RB Leipzig bleibt auf Aufstiegskurs. Die Messestädter gewannen am Samstag bei Holstein Kiel nach überzeugender Vorstellung mit 2:0 (1:0). Für die Tore sorgten Daniel Frahn (12.) und Sebastian Heidinger (54.).
Man glaubt es kaum: Die stark abstiegsbedrohten Norddeutschen haben vor dieser Partie ein Gegentor weniger auf dem Konto als der Tabellen-Zweite aus der Messestadt. Das spricht für eine starke Defensive. RB-Coach Alexander Zorniger vertraut deshalb derselben Elf wie vor 6 Tagen beim Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden. Das Spiel beginnt hitzig. Kleine Fouls prägen die Anfangsviertelstunde. Die Norddeutschen versuchen über den Kampf im engen Holstein-Stadion erste Akzente zu setzen. Die Gäste haben Mühe, den Störchen ihr Spiel aufzuzwingen.
Kapitän Kazior bringt einen 30-Meter-Freistoß in die Box, den Gebers in die Arme von Torwart Bellot köpft (10.). Dann Leipzig: Poulsen spielt vor dem Sechzehner in die Schnittstelle raus zu Heidinger. Der Außenverteidiger überrennt Kiels Herrmann und passt quer. Frahn hämmert das Leder am langen Pfosten unhaltbar in die Maschen (12.).
Jetzt sind die Rasenballer endlich in ihrem Rhythmus angekommen. Heidinger schaltet nach einem Fehlpass schnell um. Von der Außenbahn legt er quer in die Mitte, wo Frahn aus 25 Metern den Ball links neben das Tor zimmert (16.).
Holstein sucht nach dem Ausgleich. Gefahr strahlen die Störche nach Standards aus. Ääritalo kann eine Freistoß-Flanke von Kazior aber nicht gewinnbringend verwerten (21.). Mit Karacho hämmert Wetter den Ball aus 25 Metern in Richtung Tor. Der Schuss wird früh abgeblockt (22.).
Das Spiel gewinnt an Unterhaltungswert, weil beide Teams bis zur Pause mutig nach vorn spielen. Die Zuschauer bekommen viele gute Offensivaktionen zu sehen. Jedoch fehlt häufig die Genauigkeit beim entscheidenden Zuspiel.
Die Rasenballer haben mehr Spielanteile. Die besten Szenen gehören dem KSV: Kazior bringt einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Strafraum, Hartmann grätscht in den Ball. Bellot pariert mit dem Fuß ins Toraus. Die darauffolgende Ecke köpft Gebers am langen Pfosten auf das Tornetz (37.).
Das gefällt Zorniger ganz und gar nicht. Der Coach reagiert sofort, indem er Georg Teigl durch Fabian Franke ersetzt. Der Innenverteidiger übernimmt die Aufgaben von Tim Sebastian, der wiederum auf Rechtsaußen rückt. An der Seitenlinie fallen derweil deutliche Worte (41.).
Nach Wiederanpfiff gibt zunächst Kiel den Ton an. Wieder landet ein Kopfball nach Freistoß von Kazior neben dem Kasten (47.). Minuten später kommt der KSV-Kapitän selbst aus 12 Metern, aber halb rechts stehend, zum Abschluss. Der Schuss wird geblockt (48.).
Das Spiel plätschert vor sich hin. Bis Heidinger sieht, dass KSV-Keeper Jakusch ein paar Meter zu weit vor seinem Kasten steht. Aus 25 Metern setzt der Defensivspieler den Ball mit einem langen Sonntagsschuss ins Gehäuse (54.).
Kiel zeigt sich von dem Treffer unbeeindruckt. Die Störche spielen im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer. Torgefahr sucht man nach dem 2:0 vergebens. Die Leipziger haben ihren Gegner fest im Griff.
Erst in der Schlussphase nimmt die Partie noch einmal Fahrt auf. Schiri Christian Dingert muss hier und da zur Pfeife greifen. Kiels Siedschlag setzt aus 20 Metern einen Freistoß weit über Bellots Kasten (84.). Gegenüber trifft Morys aus spitzem Winkel das Außennetz (85.). Demme zieht im Strafraum von halblinks ab, Jakusch klatscht ab (89.). Letztlich verwalten die Rasenballer den Spielstand ohne größere Probleme über die Zeit.
Die KSV-Fans sind bedient, fordern lautstark die Entlassung von Cheftrainer Karsten Neitzel. Dessen Team konnte heute nur nach Ecken und Freistößen echte Torgefahr ausstrahlen. Das ist insgesamt zu wenig, um in der 3. Liga gegen ein Spitzenteam zu bestehen.
Am Mittwoch ist RBL im Sachsenpokal beim FC Eilenburg zu Gast (Anstoß: 18 Uhr). In der Liga empfangen die Rot-Weißen am Sonntag den SV Elversberg (Anstoß: 14 Uhr).
RB Leipzig:
Bellot – Teigl (41. Franke), Hoheneder, Sebastian, Heidinger – Kimmich, Demme, Fandrich (84. Fandrich) – Kaiser – Poulsen, Frahn (C, 58. Morys)
Holstein Kiel:
Jakusch – Herrmann, Hartmann, Gebers, Wetter – Danneberg, Kazior (C, 72. Breitkreuz), Vendelbo, Ääritalo (46. Schäffler) – Sykora – Heider (72. Siedschlag)
Schiedsrichter:
Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore:
0:1 Frahn (12.), 0:2 Heidinger (55.)
Gelbe Karte:
Frahn (7)
Zuschauer:
4.946 im Holstein-Stadion
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