Martin Matthäus ist endlich in Porto Alegre angekommen und treibt sich nicht im beliebten Straßenviertel Cidade Baixa rum. Er schafft es auch trotz Sicherheitsdienst bis ins deutsche Mannschaftshotel und sieht Lukas Podolski ....
Am Samstagmorgen stehe ich nach 45 Minuten Schlaf gegen 4 Uhr wieder auf, da ich in der ersten Gruppe bin, die zum Flughafen fährt, um nach Porto Alegre zu fliegen. Leider gibt es Probleme mit dem Flug, so dass ich mir kurzfristig einen neuen organisieren muss. Gar nicht so einfach, wenn alle in die Richtung wollen. Nach langen sechs Stunden Flug komme ich in der Millionenmetropole an. Doch in Porto Alegre erleide ich erst mal einen kleinen Kälteschock – zehn Grad Unterschied zu Recife und Dauerregen. Nach dem Einchecken ins Hotel, geht es direkt in das belebte Straßenviertel Cidade Baixa – so etwas wie die Karli in Leipzig.
Am Sonntag steht dann etwas Sightseeing an. In Porto Alegre stehen viele alte Häuser in der Altstadt, doch leider sind diese meist auch sehr verfallen und ungenutzt. Ein Teil des Hafens sieht auch nicht besser aus. Beim Rundgang entdecke ich dort einen kleinen Markt auf dem Bauern und kleine Handwerker ihre Produkte aus der Region anbieten. Ich decke mich mit geräucherter Wurst und Brot ein. Direkt daneben ist in einer alten Lager-Halle alles fürs Public-Viewing vorbereitet. Wir bleiben gleich da und sehen den knappen Erfolg der Holländer gegen Mexiko. Danach holen wir mal wieder in einem Shoppingcenter die Karten für das Achtelfinale gegen Algerien ab.
Am Sonntag tanzen wir bis früh um 4 in einer Bar und lernen einen Volunteer kennen, der im Mannschaftshotel des DFB arbeitet. Mit ihm versuchen wir, am nächsten Morgen gleich mal Jogi “Hallo” zu sagen. Obwohl überall Security steht, gelingt es uns, ins Hotel zu gelangen, da der Portier uns durchlässt. Im Hotel ist gegen acht Uhr morgens noch nicht viel los. Nach kurzer Zeit fallen wir auf, weil wir etwas umherirren. Letztlich müssen wir die Segel streichen, da uns ein Sicherheitsmann nach der Zimmerkarte fragt und er uns nicht glauben wollte, dass diese im Zimmer ist. Vor dem Hotel machen wir noch Bilder vom Mannschaftsbus und mit ARD-Reporter Jürgen Bergener.
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Von Plastemüll und Sicherheitszäunen (2)
Stattdessen fahren wir zum Stadion von Gremio Porto Alegre. Der Club besitzt seit ein paar Jahren eine neue Arena, die mit einem Spiel gegen den HSV eröffnet wurde. Leider verstehe ich nicht viel auf der Stadionführung, da ich kein portugiesisch spreche. Zwei Praktikantinnen versuchen mir mit spärlichen Englischkenntnissen ein bisschen was zu übersetzen. Das Stadion gefällt mir, hat es doch einen großen Stehplatzbereich für die aktive Fanszene. Nach 1,5 Stunden ist die Führung vorbei und wie ich zu meinem Erstauen feststellen muss, sehe ich am Ende auf einmal Lukas Poldolski auf dem Platz. Ich erfahre dass unsere Elf hier anschwitzt. Leider nutzt alles Reden nix, ich muss das Stadion verlassen. Auch materielle Angebote sind zwecklos.
Egal. Es ist eh schon 12 Uhr und ich will zeitig zum Spiel gegen Algerien im Stadion von Internacional Porto Alegre sein, da ab 14 Uhr keine Taxis mehr fahren. Es gibt auch einen Fanmarsch mit überwiegend deutschen Fans, jedoch habe ich bei dem kalten Wetter keine Lust darauf. Im Stadion sind die deutschen Fans wieder sehr stimmgewaltig. Zum Spiel: Es war eine Zitterpartie. Egal wie, Hauptsache wir sind im Viertelfinale. Schon am Mittwoch ziehen wir weiter nach Rio.
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