20.354 Zuschauer sahen am Samstag ein friedliches mitteldeutsches Derby. RB Leipzig siegte Dank Toren von Kaiser (51.) und Poulsen (65.) 2:1 (0:0) über den Halleschen FC. Möglicherweise das letzte Aufeinandertreffen beider Clubs. Die Rasenballer marschieren weiter Richtung 2. Liga.
“Wir haben ein sehr, sehr intensives Spiel gesehen, den ein oder anderen Akzent nach vorne zu setzen”, resümierte HFC-Coach Sven Köhler. Ein platzierter Kopfball, ein halbherziger Freistoß aus 20 Metern, ein verwandelter Elfmeter. Viel mehr hatten die Händelstädter offensiv nicht anzubieten, auch weil die RB-Abwehr über weite Strecken einen guten Tag erwischt hatte.
“Wir sind sehr pomadig ins Spiel gegangen”, ärgerte sich RB-Trainer Alexander Zorniger. “Wir haben in der 1. Halbzeit kaum Aggressivität auf den Platz gebracht.” Erst im zweiten Durchgang wurden seine Jungs bissig. Ein gutes Zuspiel auf Kaiser und ein Lapsus des HFC im Mittelfeld, gepaart mit einem starken Poulsen-Solo, entschieden das Match zu Gunsten des Liga-Krösus.
“Mit der Einwechselung von André Luge haben wir mehr Geschwindigkeit auf den Gegner losgelassen”, meinte Zorniger. Hundertprozentig zufrieden war der 46-Jährige dennoch nicht. “Wir haben unsere Torchancen nicht ausgenutzt, haben sie sogar verschlendert.”
Die bessere Chancenverwertung dürfte ein zentrales Thema beim kommenden Trainingslager sein. Zunächst aber feiern die Rot-Weißen heute Abend Weihnachten. Sportdirektor Ralf Rangnick (“haben das Spiel verdient gewonnen”) brachte aus Salzburg ein besonderes Geschenk mit.
Mikko Sumusalo (23) wird die Mannschaft ab Januar verstärken. Der Außenverteidiger kommt ablösefrei von HJK Helsinki, beobachtete seine künftigen Kollegen bereits heute bei der Arbeit. Der Finne, der im Kader Juri Judt ersetzen wird, spielte schon drei Mal für die Nationalmannschaft. Hinzu kommen 22 U21-Länderspiele und 13 Qualifikationsspiele im Europapokal.
“Mikko passt in unser Anforderungsprofil”, freute sich Rangnick. “Er ist ein Spieler, der über uns weiter nach oben kommen kann.” Sumusalo hat in Leipzig Vertrag bis Sommer 2016. “Er ist ein guter Kerl”, berichtete Zorniger, der sich zugleich mehr Qualität für die Offensive wünschte.
Der Kader soll allerdings nicht vergrößert werden. Also muss einer gehen. “Christos Papadimitriou spielt ab Januar beim FC Liefering”, bestätigte Rangnick. Das Gerücht, der Grieche würde nach der Hinrunde in die Salzburger Bullenschmiede wechseln, hatte seit Tagen die Runde gemacht.
Thiago Rockenbachs Zukunft ist weiter ungewiss. Erste Medien spekulierten bereits offen über den Weggang des Brasilianers zur Winterpause. Derzeit scheint der Spielmacher in Zornigers Planungen keine Rolle zu spielen.
Keine Kommentare bisher