebastian übersieht Stroh-Engel und der Ball zappelt im Netz. Denn Coltorti ist bei dem Kopfball aus 11 Metern ohne jede Chance (5.).
Darmstadt dominiert das Spiel. Die Leipziger finden spielerisch keinen Zugriff. Und lange Bälle in die Spitze finden meist keinen Abnehmer. Tim Sebastian hat in der 12. Minute nach viel Gewusel im Lilien-Strafraum die Chance zum Ausgleich. Behrens rettet, indem er den Ball mit viel Glück gegen den Pfosten spitzelt (12.). Kaiser zieht aus 25 Metern ab. Knapp drüber (24.). Mehr hat die erste Hälfte aus Leipziger Sicht nicht anzubieten. Schlimmer: Ivana hat vor dem Pausenpfiff sogar noch das 2:0 auf dem Fuß (45.+1).
Zorniger möchte der Partie mehr Kreativität verleihen. Diego Demme, bisher blass, räumt bei Wiederanpfiff das Feld für Joshua Kimmich. Khedira spielt lang in den Lauf von Poulsen. Der Däne setzt sich gegen zwei Verfolger durch, schießt aus 15 Metern aber nur Keeper Mathenia ins Gesicht. Eine klasse Chance mit schmerzhaftem Ende für den Torwart (56.).
Darmstadt wird stärker. Nach Pingpong-Spiel im RB-Sechzehner kommt Jungwirth zu einem schwachen Abschluss (65.). Heller flankt in den Strafraum auf Kempe, der nicht verwertet (66.). Die Rasenballer sind in dieser Phase zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zorniger bringt Frahn für Boyd. Ein Akt der Verzweifelung? Der RB-Kapitän, den viele Fans mittlerweile skeptisch beäugen, wird sich bis Spielende kaum in Szene setzen.
Die Lilien drücken, die RB-Verteidigung wackelt. Kempe könnte erhöhen (75.). Heller flankt an der Grundlinie zu Kempe, Coltorti funkt dazwischen (80.). Kaiser verzieht für die Rasenballer einen 25-Meter-Freistoß in die Wolken (88.). Jung zimmert einen Freistoß aus ähnlicher Distanz in die Mauer (89.) Mehr Torgefahr ist heute nicht drin. RB Leipzig bleibt im fünften Auswärtsspiel in Folge sieglos.
Die Niederlage ist enttäuschend. Am Montag kamen die Rot-Weißen gegen Mitkonkurrent Kaiserslautern nicht über ein torloses Remis hinaus. Nach der Niederlage gegen die Lilien rutschen die Rasenballer ab auf Platz 6. Für einen Aufsteiger nach 13 Spielen eigentlich passabel, jedoch definitiv zu wenig für die hochtrabenden Ansprüche von Hauptsponsor, Verein und Fans.
Zwar trennen die Leipziger nach dem Spieltag höchstens drei Punkte vom Relegationsplatz. Allerdings ist das Team spielerisch dem Mittelmaß zurzeit näher als der Liga-Spitze. Dazu passt, dass Fürth und Karlsruhe die Rot-Weißen sogar noch auf den siebenten Platz verdrängen könnten. Die Clubs spielen morgen gegeneinander.
Nächsten Samstag testet RB Leipzig daheim gegen Rubin Kasan (Anstoß: 13:30 Uhr). In der Liga ist am 23. November der kriselnde FC St. Pauli zu Gast. Für das Spiel gingen schon 25.000 Tickets weg. Fankurve und Gästeblock sind komplett ausverkauft.
RB Leipzig:
Coltorti – Teigl, Sebastian, Compper (67. Kalmár), Jung – Heidinger, Khedira, Demme (46. Kimmich) – Kaiser (C) – Poulsen, Boyd (67. Frahn)
SV Darmstadt:
Mathenia – Sirigu, Sulu, Brégerie, Holland – Kempe (90.+3 Gorka), Behrens, Jungwirth, Heller (88. Stegmayer) – Stroh-Engel, Ivana (90.+1 Exslager)
Tor:
1:0 Stroh-Engel (5.)
Gelbe Karten:
Heller, Ivana
Schiedsrichter:
Christian Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer:
14.400 im Merck-Stadion am Böllenfalltor | Darmstadt
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