Sie sind die größten Fans von Eintracht Braunschweig. Die Ultras der Gruppe "Cattiva Brunsviga" würden ihren blau-gelben Kickern in die Hölle folgen. Oder zum Europapokal-Kick beim FC Aqtöbe ins ferne Kasachstan, sollte der Traditionsclub jemals wieder international spielen. Aber die Reise zu einem Pflichtspiel nach Leipzig wollen die Ultras boykottieren.

210 Kilometer trennen Löwen- und Messestadt. Schlappe zwei Autostunden. Dennoch möchten Braunschweiger Ultras den Zweitliga-Kick der Blau-Gelben am 13. September im Zentralstadion nicht besuchen. “Dass wir überhaupt zu einem Pflichtspiel gegen das Farmteam von Red Bulls Gnaden antreten müssen, ist eine Schande für den deutschen Fußball”, schreibt die Gruppe “Cattiva Brunsviga” in einem Aufruf, der am Montag, 14. Juli auf deren Internetseite aufgetaucht ist.

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Die Extremfans wären die ersten Gäste, die geschlossen einem Pflichtspiel in Leipzig fern blieben. Diverse Braunschweiger Fangruppen möchten den Boykott mittragen. Die Fanclubs fordern ihren Club auf, als Alternativangebot ein Public Viewing im Eintracht-Stadion auf die Beine zu stellen. “Lasst uns das Auswärtsspiel bei RB Leipzig im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Heimspiel machen und damit zugleich ein Zeichen für den gerade hier in Braunschweig so wichtigen Traditionserhalt setzen”, so der Aufruf.

Die Braunschweiger Ultras gelten jedoch seit Jahren als eher geteilt. Eine weitere Fangruppierung, die “Ultras Braunschweig” unterstützen den Aufruf der “Cattiva Brunsviga” bislang nicht.
“Wir können das Anliegen der Fans nachvollziehen und respektieren es”, sagt Eintracht-Sprecherin Miriam Herzberg. “Da es aber ja um die Unterstützung von Eintracht Braunschweig geht, wäre es aus Vereinssicht natürlich wünschenswert, wenn uns so viele blau-gelbe Anhänger wie möglich zu unserem Auswärtsspiel in Leipzig begleiten würden.”

Ein Public Viewing in Braunschweig sei derzeit nicht geplant. “Da wir nicht Eigentümer des Stadions sind, müsste eine solche Veranstaltung ohnehin von der Stadthallen GmbH angeboten werden. Die Regelungen, unter welchen Umständen Public Viewings überhaupt angeboten werden dürfen, sind allerdings nicht unkompliziert”, so Herzberg zu L-IZ.de.

Den Sicherheitsbehörden würden die Ultras unfreiwillig in die Karten spielen, neben einem gelichteten Gästeblock könnte es ein ruhigerer Arbeitstag für die Polizeibeamten in Leipzig werden. Schließlich gilt die Braunschweiger Szene als nicht ganz pflegeleicht. In der abgelaufenen Spielzeit fanden die Niedersachsen-Derbys des Bundesliga-Absteigers gegen Hannover 96 beide Male mit großem Polizeiaufgebot statt.

Der Boykott-Aufruf im Netz:
www.cattiva-brunsviga.de

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