Auch im dritten Spiel in Folge bleibt der 1. FC Lok unbesiegt. Das 1:1 (0:0) gegen den Tabellen-Zwölften Germania Halberstadt vor 2.626 Zuschauern war aber für die abgrundtief im Abstiegskampf steckenden Leipziger zu wenig. Immerhin: Die Probstheidaer holten in der Schlussphase einen Rückstand auf und bleiben vorerst Vorletzter.
Auf dem Haupt von Lok-Präsident Heiko Spauke wächst im Prinzip nichts mehr, ist demnach Platz genug, um eine Bratpfanne abzustellen – oder um Glücksküsse in Empfang zu nehmen. Von der eigenen Lebensgefährtin oder gar von Aufsichtsratsmitgliedern. Wenn man der Gerüchteküche glauben schenken darf, soll dieses Ritual nicht neu sein.
Nur: Am Freitagabend hat es zumindest keine drei Punkte gebracht. “Die Mannschaft hat kämpferisch wieder alles abgerufen, aber zum Fußball gehört eben auch Fußball.”, monierte anschließend Lok-Trainer Heiko Scholz, der auf der Tartanbahn wohl wenig von der gezügelten Wollust auf der Ehrentribüne mitbekommen haben dürfte. Gezügelt trat auch seine Mannschaft auf. Trotz der vier Punkte aus den vergangenen zwei Spielen, entfaltete sie in der ersten Halbzeit keinerlei Aggressivität, hielt sie das Tempo nicht hoch und agierte zudem gegen gut gestaffelte, aber keineswegs Angst einflößende Halberstädter zu fahrig.
Pejic und Wendschuch hatten es in der Mittelfeldzentrale gegen die groß gewachsenen Moerck und Schubert schwer, in Erscheinung zu treten, verpassten zudem immer wieder den richtigen Zeitpunkt für’s Abspiel. Offensive Ballstafetten über mehr als drei Stationen waren selten, fanden eigentlich auf keiner Seite statt, auch weil die Gäste so spielten, wie sie es von ihrem am Mittwoch entlassenen Trainer Willi Kronhardt eingetrichtert bekommen hatten: Physisch stark und taktisch einwandfrei geschult.
Überzahlsituationen gab es für den 1. FC Lok nur wenige. Eine davon spielte der diesmal schwache Marzullo kurz vorm Pausenpfiff zu schlampig aus. Und weil die in weiß auftretenden Gästen mit ihren – gegen Mitte der zweiten Halbzeit häufiger werdenden – Chancen schlampig umgingen, stieg minütlich die Wahrscheinlichkeit auf ein leistungsgerechtes 0:0, was die meisten der 2.626 Zuschauer sicherlich schnell wieder vergessen hätten.
Doch noch einmal brach der flinke Maik Georgi über links durch, einmal wurde er von Andy Wendschuh unüberlegt am Rande des Strafraums gelegt. Der zurückhaltend pfeifende Schiedsrichter Koslowski aus Berlin besprach sich kurz mit seinem Assistenten und entschied dann auf Elfmeter. Philipp Schubert verwandelte sicher und Lok hatte elf Minuten vor dem Ende nicht mal einen Punkt in Sichtweite, auch in der zweiten Halbzeit bis dato keine hundertprozentige Chance herausgearbeitet und zudem seit August 2012 zu Hause keinen Rückstand mehr ausgeglichen.
Doch – Glücksküsse auf Spaukes Glatze sei Dank oder nicht – sechs Minuten vor dem Ende stieg Rolleder nach einem Wendschuch-Freistoß in den Ball und verlängerte geschickt ins lange Eck. Der Ausgleich mit integriertem Weckruf. Abiturient Alexander Langner hatte in den Schlussminuten sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß. “Dieser Angriff war schon fast Bundesliga, schade, dass er nicht reingegangen ist”, kommentierte Scholz den sehenswerten Drehschuss von Langner nach Flanke Zielinsky und forderte anschließend kämpferisch: “Da müssen wir die zwei fehlenden Punkte eben woanders holen.”
Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nunmehr acht Punkte, der Vorsprung auf den Tabellenletzten Rathenow einen Punkt. Derzeit lebt die Hoffnung auf einen Relegationssieger aus der Regionalliga Nordost.
1. FC Lok Leipzig vs. Germania Halberstadt 1:1 (0:0)
1. FC Lok Leipzig: Latendresse-Levesque – Scheibe, Krug, Kittler, Trojandt (75. Langner – Pejic, Kilz – Zielinsky, Wendschuch, Grandner (62. Seifert) – Marzullo (62. Rolleder).
Germania Halberstadt: P. Nagel – J. Nagel, Schütze, Steinhauer, Schulze – Schubert, Mörck, Büchler, Georgi (87. Seitz), Bolivard (90.+1 Gottschick) – Krontiris (76. Stojanovic).
Torfolge: 0:1 Schubert (78./ Foulelfmeter), 1:1 Rolleder (84.). Schiedsrichter: Koslowski (Berlin). Zuschauer: 2.626 im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig.
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12. Germania Halberstadt (21 Spiele/ 24 Punkte/ -14 Tore)
13. Hertha BSC II (20/ 22/ -8)
14. ZFC Meuselwitz (20/ 22/ -12)
15. 1. FC Lok Leipzig (20/ 14/ -14)
16. FSV Optik Rathenow (20/ 13/ -18).
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