Im Rennen um den direkten Zweitliga-Aufstieg ist RB Leipzig am Samstag, 14 Uhr, bei Hansa Rostock gefordert. Der Kultclub von der Ostsee ist nach einer verkorksten Rückrunde auf Wiedergutmachung bei den eigenen Fans erpicht.
Hansas Rückrunde verlief desaströs. Vom dritten Tabellen-Platz aus schipperte die Kogge ab dem 21. Spieltag dem tristen Mittelfeld entgegen. In den letzten 10 Liga-Spielen holte der Traditionsclub dürftige 8 Punkte. Hinzu kommt das blamable Aus im Landespokal am 2. April bei Oberligist Neubrandenburg.
Neu-Trainer Dirk Lottner, seit 8 Tagen im Amt, hofft nach dem Auswärts-Dreier bei Schlusslicht Burghausen auf eine erfolgreiche Heim-Premiere. Gegen die Leipziger muss der frühere Profi sein Team umbauen. Linksaußen Manfred Starke sah bei den Bayern Gelb-Rot.
Die Rasenballer könnten im Ostseestadion den Aufstieg klarmachen. Vorausgesetzt, Darmstadt verliert am Freitag gegen Erfurt (19 Uhr/hr-online.de). Ausgerechnet ein Ex-Leipziger könnte den Rot-Weißen den Weg in die 2. Liga ebnen: Erfurts Angreifer Carsten Kammlott schnürte bis Mitte Januar seine Stollen für RB. Seit dem 16. Januar spielt der 24-Jährige wieder für die Thüringer, erzielte für RWE sieben seiner acht Saisontore und ist Stammspieler. “Ich habe ihn nur kurz kennengelernt, aber die anderen haben ihn sicherlich schon einige SMS geschrieben”, verrät Diego Demme. “Ich freue mich über jedes Tor, das ‘Chippy’ macht”, ergänzt RB-Coach Alexander Zorniger.
Die Leipziger wollen mit derselben Elf antreten, die am Samstag gegen Darmstadt 1:0 gewonnen hat. Anlass für Änderungen sieht Zorniger momentan nicht. Bedeutet: Teigl sitzt auf der Bank. Jung spielt in der Viererkette links, Heidinger rechts.
“Wir haben uns auf eine Truppe eingestellt, die versucht, Fußball zu spielen, die uns aber, wenn wir versuchen, nur Fußball zu spielen, in viele Zweikämpfe verwickeln kann”, berichtet der 46-Jährige. Das Hinspiel hatte Hansa im Zentralstadion 2:1 gewonnen. Bei den Leipzigern erwiesen sich zentrales Mittelfeld und das Aufbauspiel der Innenverteidiger als problematisch.
Die Fans erwartet ein Hochsicherheitsspiel. Der harte Kern der Hansa-Szene gilt als extrem gewaltbereit. 800 Rasenballisten werden mit einem Sonderzug gen Norden reisen. Am Rostocker Hauptbahnhof stehen dann kostenlose Shuttle-Busse bereit, die auch von individuell anreisenden Schlachtenbummlern genutzt werden können. Tickets für den Ost-Kracher sind noch bis morgen im RB-Shop am Neumarkt erhältlich. Die Tageskasse hat für den RB-Block nicht geöffnet. Kurzentschlossene sollten von einer Anreise ohne Eintrittskarte absehen. Der MDR überträgt live.
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