Der 1. FC Lok hat eine kleine Serie begonnen: Mit dem 0:0 beim Berliner AK sind die Probstheidaer das erste Mal in dieser Saison in zwei Spielen in Folge ungeschlagen. Vor 923 Zuschauern hatten die Gäste am Ende Glück, den Punkt mitzunehmen. Ein Sieg war allerdings ebenfalls in Reichweite, auch weil ein Vielgescholtener eine blitze-blanke Leistung ablieferte. Abseits des Spielfelds hatten sich übrigens alle lieb.
Ein Bild mit Symbolcharakter? Als sich die Kicker des FCL für das Gastspiel beim Berliner AK im Poststadion aufwärmen, gibt es auf einmal einen dumpfen Knall. Der böige Wind hat die Trainerbank der Gäste umgeworfen, Latten, Bänke und viel Plaste liegen herrenlos herum, ehe sich zwei Ordner erbarmen und die Bank wieder zusammensetzen. Aber nein: Heiko Scholz und Eric Eiselt müssen keineswegs um ihre Jobs bangen. Auch wenn der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz nach dem Remis in Berlin weiterhin neun Punkte beträgt, lebt die Hoffnung. “Die Jungs trainieren hart, sie marschieren. Die Mannschaft ist absolut intakt”, teilte Heiko Scholz allen Anwesenden auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit.
Das konnten die 923 Zuschauer im Stadion über die gesamte Spielzeit beobachten. Der Tabellenunterschied von neun Plätzen war nicht zu sehen, weil die Lok dort weitermachte, wo sie beim 1:0-Erfolg gegen den FSV Zwickau vergangene Woche aufhörte und weil der BAK nach sieben sieglosen Spielen am Stück den Kopf tief trug. Doch in Tore münzten die Blau-Gelben dieses Verhältnis nicht um. In der Anfangsphase vergaben Kittler, Krug und Zielinsky gute Möglichkeiten, hätten gegen eine verjüngte BAK-Mannschaft, die mit dem etatmäßigen Keeper der II. Mannschaft, Dmitri Zabavni und einem erfrischend aufspielenden Mohammed Touré aus der A-Jugend antraten, beizeiten klare Verhältnisse schaffen können.
Denn während die Gäste zunächst auch spielerisch noch einmal verbessert auftraten, schleppte sich der einstige Tabellenführer dahin, hatte in der ersten Spielhälfte nur einen gefährlich abgefälschten Schuss durch Cubukcu und einen Kopfball von Avcioglu zu bieten. “Wir sind vor dem Tor derzeit ausbaufähig”, kommentierte BAK-Trainer Özkan Gümüs das Offensivspiel seiner Mannschaft, die allerdings in Hälfte zwei mehr für die Offensive tat, aber weder Touré noch Hartmann, beide mit Fernschüssen, konnten Latendresse-Levesque bezwingen. Und dieser schien am Ende so gelangweilt, dass er selbst noch einmal für Spannung sorgte. Erst ging er im eigenen Strafraum ins Eins-gegen-Eins gegen Avcioglu, dann schoss er in der letzten Minute einen Angreifer an. Kevin Kittler rettete mit cleverem Zweikampfverhalten gegen Cubukcu.
Überhaupt Kittler: Der Kapitän war in den ersten drei Pflichtspielen des Jahres 2014 stets ein Unsicherheitsfaktor und trug kaum zum Spiel bei. In Berlin kehrte er nach der Rot-Sperre für Damian Paszlinksi in die Mannschaft zurück und leistete sich kaum einen Fehler, stand sicher und war bei Standards immer wieder gefährlich. Eine gute Rückkehr des Kapitäns, der zuletzt viel Kritik einstecken musste. Am Ende stand die Null bei seinem Team, zum dritten Mal in den letzten vier Spielen. Lok hat mit 26 Gegentoren weiterhin die fünftbeste Abwehr der Regionalliga, aber auch mit nur zwölf Treffern den schwächsten Sturm. Daran konnten auch die Einwechslungen von Rolleder und Engler nichts ändern. “Aber wir geben nicht auf und werden gegen Halberstadt am Freitag alles tun, um den nächsten Dreier einzufahren. Unser Nahziel, den letzten Tabellenplatz abzugeben, haben wir erstmal erreicht”, so Heiko Scholz.
Alles getan haben auch die Verantwortlichen beider Vereine, um mit diesem Aufeinandertreffen alle Negativschlagzeilen rund um das Hinspiel vergessen zu machen. Die U10-Teams beider Vereine bestritten das Vorspiel (Endstand 3:1 für Lok), die BAK-Kicker liefen mit einem Spruchband “Willkommen Lok! Fußball verbindet Kulturen!” auf und am Rande des Spiels einigten sich beide Vereine darauf, die 500 Euro, die beide laut NOFV-Urteil vom 17.1. für ein integratives Projekt spenden sollten, dem Leipziger United FC zukommen zu lassen in dem Asylbewerberkinder aus Grünau spielen. “Wir wurden hier sehr freundlich empfangen. Für uns ist alles vergessen und ausgeräumt”, freute sich Lok-Präsident Heiko Spauke nach dem Spiel.
Berliner AK 07 vs. 1. FC Lok Leipzig 0:0 (0:0)
Zuschauer: 929
Berliner AK 07: Zabavin – Yigitoglu, Avcioglu, Siemund, Toure (67. Boachie) – Russow – Gündüzer (55. Hartmann), Behnke, Popov – Cubukcu, Turan.
1. FC Lok Leipzig: Latendresse-Levesque – Scheibe (58. Dräger), Krug, Kittler, Trojandt – Pejic, Kilz – Zielinsky (78. Engler), Wendschuch – Grandner, Marzullo (78. Rolleder).
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11. FSV Zwickau (20 Spiele/ 25 Punkte/ -9 Tore)
12. Germania Halberstadt (20/ 23/ -14)
13. Hertha BSC II (20/ 22/ -8)
14. ZFC Meuselwitz (20/ 22/ -12)
15. 1. FC Lok Leipzig (19/ 13/ -14)
16. FSV Optik Rathenow (20/ 13/ -18)
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