"Es war ein dreckiger Sieg - aber Sieg ist Sieg!", lautete das Fazit von FFV-Abwehrspielerin Christin Janitzki nach der Partie gegen den 1.FC Lübars. Die 20-Jährige hatte mit einem Freistoß-Hammer aus rund dreißig Metern höchstpersönlich für den 2:1-Endstand gesorgt und damit den dritten Sieg in Folge ermöglicht. Die Leipzigerinnen machten damit in der Tabelle gleich zwei Plätze gut und kletterten auf Rang 6.
Nach den überraschend klaren Erfolgen gegen die Spitzenteams aus Wolfsburg (3:0) und Gütersloh (6:2), war für die FFV-Frauen am Sonntag im Heimspiel gegen Tabellennachbarn Lübars ein Sieg eigentlich schon Pflicht. Das Team von Trainer Hendrik Rudolph versuchte deshalb von Anfang am Druck aufzubauen. Doch schon in der 5. Minute wurde es kalt erwischt. Gäste-Stürmerin Betty Anane stand in zentraler Position deutlich zu frei, ließ die Leipziger Abwehr aussteigen und FFV-Hüterin Amanda Stahl mit einem hohen Ball keine Chance – 0:1.
Bereits im Gegenzug hätte Safi Nyembo den Ausgleich herstellen können, ihr Kopfball strich allerdings knapp am Tor vorbei. Eine noch viel größere Chance hatte in der 19. Minute Christina Nauesse auf dem Fuß. Herrlich frei in den Raum geschickt, lief sie völlig alleine auf Hüterin Kriebisch zu, die mit dem zu schwachen und unplatzierten Schuss aber keine Probleme hatte.
Vor Probleme stellte sich auf der anderen Seite aber immer wieder die Leipziger Defensive, die zu inkonsequent agierte und somit für unnötige Gefahrenmomente sorgte. “Wir sind ein bisschen verschlafen an die erste Halbzeit heran gegangen und mussten uns dann erst wieder rankämpfen.”, gestand auch Janitzki ein. Glück für sie und ihre Nebenleute, dass in dieser Phase mit Erika Szuh nicht eine ehemalige Leipzigerin bereits für eine kleine Vorentscheidung sorgte (21).
Stattdessen fiel tatsächlich der Ausgleich: Natalie Horn leitete den Angriff ein, schickte Safi Nyembo auf der linken Bahn nach vorn. Diese tankte sich Richtung Grundlinie durch und fand mit ihrer Eingabe Marie-Luise Herrmann, die zum 1:1 (24.) traf. Gleich darauf hatte Nyembo die Möglichkeit zur Führung, doch Kriebisch rettet zur Ecke.
Apropos Ecken: Schon im letzten Spiel in Wolfsburg waren die Leipzigerinnen mit ihren Eckbällen kreuzgefährlich, erzielten auf diese Weise zwei Tore. Auch im Lübars-Strafraum brannte es bei diesen Standardsituationen des öfteren lichterloh. Hitzig ging es auch auf der Trainerbank der Gäste zu, als Erika Szuh in der Nachspielzeit der ersten Hälfte im Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichterin Franziska Haider nicht auf den Punkt zeigte, sondern zur Halbzeitpause pfiff.
“Wir haben in der Kabine gesagt, dass wir hinten besser stehen und uns besser zuordnen müssen. Das haben wir uns zu Herzen genommen.”, gewährte Christin Janitzki einen kleinen Einblick in die Leipziger Halbzeitansprache. Und siehe da: Es funktionierte! Die Mannschaft wirkte wacher und ging in der Abwehr spürbar kompromissloser und konzentrierter zur Sache.
Auch vorn blieb der FFV gefährlich. Natalie Horn hatte mit ihrem Schuss eine gute Möglichkeit zur schnellen Führung (52.). Den konnte Lübars-Keeperin Kriebisch noch abwehren, neun Minuten später aber war sie geschlagen. Janitzki hämmerte einen 30-Meter-Freistoß flach ins linke untere Eck – der FFV führte mit 2:1 (61.). “Da der erste Freistoß missglückt war, haben wir dann beim zweiten unsere Torschussvariante genommen, die wir im Training immer geübt hatten. Es freut mich, dass es geklappt hat.”, schmunzelte die Torschützin.
Leipzig hatte das Spiel jetzt in der Hand, durfte sich gegen die kampfstarken Berlinerinnen allerdings keine Nachlässigkeiten erlauben. Das zeigte zum Beispiel die 66. Minute, als erneut Anane aus verheißungsvoller Position zum Schuss kam. Brenzlig wurde es auch in der 80. Minute, als Hüterin Stahl im Anschluss an einen Freistoß mit einer Glanztat zur Ecke klärte. Damit leitete Lübars seine Schlussoffensive ein, die die Leipzigerinnen noch einmal um den Sieg zittern lassen musste.
Torschützin Janitzki ließ sich vom Anrennen der Gäste allerdings nicht nervös machen. “Wir müssen ja auch mal ein Quentchen Glück haben – und das hatten wir jetzt in letzter Zeit öfter mal. Deshalb war ich guter Dinge.”, glaubte sie fest daran, dass alles gut werden würde. Wurde es auch, denn als die starke Anane in der Nachspielzeit die letzte Berliner Chance vergab, pfiff Schiri Haider die Partie ab.
Die FFV-Frauen haben nun drei Wochen Zeit, sich auf die nächste Liga-Partie vorzubereiten. Am 21. April geht es nach Bremen, wo mit dem SV Werder erneut ein direkter Tabellennachbar auf die Leipzigerinnen wartet.
FFV Leipzig vs. 1.FC Lübars 2:1 (1:1)
2. Bundesliga/ Staffel Nord/ Frauen, 16. Spieltag
FFV Leipzig: Stahl – Görner, Pfretzschner, Birne, Janitzki, Horn, Wagner, Heller (90.+2 Strang), Herrmann (89. Förster), Nauesse (85. Gäbler), Nyembo. Trainer: Hendrik Rudolph.
1.FC Lübars: Kriebisch – Schäfer (81. Lüdicke), Racz, Dey, Grosch (67. Neue), Wojtecki, Behrends (75. Hansen), Toth, Szuh, Sedlackova, Anane. Trainer: Jürgen Franz.
Torfolge: 0:1 Anane (5.), 1:1 Herrmann (24.), 2:1 Janitzki (61.). Schiedsrichter: Franziska Haider (Roth). Gelbe Karten: Birne (FFV), Dey (Lübars). Zuschauer: 100 Sportschule “Egidius Braun”, Leipzig.
Mehr Informationen zur 2. Bundesliga:
www.dfb.de/index.php?id=3085
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