Nach zweieinhalb Jahren ist das Präsidium des 1. FC Lok wieder komplett. Der Aufsichtsrat des Vereins berief am Mittwoch Bernd Lang als fünftes Mitglied in den Vorstand. Der 49-Jährige hatte erst ein schlechtes Bild von Lok im Kopf, überzeugte sich vor Ort aber vom Gegenteil und will nun an der Sponsorenfront für Lok kämpfen.
“Dieser Mann hat richtig Bock auf Lok.”, schwärmt Lok-Präsident Heiko Spauke vom neuen Präsidiumsmitglied Bernd Lang. Dabei war es zwischen dem 49-Jährigen und dem FCL keine Liebe auf den ersten Blick. “Ich hatte schlechte Dinge im Kopf, als ich von Lok hörte”, so der Steuerberater, “aber mittlerweile habe ich mir bei einigen Heimspielen selbst ein Bild gemacht und habe festgestellt, dass das nicht das ist, was ich im Kopf hatte und was immer geschrieben und erzählt wird.”
Der Kontakt zum Verein kam über seinen Arbeitgeber zustande. Die weltweit agierende Steuerberatungsgesellschaft ETL engagiert sich seit der Vertragsunterzeichnung von Lok-Trainer Heiko Scholz im vergangenen Oktober beim 1. FC Lok, übernimmt das Gehalt des Ex-Nationalspielers. “Meine Mitarbeit im Präsidium soll auch ein Zeichen sein, dass die ETL hier kein Strohfeuer entfacht hat, sondern langfristig etwas aufbauen will.”, so Lang.
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Der gebürtige Bruchsaler kam vor fast 25 Jahren nach Sachsen-Anhalt und arbeitet derzeit als Niederlassungsleiter in Halle. “Meine Stärken liegen ganz klar in meinen wirtschaftlichen Kenntnissen und meinen Kontakten zu potenziellen Sponsoren. Ich will Firmen davon überzeugen, sich selbst ein Bild zu machen und sich bei Lok zu engagieren.” Lok-Präsident Spauke hat den Unternehmer in langen Gesprächen von einer Mitarbeit überzeugt. “Er hat mir vorgeschwärmt, dass es nicht nur viel Arbeit ist, sondern auch viel Spaß macht.”
Spauke selbst ist begeistert, dass Lang zugesagt hat. “Ich freue mich einen so kompetenten Unternehmer in unseren Reihen zu haben. Vor einem Jahr wäre es undenkbar gewesen, dass ein Niederlassungsleiter eines so bekannten Unternehmens für Lok Leipzig einsteht. Das zeigt, welche riesigen Fortschritte wir gemacht haben.” Am Donnerstag hat der Aufsichtsrat satzungsgemäß die Kooptierung auf Vorschlag des Präsidiums vorgenommen. “Einstimmig”, wie Aufsichtsratschef Olaf Winkler mitteilte. “Bernd Lang soll Lok noch mehr in der Wirtschaft vernetzen.”, umreißt Winkler Langs Aufgabe noch einmal.
Damit ist der Vereinsvorstand erstmalig seit Dezember 2011 wieder komplett. Damals hatte Dirk Majetschak seine Zukunft an die Zukunft von Trainer Mike Sadlo geknüpft. Das Gremium votierte für eine Entlassung Sadlos und Majetschak trat zurück. Seitdem suchte der Aufsichtsrat Nachfolger für den sportlichen Bereich. Infolge der Probstheidaer Palast-Revolution vergangenes Frühjahr wurde das Präsidium komplett neu besetzt, allerdings wollten nur vier Personen in das neue Arbeitspräsidium. Den letzten freien Platz hat nun Bernd Lang eingenommen.
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