Nur allzu gerne hätte FFV-Trainer Hendrik Rudolph wenigstens einen Punkt vom Zweitliga-Auftakt in Meppen mitgebracht. Das blieb ihm und seiner Mannschaft am Sonntag jedoch verwehrt. "Wir haben bei einer starken Truppe gut mitgehalten, uns in der Abwehr aber zu grün angestellt.", fasste Rudolph zusammen. Nach 3:0-Rückstand bäumten sich die Leipzigerinnen noch einmal auf, verkürzten auf 3:2, doch hatten in einer Alles-oder-Nichts Schlussphase das Nachsehen.
Mit einem Durchschnittsalter von genau 19 Jahren reisten die FFV-Frauen zum ersten Saisonspiel ins Emsland. 19 Jahre ist auch Christin Janitzki jung, die pünktlich zu Saisonbeginn wieder in Leipzig angeheuert hatte. In der Sommerpause war sie von Erstligist SG Essen-Schönebeck verpflichtet worden, bekam dort aber keinen Ausbildungsplatz und war wenige Tage vor dem Ende der Wechselfrist wieder zurück in der Messestadt. Gemeinsam mit Angelina Lübcke, die wenige Wochen vorher ebenfalls einen Vereinswechsel rückgängig gemacht hatte, soll Janitzki nun Stabilität in die junge Abwehr bringen. Doch ausgerechnet den beiden “alten Hasen” unterliefen Schnitzer, die von Meppen mit Gegentoren bestraft wurden.
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Zur Halbzeit mussten die Gäste nach zwei Toren durch van Eyck (13./ 39.) bereits einen 2:0-Rückstand verkraften. Als dann Mitte der zweiten Hälfte Dieckmann für Meppen auf 3:0 (68.) erhöhte, schien die Partie endgültig entschieden. Leipzig zeigte sich nur kurz geschockt, konnte es dann mit einem Doppelschlag aber nochmal spannend machen. Denn nur drei Minuten nach dem vermeintlichen K.O. wird Marie-Luise Herrmann im Strafraum gelegt – Anne Heller verwandelt den fälligen Elfer zum 3:1 (71.). Nur wenig später schickt Florin Wagner einen schönen Flugball auf Lisa Reichenbach, deren Schuss SVM-Keeperin Hackmann noch abwehren konnte. Im Nachsetzen machte Marie-Luise Herrmann jedoch den Anschlusstreffer perfekt – 3:2 (76.).
“Die Moral hat gestimmt, selbst nach dem 3:0 haben wir nicht aufgesteckt und immer weiter Gas gegeben.”, zollte Coach Rudolph seiner Mannschaft Respekt. Nun hieß es “Alles oder Nichts”, Rudolph wollte den wieder in Reichweite gerückten Punkt und löste die Viererkette auf. Das Tor machte aber der Gegner. In der 86. Minute machte Beckers den 4:2-Endstand klar. “Wir waren spielerisch auf Augenhöhe”, konnte Hendrik Rudolph eine erste Standortbestimmung vornehmen. Für den Saisonverlauf stimmt ihn das optimistisch. “Viele handeln uns als Abstiegskandidaten”, so der FFV-Trainer, “aber wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden wir mit den Plätzen da unten nichts zu tun haben!”.
SV Meppen vs. FFV Leipzig 4:2 (2:0)
2. Bundesliga, Frauen
SV Meppen: Hackmann – Schulte, B. Kappel, Budde (74. Meiners), Lity, Freese, Lögering, Dieckmann, I. Kappel (70. Beckers), van Eyck, Jäger (60. Franjkovic).
FFV Leipzig: Weinert – Janitzki, Birne, Lübcke, Appel (74. Förster), Görner (60. Rudenko), Wagner (90. Horn), Heller, Herrmann, Gäbler, Reichenbach.
Torfolge: 1:0 van Eyck (13.), 2:0 van Eyck (39.), 3:0 Dieckmann (68.), 3:1 Heller (71. Foulelfmeter), 3:2 Herrmann (76.), 4:2 Beckers (86.), Schiedsrichter: Mirka Derlin (Bad Schwartau), Gelbe Karten: Beckers (Meppen), Lübcke (FFV), Zuschauer: 100 in Meppen.
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