So harmonisch und ruhig wie die Sommerpause beim 1. FC Lok war, so haarig beginnt die Saison. Erneut haben Unbekannte auf dem Clubgelände marodiert und sachbeschädigt, der Club legte gegen das SFV-Urteil zum Pokal-Aus Berufung ein und um Fußball geht es auch noch: Mittwoch tritt Lok bei Dynamo II an und hat einen Neuen im Gepäck.

Diesmal haben sich die Unbekannten an Fensterscheiben vergangen. Fünf Scheiben in der Geschäftsstelle und zwei neue Scheiben der Turnhalle wurden am Wochenende eingeschlagen. Der Verein hat erneut Anzeige erstattet.

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilen “Präsidium, Aufsichtsrat, Wirtschaftsbeirat, Baubeirat, Sponsoren sowie die erste Mannschaft das Vorgehen auf schärfste.” Der Verein verfolge seit über einem Jahr einen konsequenten Kurs, “um den Verein für eine erfolgreiche Zukunft aufzustellen. […] Die feigen Anschläge gegen den 1. FC Lok, seine Mitarbeiter im Ehrenamt und seine Angestellten richten sich gegen diese Entwicklung. Sie führen unserem Verein einen schweren Schaden zu.” Die Trainingshalle war erst vor wenigen Monaten von freiwilligen Helfern ehrenamtlich und kostenlos verglast worden.
Schon in den vergangenen drei Wochen war das Gelände immer wieder heimgesucht worden. Die Liste der Sachbeschädigungen hat sich dabei beständig verlängert: Zerstochene Autoreifen, beschmierte Autos, nun eingeschlagene Scheiben, eine beschmierte Anzeigentafel…Der Verein arbeitet zusammen mit der Polizei intensiv an der Verfolgung der Täter. Mit Sicherheit wird man auch im eigenen Umfeld suchen müssen, denn mit der Verlängerung des Auftritts- und Erscheinungsverbots von Scenario Lok Anfang August begann die Serie der Sachbeschädigungen.

Einstweilen rufen Präsidium und Aufsichtsrat “alle Mitglieder, Fans und Sympathisanten des 1. FC Lok auf, wachsam zu sein und unseren Verein gegen Angriffe zu schützen. Lasst nicht zu, dass Einzelne unser Werk und die geschaffenen materiellen und ideellen Werte der letzten zehn Jahre zerstören. Jeder sachdienliche Hinweis zur Feststellung der Täter an den Verein oder Polizeidienststelle ist wichtig und ausdrücklich erwünscht.”

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Gleichzeitig wehrt sich Lok auch an sportlicher Front. Der Club war nach dem Einsatz von Steve Rolleder im Pokalspiel gegen LVB (10:0) vom Sächsischen Fußballverband (SFV) vom diesjährigen Pokalwettbewerb ausgeschlossen worden. Die Sperre für den Stürmer wurde um zwei Spiele verlängert. Lok legte am Montagabend Berufung gegen das Urteil ein.

Rolleder wird beim Gastspiel bei Dynamo Dresden II am Mittwoch, 19:00 Uhr, allerdings definitiv spielberechtigt sein und gegen die löchrige Abwehr der Landeshauptstädter – zehn Gegentore in zwei Spielen – das erste Punktspielerfolgserlebnis seit März 2014 suchen. Unterstützt wird er dabei möglicherweise von Dominic Schöps.

Der 20-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung von Kickers Markkleeberg zum 1. FC Lok und ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar. “Aufgrund der Langzeitverletzten Albrecht Brumme und Carlos Brinsa wollten wir noch einmal tätig werden und haben mit Dominic Schöps einen Jungen verpflichten können, der als Allrounder eine wunderbare Verstärkung für unser Mittelfeld ist”, so Heiko Scholz. Brinsa und Brumme leiden unter einem Knochenmarködem und fallen auf unbestimmte Zeit aus.

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