Nach dem gestrigen 1:0 bei Hansa Rostock haben die Rasenballer im Aufstiegsrennen alle Trümpfe in der Hand. Daniel Frahn erklärte in der 44. Minute einen Elfer zur Chefsache, verlud Torwart-Legende Jörg Hahnel und bescherte den Leipzigern den ersten Matchball im Fernduell mit dem SV Darmstadt 98.
“Wir bringen Leipzig den Fußball zurück”, versprach der euphorisierte RB-Kapitän nach dem Ost-Kracher. Für den 26-Jährigen, der seit 2010 für die Rot-Weißen kickt, könnte im Juli die erste Zweitliga-Saison anbrechen. Die Chancen stehen so gut wie nie. Zwei Spiele vor Torschluss liegt der Ost-Club im Fernduell vier Punkte vor den traditionsbewussten Hessen.
Für die Lilien sprechen nur noch die Hoffnung auf Leipziger Patzer, die bessere Tordifferenz und Torjäger Dominik Stroh-Engel (27 Treffer). Den direkten Vergleich haben die Leipziger mit zwei Dreiern bereits für sich entschieden. Bedeutet: Sollten beide Teams nach 38 Spielen wie durch ein Wunder nach Punkten, Tordifferenz und Anzahl der erzielten Treffer gleichauf liegen, wäre kein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden notwendig. Allerdings deutet rein gar nichts darauf hin, dass der direkte Vergleich das Zünglein an der Waage sein wird.
RB Leipzig bittet nächsten Samstag den 1. FC Saarbrücken zum Tanz. Die Saarländer stürzten gestern nach blutleerer Vorstellung Arm in Arm mit Schlusslicht Burghausen in die Regionalliga ab. Die Spieler haben nach objektiven Maßstäben nichts mehr zu verlieren, stehen unter keinem Erfolgsdruck mehr und könnten sich zum willfährigen Kanonenfutter für eine der besten Offensivabteilungen der Liga (57 Tore) machen.
Subjektiv betrachtet, möchte sich der eine oder andere Saarländer jetzt für einen Drittliga-Kontrakt bei einem anderen Club anbieten. Aber reicht der Ehrgeiz, um den Tabellen-Zweiten vor großer Kulisse – über 40.000 Zuschauer sind möglich – zu schlagen?
Selbst im Falle einer Niederlage könnten die Rasenballer schon nächstes Wochenende aufsteigen. Darmstadt muss im Hessen-Derby bei Wehen Wiesbaden antreten. Die Landeshauptstädter müssen ihren vierten Platz verteidigen, möchten sie nächste Spielzeit im DFB-Pokal dabei sein. Im Hessen-Pokal schied der Club im Halbfinale gegen Viertligist Kickers Offenbach aus. Die Tabellensituation zwingt Wiesbaden, auf Sieg zu spielen. Damit der Wettbewerb nicht durch faule Deals verschoben werden kann, finden alle Spiele zeitgleich ab 13:30 Uhr statt.
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