Nächster Heimsieg für RB Leipzig. Am Samstag siegten die Rot-Weißen gegen Eintracht Braunschweig 3:1 (2:0). Für die Leipziger trafen Yussuf Poulsen (19., 84.) und Daniel Frahn (20.). Harvard Nielsen verkürzte für die Gäste zum zwischenzeitlichen 2:1 (48.).

In Leipzig klopft der Herbst an die Tür. Das Wetter ist feucht, der Rasen nass. Der Gästeblock ist nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Schuld ist nicht das Wetter. Viele organisierte Eintracht-Fans haben zum Boykott geblasen, der Stimmung tut das jedoch keinen Abbruch.

Alexander Zorniger hat andere Sorgen. Die Mannschaft beklagt viele Ausfälle. Der RB-Coach stellt deshalb um auf 4-3-3 mit Daniel Frahn, Yussuf Poulsen und Matthias Morys in der Spitze. Diego Demme, Rani Khedira und Joshua Kimmich bilden das Mittelfeld. Dahinter die bewährte Viererkette.

Die Anfangsphase bietet hochkarätige Chancen. Kimmich flankt von rechts in den Sechzehner, Morys lässt durch, Frahn kommt trotz Verteidiger am langen Pfosten zum Torschuss. Gikiewicz lenkt über den Kasten (3.). Kimmich steckt am Strafraum durch in Poulsens Lauf. Der Däne hält aus spitzem Winkel voll drauf. Wieder ist der BTSV-Keeper zur Stelle (5.). Gegenüber lassen Jung und Sebastian eine weite Flanke durch, sodass Ryu aus 13, 14 Metern zum Abschluss kommt. Der Koreaner hämmert den Ball über das Tor (7.)

Nach den ersten Ausrufezeichen wirken beide Teams etwas geordneter. Bis zur 19. Minute. Kimmich versucht, Poulsen in den Lauf zu spielen, trifft aber die Hacke vom mitgelaufenen Frahn. Der Ball springt nach vorn, und landet vor den Füßen von Poulsen. Der Angreifer vernascht mit einem Sahne-Schuss Gikiewicz. Das Stadion jubelt.
Braunschweig hat Anstoß und verliert den Ball Augenblicke später im Mittelfeld an Kimmich. Der spielt auf die rechte Seite zu Morys. Der Stürmer flankt in Strafraumhöhe Richtung Tor, wo sich Frahn gegen einen Mitspieler durchsetzt. Die Rot-Weißen jubeln, Gikiewicz ist stocksauer und Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht gönnt sich einen Schluck aus der Wasserflasche (20.). Fader Beigeschmack: Morys kam möglicherweise aus dem Abseits.

Die Niedersachsen wirken jetzt verunsichert. Nach den beiden Nackenschlägen mehr als nachvollziehbar. Die Blau-Gelben leisten sich leichtfertige Ballverluste in der eigenen Hälfte, spielen rabiat, greifen zu Fouls. Die Rasenballer zwingen den Braunschweigern allmählich ihr Spiel auf und lassen hinten wenig zu. Kessel marschiert über links mutterseelenallein in den RB-Strafraum, doch sein schwacher Schuss wird von Compper ins Toraus gegrätscht (33.). Bei zwei anschließenden Ecken springt nichts Gefährliches bei heraus.

Kurz vor dem Pausenpfiff schüttelt die RB-Elf noch eine Chance aus dem Ärmel. Kimmich gelangt nach einem missratenen Freistoß an den Ball, marschiert in die Box und flankt Richtung langer Pfosten. Da steht Frahn bereit, doch der kickt das Leder in den Körper von Reichel (44.). In der Nachspielzeit pfeffert der RB-Kapitän die Kugel aus gut 30 Metern ins Toraus.

Nach Wiederanpfiff meldet sich Braunschweig zurück. Reichel legt von der Torauslinie zurück auf Nielsen, der eiskalt einnetzt (48.). In der Folge neutralisieren sich beide Teams mit ihren gegenseitigen Offensivbemühungen. Die Halbzeit ist aus taktischer Perspektive interessant anzuschauen, aber arm an Spektakel.
Zur Schlussphase wirft Zorniger seinen etatmäßigen Spielmacher ins Match. Morys geht, Kaiser kommt (72.). Und ja, es ist das bemerkenswerteste Ereignis seit dem Braunschweiger Tor. RB, jetzt wieder im 4-3-1-2, zehren von dem Zwei-Tore-Vorsprung aus dem ersten Durchgang. Der BTSV ist gefordert, entfesselt mit seiner pomadigen Spielweise aber null Torgefahr. In der 80. Minute kann Poulsen aus spitzem Winkel abschließen. Zwar landet der Ball direkt in Gikiewicz’ Händen, doch das Publikum ist sofort wachgerüttelt.

Vier Minuten später: Kimmich spielt den Ball durch die Braunschweiger Abwehrreihe in Poulsens Lauf. Der Torjäger überlistet abermals Gikiewiecz. Die Vorentscheidung fällt in der 84. Minute. Den Niedersachsen fällt danach nichts mehr ein. RB Leipzig bleibt weiterhin ungeschlagen.

Kurzer Blick auf die Tabelle: RBL ist in einem Spitzenquartett punktgleich mit Ingolstadt, Kaiserslautern und Darmstadt. Aufgrund der Tordifferenz belegen die Messestädter nach fünf Spieltagen Platz 2.

Nachwuchs: Die U19 trennte sich in der Bundesliga am Vormittag vom Hamburger SV 2:2 (2:1).
RB Leipzig:
Bellot – Teigl, Sebastian, Compper (46. Hierländer), Jung – Kimmich, Khedira, Demme – Poulsen, Frahn (C) (87. Kalmár), Morys (72. Kaiser)

Ersatzbank:
Dähne, Sumusalo, Heidinger, Hierländer, Kaiser, Kalmár, Palacios

Nicht im Kader:
Coltorti, Hoheneder, Strauß, Franke, Klostermann, Ernst, Boyd, Rebic, Fandrich (gesperrt)

Eintracht Braunschweig:
Gikiewicz – Kessel, Correia, Decarli, Reichel (C) – Vrancic, Theuerkauf, Boland (75. Pfitzner), Ryu (35. Ademi) – Bakenga (80. Kruppke), Nielsen

Schiedsrichter:
Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer:
24.949

Tore:
1:0 Poulsen (19.) 2:0 Frahn (20.) 2:1 Nielsen (48.) 3:1 Poulsen

Gelbe Karten:
Compper (1) | Bakengal, Theuerkauf, Correia, Pfitzner

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