Die Zweitliga-Fußballerinnen des FFV haben ihren zweiten Saisonsieg eingefahren. Am Sonntag gewannen sie ihr Heimspiel gegen den SV Werder Bremen mit 2:0. Stürmisch war dabei allerdings nur das Wetter - auf dem Rasen wurde eher durchschnittliches Niveau geboten. "Man muss auch mal solche Spiele gewinnen.", hakte Leipzigs Trainer Hendrik Rudolph die drei Punkte nüchtern ab.

“Wir brauchen eine Top-Leistung, um die zu schlagen!”, hatte der Coach seine Truppe vorher ausdrücklich vor den groß gewachsenen Bremerinnen gewarnt. Doch es kam anders. Werder hatte den Esprit in der Hansestadt gelassen, wurde zudem nach einer reichlichen Viertelstunde kalt erwischt. Nach einem Vorstoß von Lisa Reichenbach über die rechte Seite, kam der Ball zu Christina Nauesse. Richtig unter Kontrolle bekam sie das Leder im Strafraum zwar nicht, spitzelte es aber mit Biss und Zug zum Tor dennoch unter Bedrängnis mit der Pike ins lange Eck. 1:0 (16.) – das fünfte Saisontor von Nauesse.

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Chancen blieben dennoch Mangelware. Einerseits war der starke Wind einem flotten Kombinationsspiel wenig zuträglich, andererseits ließen beide Abwehrreihen auch wenig zu. “Waren wir beide so schlecht oder haben wir uns nur neutralisiert?”, war sich Trainer Rudolph hinterher nicht sicher. Vom Sitz gerissen hatte ihn der Vortrag beider Kontrahenten auf dem Grün nicht.

“Wir waren wirklich nicht überragen, hatten zu viele einfache Stockfehler und Ballverluste”. Schon in der ersten Halbzeit hatte er deshalb Sarah Gäbler vom Platz genommen und durch Lysann Schneider ersetzt. Die bedankte sich nach 75 Minuten mit ihrem Treffer zum 2:0 für das Vertrauen. Angelina Lübcke hatte von außen ins Zentrum geflankt. Irgendwie bekam Schneider den Fuß an den Ball, der rollt via Innenpfosten in die Maschen. Die Entscheidung.

Gegen Ende hätte Marie-Luise Herrmann sogar noch auf 3:0 erhöhen können. Mit schöner Einzelleistung stürmte sie in den Strafraum, wurde dort aber etwas zu weit nach links rausgetrieben. Mit dem schwächeren linken Bein suchte sie dennoch den Abschluss, schob den Ball an Werder-Keeperin Jennifer Martens, aber auch am langen Pfosten vorbei ins Aus. Auf der anderen Seite sorgte eine gut aufgelegte Sandra Schumann im FFV-Kasten dafür, dass Leipzig – trotz eines insgesamt ausgeglichenen Chancenverhältnisses – als Sieger vom Platz gehen konnte.

Jubel-Arien stimmt FFV-Trainer Hendrik Rudolph dennoch nicht an. “Trotz einer nur durchschnittlichen Leistung, hat es zum Sieg gereicht. Wir hatten manchmal zu tun, die Ordnung nicht zu verlieren. Aber wir haben durch eine gute Abwehrarbeit auch nicht viel zugelassen.”, so sein Fazit. Aber: “Lieber schlecht gespielt und gewonnen, als gut gespielt und verloren!”. Leipzig kletterte durch die dritte ungeschlagene Partie in Folge mit nun sieben Punkten auf den 8. Tabellenplatz.
FFV Leipzig vs. SV Werder Bremen 2:0 (1:0)
2. Bundesliga/ Staffel Nord, Frauen, 6. Spieltag

FFV Leipzig: Schumann – Gäbler (39. Schneider), Pfretzschner, Herrmann, Horn (62. Heller), Görner, Reichenbach, Birne, Nauesse, Janitzki, Lübcke. Trainer: Hendrik Rudolph.
SV Werder Bremen: Martens – Moelter, Danner, Ulbrich, Mirbach (46. Wilde), Scholz, Schiechtl, König, Golebiewski, Goddard, Wallenhorst (60. Timmermann). Trainerin: Chadia Freyhat.

Torfolge: 1:0 Nauesse (16.), 2:0 Schneider (75.), Schiedsrichterin: Annette Raith (Stein), Gelbe Karten: Görner (FFV), Scholz (Werder), Zuschauer: 160 in der Sportschule “Egidius Braun”, Leipzig.

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