Am Samstag gastiert der Tabellenzweite beim 1. FC Saarbrücken. Der Liga-Neunzehnte scheint auf dem Papier leichtes Kanonenfutter zu sein. Wäre da nicht der Ausfall von Goalgetter Daniel Frahn. Das Stadion kennen die Leipziger bereits. Am 7. September verloren die Rasenballer im Ludwigspark 0:1 gegen den SV Elversberg. Momente vor Abpfiff kassierten die Messestädter den Gegentreffer.
Das Debakel soll sich am Samstag nicht wiederholen. Die Leipziger stehen nach der Rostock-Pleite unter Druck. Zwar sind sie trotz Niederlage noch Drittliga-Zweiter. Aber RW Erfurt ist den Rasenballern mit nur einem Punkt Abstand bedrohlich nah auf die Pelle gerückt.
Trainer Alexander Zorniger plant gegen die Saarländer keine großen Veränderungen. Über die Bedeutung von Kapitän Daniel Frahn gibt es für den 46-Jährigen “keine Diskussion”. Trotzdem wird der 26-Jährige in Saarbrücken nicht auf dem Rasen stehen. Der Knipser (8 Tore) zog sich im Training eine Zerrung zu. Thomalla und Kammlott stehen als Ersatz bereit.
Viel diskutiert wird seit Wochen über die durchwachsenen Leistungen der Innenverteidiger. Zorniger: “So wenig konstant war noch keiner.” Da tut es gut zu wissen, dass einer seine Schaffenskrise überwunden hat. “Ich bin aus meiner Formkrise raus und habe mehr Selbstbewusstsein gewonnen”, sagt Fabian Franke. Der 24-Jährige gilt als gesetzt.
Im Mittelfeld spielte sich unter der Woche ein medizinisches Wunder ab. Timo Röttger (Bänderverletzung) ist binnen weniger Tage auf wundersame Weise genesen. Am Sonntag kommunizierte der Club noch, der Publikumsliebling würde bis zur Winterpause fehlen. “Wir haben eine gute medizinische Abteilung”, lobt Zorniger.
Stammkeeper Fabio Coltorti fällt dagegen bis zur Winterpause aus. Wer ihn vertreten wird, steht noch nicht fest. “Vielleicht entscheide ich das erst Samstagfrüh”, meint Zorniger. Für Erik Domaschke spreche, dass er gegen Hansa 80 Minuten lang mit der aktuellen Defensive zusammen auf dem Feld stand. Für Benjamin Bellot würde dagegen sein Talent sprechen. Torwart-Coach Perry Bräutigam ist eng in die Entscheidungsfindung eingebunden.
Über die Spielweise seines Teams war Zorniger zuletzt alles andere als glücklich. RB leistete sich zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Vorne ließen sie sträflichst Hochkaräter verstreichen. Gegen Hansa kam Pech dazu. Ein klarer Elfmeter wurde nicht gepfiffen.
“Wir müssen kälter vor dem Tor werden, wenn wir die Tore wirklich machen wollen”, meint Franke.
An der Saar erwartet die Leipziger eine große Kulisse. Ein Teil der Tickets für den Pokal-Hit gegen Dortmund am kommenden Dienstag ging nur zusammen mit einer Karte für das RB-Spiel über den Tresen. Kluges Marketing des Tabellen-Neunzehnten, dessen Heimspiele bislang im Schnitt von 4.895 Fans besucht wurden. “Das wird eine schwierige Aufgabe”, weiß Zorniger. Saarbrücken spielt 4-4-2, schaltet schnell um. Kommt den Rasenballern bestens bekannt vor.
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