Spektakulärer Nachmittag im Zentralstadion. RB Leipzig gewinnt am Samstag nach starker Darbietung 1:0 (1:0) gegen die U23 von Borussia Dortmund. Yussuf Poulsen erzielte das Tor des Tages (12.). 11.477 sahen viele Leipziger Chancen und feierten in weiten Teilen die Rückeroberung des zweiten Tabellenplatzes.
2014 könnte das Jahr der Rasenballer werden. Leipzig träumt weiter von der 2. Liga. Salzburg führt die Österreich-Bundesliga mit 10 Punkten Vorsprung an. In der Euro League könnte die RB (3 Spiele, 3 Siege) nach 2010 und 2012 erneut überwintern. Für österreichische Verhältnisse wäre dies bereits ein Achtungserfolg.
Die Leipziger RB-Filiale hatte am Samstag mit den Dortmundern eine sportlich attraktive Aufgabe vor der Brust. Die BVB-Fans lieben ihre Zweite. Trotz Boykott-Aufruf fanden 1.000 “Schwarz-Gelbe” den Weg ins Zentralstadion.
Alexander Zorniger stellte sein Team nach der Chemnitz-Blamage um. Für den gesperrten Hoheneder durfte Willers mal wieder von Beginn an ran. Jung, der letzte Woche ein blasses Spiel ablieferte, musste für Judt weichen. In der Offensive kam der disziplierte Poulsen neben Chemnitz-Torschütze Thomalla und Kapitän Frahn zum Einsatz.
Die Zuschauer spüren nach wenigen Minuten, dass sich Zornigers Expertise, die Spielweise der Borussen sei stark an die des Profiteams angelehnt, stimmte. Beide Mannschaften agieren mit schnellem Umschaltspiel und Gegenpressing. Der Geruch des Spektakels liegt in der Luft.
Famos der frühe Treffer des Tages. Poulsen läuft über links. BVB-Keeper Alomerovic verlässt den Sechzehner, um den Dänen zu stellen. Das Sturm-Juwel vernascht den Schlussmann, marschiert von der Grundlinie in den Sechzehner. Ein Dortmunder stellt sich zwar noch an den kurzen Pfosten und zwingt den Leipziger zum Abschluss aus spitzem Winkel, kann aber auf der Linie nicht retten (12.).
Hektik kommt im RB-Strafraum auf, als Duksch zur Großchance aus 12 Metern ansetzt. Weil der Borusse zu lange zögert, sind drei Rasenballer zur Stelle. Es wird sich behakt. Duksch fällt. Schwarz-Gelb fordert Elfmeter. Schiri Stein lässt weiterlaufen (16.).
Das Spiel bleibt offen. Sarr probiert’s aus 17 Metern, nachdem ein Freistoß aus 22 Metern in der Mauer hängen geblieben war. Im Gegenzug kommt Frahn 15 Meter vor dem Kasten zu einem guten Abschluss. Der Schuss aus halblinker Lage saust nur wenige Meter am rechten Pfosten vorbei (22.). Kimmich verzieht aus der Distanz nur um Haaresbreite (25.).
Die Leipziger haben nach den blutleeren Vorstellungen gegen Unterhaching und den CFC die Freude am Spiel zurückgefunden. Die Rot-Weißen sind in dieser Spielphase die bestimmende Mannschaft. Thomalla spielt nach einem Dortmunder Foulspiel frech weiter, um Frahn im Sechzehner eine platzierte Vorlage auf den Kopf zu servieren. Alomerovic rettet mit einer Glanztat. Das Stadion steht (33.). Auch als Ernst aus 20 Metern sein Glück sucht (38.).
Dortmund muss kurz vor dem Pausentee mehr machen, um nicht den zweiten Gegentreffer zu kassieren. Ein Freistoß aus 25 Metern von links findet zunächst keinen Abnehmer. Der Rebound wird jedoch von Treude volley meterweit über das RB-Tor gezogen (40.).
Auf dem Rasen suchen beide Teams nach dem nächsten Tor. Der BVB steht natürlich unter Zugzwang. Nach gut zehn Minuten ist wieder Feuer im Spiel. In beiden Strafräumen kommen Spieler zu Fall. Schiri Stein lässt beide Male weiterlaufen (55.). Dortmunds Duksch kann aus 17 Metern unbedrängt abziehen, trifft aber das Leder nicht richtig. Coltorti ohne Probleme (56.).
Die Messestädter drücken jetzt auf die Tube. Heidinger schlägt den Ball von der rechten Seite in den Sechzehner zu Frahn, dessen Abschluss knapp das Tor verfehlt (64.). Poulsen scheitert aus 12 Metern an Alomerovic (65.). Ernst köpft eine Kaiser-Ecke von links über das Tor (66.). Thomalla zieht aus 20 Metern scharf ab. Alomerovic fängt (69.).
Der Revierclub wackelt. Leipzig fordert das zweite Tor. Poulsen legt im Sechzehner im Rücken der Innenverteidiger quer auf Frahn, der den Ball nicht erreicht (74.). Der BVB erhöht in der Schlussphase den Druck. Ein Tor soll her. Egal wie. Doch der entscheidende Akzent fehlt. Obwohl die Leipziger in der Nachspielzeit als kompakte Defensive agieren, hat Poulsen in der Nachspielzeit das 2:0 auf dem Fuß, lässt sich aber im Duell gegen Alomerovic zu einem Kullerschüsschen hinreißen.
Leipzig gewinnt letztlich verdient nach einer überzeugenden Vorstellung, an die sich nächste Woche anknüpfen lässt. Am Samstag heißt der Gegner Darmstadt 98. Die Lilien verloren heute überraschend bei Schlusslicht Burghausen. Bedeutet: RB erobert Rang zwei zurück. Weil VfB Stuttgart II nicht aufsteigen darf, trennen die Messestädter 3 Zähler von einem Nicht-Relegationsrang.
RB Leipzig:
Coltorti – Judt, Willers, Franke, Heidinger – Kaiser, Ernst, Kimmich (86. Sebastian) – Thomalla (79. Fandrich) – Poulsen, Frahn (C, 90. Schulz)
Borussia Dortmund II:
Alomerovic – Hornschuh, Sarr, Meißner, Bandowski – Solga (C, 46. Bajner), Amini (79. Nyarko)- Treude (86. Özbek), Jordanov, Harder – Ducksch
Schiedsrichter:
Thomas Stein (Homburg a.M.)
Tore:
1:0 Poulsen (12.)
Gelbe Karten:
Kaiser (4) | Solga, Duksch
Zuschauer:
11.477 in der Red Bull Arena
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