Am Samstag hat RB Leipzig seine Zweitliga-Ambitionen untermauert. Gegen die Stuttgarter Kickers gewann RB mit 2:1 (1:1). Die Leipziger Tore erzielten Thomalla (21.) und Luge (50.). Personell keine Überraschungen. RB-Coach Alexander Zorniger ersetzte den gesperrten Dominik Kaiser durch Clemens Fandrich. Ansonsten alles wie gehabt. Bei den Kickers kehrte Soriano (für Calamita) nach abgesessener Gelb-Sperre zurück ins Team.

Das Spiel begann bitter. Soriano nahm das Bein viel zu hoch und erwischte Franke. Der Innenverteidiger musste mit offenem Kieferbruch vom Feld getragen werden (3.). Für ihn kam Hoheneder ins Spiel. Der frühe Wechsel brachte die Rasenballer nicht aus dem Takt. Die Leipziger regierten im eigenen Haus. Fandrich, Heidinger (beide 10.) und erneut Fandrich (15.) kamen in der Startphase zu guten Torchancen.

Die Schwaben bemühten sich redlich, das rot-weiße Aufbauspiel zu stören und mittels schnellem Umschalten Akzente nach vorn zu setzen. Es kam, was kommen musste. Ernst lupfte platziert in den Lauf von Thomalla. Der Spielmacher fand im Sechzehner das Zuspiel und netzte zum überfälligen 1:0 ein (21.).

Dann passierte, was nicht passieren darf: Die Stuttgarter erspielten sich im Gegenzug die Chance zum Ausgleich. Soriano setzte sich über rechts durch und spielte quer in den Strafraum. Domaschke war im letzten Moment zur Stelle. Wäre der Ball durchgekommen, hätte der RB-Schlussmann keine Chance gehabt (22.).

Vielleicht waren frostige Temperaturen und leichter Schneefall schuld, dass den Zuschauern heute kein großes Spektakel geboten wurde. In der 38. Minute nahm sich die Leipziger Hintermannschaft eine Auszeit. Heidinger und Willers standen sich am Sechzehner gegenseitig im Weg und brachten den Ball zu allem Überfluss gefährlich in die Mitte. Dort lauerte Kickers-Kapitän Marchese, der aus 15 Metern eiskalt zum Ausgleich einnetzt.
Nach dem Seitentausch bewiesen die Rasenballer Moral. Heimdebütant Luge brachte sein Team erneut in Führung (50.). Poulsen setzte sich zuvor auf der linken Außenbahn gegen drei Schwaben durch und spielte ab zu Kimmich. Der Youngster sucht Rechtsaußen Luge, der nach kurzer Drehung unhaltbar ins lange Eck verwandelt.

Die Blauen gaben sich nicht auf. Badiane forderte per Kopf RB-Keeper Domaschke, der sich weit strecken musste, um den Ball abzuwehren (63.).

Alexander Zorniger versuchte jetzt, dem durchwachsenen Spiel seiner Elf mehr Stabilität zu verleihen, indem er Röttger (für Luge) auf den Rasen schickte (64.). Und tatsächlich hatten die Schwaben, die zunehmend zur Brechstange griffen, fortan nicht sonderlich viel Erbauliches auf der Pfanne. Bis Calamita in der 79. Minute samt Ball wie aus dem Nichts frei Domaschke gegenüber steht. Der Keeper reagierte blitzschnell und vereitelte den Torschuss in allerletzter Sekunde.

In der Schlussphase wandelte sich das Spiel aus Leipziger Sicht zu einer Abwehrschlacht. Die Blauen, die in der Liga quasi mit dem Rücken zur Wand stehen, mobilisierten die letzten Kräfte, um irgendwie das Remis zu erzwingen. Das Spiel wurde bissig, hektisch, bisweilen chaotisch. Anders als in Saarbrücken ließen die Rasenballer jedoch kein zweites Gegentor mehr zu.

RB bot den 7.021 Zuschauern heute gewiss keine Fußballgala. Abhaken. Nach vorne schauen. Nächsten Samstag geht’s zum Rückrundenstart nach Münster (Anstoß: 14 Uhr). Nehmen wir das Positive mit: Bereits am Freitag ließen Wiesbaden (1:3 gegen Rostock) und Unterhaching (0:3 gegen Heidenheim) Federn. Erfurt patzte heute gegen Saarbrücken (0:1). Daraus folgt: Zur Liga-Halbzeit belegen die Leipziger einen halbwegs gesicherten Aufstiegsplatz.
RB Leipzig:
Domaschke – Müller, C. (C), Willers, Franke (4. Hoheneder), Heidinger – Kimmich (84. Schulz), Ernst, Fandrich – Poulsen, Thomalla, Luge (63. Röttger)

Stuttgarter Kickers:
Krauss – Gerster, Leist, Stein, Auracher (59. Calamita) – Marchese (C), Braun – Leutenecker, Müller, G. (76. Raptis), Baumgärtel – Soriano (59. Badiane)

Schiedsrichter:
Harm Osmers (Hannover)

Tore:
1:0 Thomalla (21.), 1:1 Marchese (38.), 2:1 Luge (50.)

Gelbe Karten:
Kimmich (2), Luge (1), Ernst (4), Müller (2) | Soriano, Calamita

Zuschauer:
7.021 im Zentralstadion
1. Heidenheim (19 Spiele, 45 Punkte, +22 Tore)
2. RB Leipzig (19, 36, +10)
3. Rostock (19, 31, -2)
4. Darmstadt (19, +11, 29)
5. Erfurt (19, 29, +8)
6. Osnabrück (19, 28, +4)
7. Wiesbaden (19, 28, +1)
8. Unterhaching (19, 27, -2)

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