RB Leipzig gewinnt Ost-Derby: “Wir wollten keinen Schönheitspreis gewinnen”

RB Leipzig hat im Jahr 2014 die ersten Punkte eingefahren. Allerdings hatte das 2:0 (1:0) bei Rot-Weiß Erfurt einen hohen Preis. Henrik Ernst zog sich einen Kreuzbandriss zu, fällt bis Saisonende aus. Tobias Willers ist nach einer unglücklichen Notbremse für eine Partie gesperrt. Zudem erlitt Erik Domaschke eine starke Mittelfußprellung. Nach einer erneuten Untersuchung am Montag wurde ein Bruch des Kahnbeines im linken Fuß diagnostiziert. Der 28-Jährige muss zwar nicht operiert werden, fällt aber dennoch sechs bis acht Wochen aus.

Nach Fabio Coltorti (Aufbautraining nach Innenbandriss) verletzte sich damit bereits der zweite Torwart der Leipziger. Deshalb steht in den nächsten Spielen Benjamin Bellot als Nummer eins im RBL-Tor. U19-Torhüter Fabian Bredlow, der bereits im Wintertrainingslager dabei war, wird als Ersatztorwart auf der Bank sitzen.

Einen hohen Preis musste auch die Fanszene bezahlen: RWE-Anhänger hatten unbemerkt per E-Mail 180 Fahrkarten für die Fanbusse gebucht, ohne von Leipzig aus in die Landeshauptstadt reisen zu wollen. Die Organisatoren denken bereits über Veränderungen des Anmeldeprozesses nach. Das finanzielle Debakel soll sich unter keinen Umständen wiederholen.

Die Zuschauer sahen streckenweise ein zerfahrenes Derby mit guten Szenen auf beiden Seiten. Die Rasenballer standen hinten kompakt und agierten vorne mit starkem Zug zum Tor, bissen sich im ersten Durchgang aber lange Zeit an der Erfurter Defensive die Zähne aus.

Dominik Kaiser brachte die Gäste mit einem Tricktor nach einer guten halben Stunde in Führung (32.). “Der Ball springt am kurzen Pfosten vor mich hin. Ich hab einfach versucht, mit irgendeinem Körperteil noch um den Pfosten zu drehen”, schildert Kaiser sein Kunststück. Der Treffer war zu diesem Zeitpunkt vom Spielverlauf her gerechtfertigt.

Daniel Frahn erhöhte per Foulelfmeter auf 2:0 (72.). “Wir haben heute als Mannschaft die richtige Antwort gegeben. Wir können rennen, wir können kämpfen, wir können siegen”, sagte der Kapitän selbstbewusst, der nach einigen verpassten Hochkarätern in Duisburg zuletzt auch Häme verkraften musste. “Wir wollten heute keinen Schönheitspreis gewinnen”, sagt Kaiser. Warum auch? Effektiver Fußball muss nicht immer spektakulär sein.

Trotz der Niederlagen gegen Burghausen und Duisburg rangieren RB weiter auf Platz 2. Verfolger Darmstadt ließ bei Heidenheim Federn (Endstand 1:1). Die Rasenballer haben wieder drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, aber das schlechtere Torverhältnis als die Hessen. Das Aufstiegsrennen bleibt spannend.