Fußballbegeistert, neugierig, ein bisschen blauäugig, lebensfroh - so beschreibt sich Sportjournalist Markus Herwig, der unter anderem mehrere Jahre für das Fußballradio 90elf tätig war. Zur Weltmeisterschaft zieht es ihn - wie so viele - ins Gastgeberland Brasilien. Doch den 32-Jährigen - und das unterscheidet ihn von den anderen - treibt die Frage um: Wie verfolgen die Menschen im strukturschwachen Amazonasgebiet das Turnier? Genau das will er vor Ort herausfinden - und füllt gerade die Reisekasse.
Sind wirklich alle 200 Millionen Brasilianer total verrückt nach der Fußball-WM im eigenen Land? Feiern tatsächlich alle mit? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt für die Idee Markus Herwigs, während des Spektakels in den Amazons zu reisen und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie viel WM bis in den abgelegenen Nordwesten des Landes vordringt.
“Wird dort getwittert? Gibt’s dort überhaupt Internet? Gibt es dort einen Fernseher? Gucken die alle zusammen – oder interessiert sie das überhaupt nicht? Haben sie überhaupt eine Chance etwas mitzubekommen?” Das und einiges mehr möchte Herwig wissen. “Ich möchte bei Einheimischen im Wohnzimmer sitzen, auf Dorfplätzen mitfiebern und spüren ob es das WM-Fieber bis in den letzten Zipfel des Landes schafft – oder eben nicht.”, schreibt er auf seiner Projektseite.
Was den Sportjournalisten im immerhin größten brasilianischen Bundesstaat erwartet, ist allerdings völlig ungewiss. “Am Ende des Tages kann es sein, dass ich der einzige Depp bin, der das WM-Finale verpasst, weil ich hier irgendwo im Schlammloch stecke. Das Risiko nehme ich gerne in Kauf, denn vielleicht gibt’s ja auch genau hier die beste Party von Brasilien.”, ist der Leipziger optimistisch.
Insgesamt 2.500 Euro benötigt Markus Herwig, um seinen Plan Wirklichkeit werden zu lassen. Den größten Anteil machen die Reiskosten aus, auch wenn er auf Inlandsflüge und Hotelübernachtungen von vornherein verzichtet. Mittels Crowdfunding möchte er die nötigen Taler einsammeln. Auf Krautreporter.de wirbt er deshalb mit seinem Projekt “Abseits” um Unterstützer. Bisher sind 910 Euro zusammengekommen (Stand: 28.02.14), fehlen also noch 1.590 Euro. Die müssen bis zum 10. März eingespielt sein, sonst ist das Projekt gescheitert.
Unterstützer können sich auf individuelle WM-Erinnerungen freuen. Angefangen von einer Postkarte aus einer der entlegensten Ecken Brasiliens, über WM-Andenken aus dem Amazonas, einem selbstgemachten Fotobuch, bis hin zur abendfüllenden Fotopräsentation, hat sich Herwig für seine Gönner einiges ausgedacht.
Mehr Informationen:
https://krautreporter.de/abseits
http://dersportjournalist.de/
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