RB Leipzig ist sportlich in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Hinter den Kulissen tobt seit Wochen der Kampf um die Lizenz. Die Rasenballer haben am Montag abermals Widerspruch gegen die Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingelegt. Während am grünen Tisch um die Zukunft des Clubs verhandelt wird, planen "Fans" anderer Vereine einen Hass-Marsch durch die Leipziger Innenstadt.

Die Veranstaltung wird konspirativ geplant. Zumindest ein wenig. B. aus Klostermansfeld hat im sozialen Netzwerk “Facebook” eigens eine geschlossene Gruppe gegründet. Darin haben sich bislang über 300 Fußball-Fans zusammengefunden. Viele stammen aus Leipzig und Umgebung, einige aus dem weiteren Umland, wenige leben laut ihren Profilen hunderte Kilometer von der Messestadt entfernt.

Der Demo-Termin ist offen einsehbar. Am 25. Mai möchten die Fußball-Liebhaber gegen RB Leipzig demonstrieren. Der Termin ist kein Zufall. Drei Tage später, am 28. Mai, entscheidet die DFL endgültig, ob RB die Spielberechtigung für die 2. Bundesliga erhält. Das Motto der Demonstranten ist auf Krawall gebürstet: “In den Farben getrennt, mit dem Hass vereint”.

Vielleicht liegt hierin der Grund, warum B. den Aufzug intern als “Spontandemo” bewirbt. Um 11 Uhr möchte die Gruppe vom Hauptbahnhof aus in die Innenstadt ziehen. Wenngleich die Organisatoren innigst darauf bauen, dass der Liga-Verband seine Statuten konsequent nutzt, um den Leipziger Aufstieg zu stoppen, haben sie selber ihre Probleme, wenn es ums Einhalten von Spielregeln geht. Denn freilich kann eine Demo, die Tage vorher im Internet verabredet wird, keine spontane Versammlung sein, sondern muss spätestens 72 Stunden vorab den Behörden angezeigt werden.

Der Anmelder ist für das Verhalten seiner Teilnehmer verantwortlich. Kommt es zu Ausschreitungen oder ist er bereits wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht in Erscheinung getreten, darf ihn das Ordnungsamt als unzuverlässig ablehnen. Hinzu kommt, dass die Polizei den Aufzug schon zum Schutze der Teilnehmer wird absichern wollen.

Ob bis dato eine Anmeldung zum 25. Mai vorliegt, wurde heute Abend bei den Leipziger Behörden nachgefragt …

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