Manchmal fragt man sich schon, woher Spauke und Co. derzeit ihre Motivation bei der Vereinsführung nehmen. Das Großreinemachen beim 1. FC Lok umfasst so ziemlich alle Räume, die ein Sportverein bewohnen kann. Gläubigergespräche um, statt Insolvenz, den Namen Lokomotive zu erhalten, mediale und juristische Abwehrschlachten teils gegen Vorurteile, teils nach innen gegen Fans, die jahrelang dem Verein durch Gewalt und üble Sprüche schadeten und sportlich trotz guter Spiele der Kellerplatz in der Regionalliga. Die Gläubiger des Clubs jedenfalls kommen der Lok nun immerhin auf zwei Jahre Abzahlungsfrist entgegen.

Es sind Altverbindlichkeiten in schwankender Höhe rings um die Summe von 200.000 bis 300.000 Euro, die den 1. FC Lokomotive nach wie vor drücken. Einst wichtiger Grund für den Wechsel an der Spitze des Vereins, weg von Michael Notzon hin zum heutigen Präsidium, verschwinden diese Altschulden nicht einfach.

Die Verhandlungen mit den insgesamt 59 Gläubigern hatten sich laut Lok gegenüber der ursprünglichen Planung aufgrund der Urlaubszeit um einige Wochen verzögert. Heute nun vermeldete Lok zumindest bei den Regeln klare Fronten. Demnach hat der Verein ab jetzt immerhin 24 Monate Zeit alle Verbindlichkeiten zu tilgen. Über die Höhe der Quote und die genauen Modalitäten der Vereinbarungen sei Stillschweigen vereinbart worden.

“Die getroffene Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nun kommt es darauf an, sicherzustellen, dass die getroffenen Vereinbarungen entsprechend der Planung eingehalten werden. Dafür muss der Verein dafür Sorge tragen, die eingeplante Liquidität zu erwirtschaften, neue Sponsoren und Förderer finden, Spendengelder einwerben, Zuschauer anziehen”, erklärt Lok-Präsident Heiko Spauke.

Im Weiteren heißt es in der am heutigen Abend verbreiteten Mitteilung, dass der Verein weiterhin konsequent gegenüber Störern, seien dies interne oder externe, vorgeht, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder zurückzugewinnen. Das Verhältnis scheint sich im Gegensatz zur Zeit unter Ex-Vereinspräsident Michael Notzon entspannt zu haben.

Wie die federführenden Rechtsanwälte René Krüger und Mario Sänger der Kanzlei “Brinkmann & Partner” laut Lok berichtet hätten, fanden alle Gespräche in einer sehr angenehmen und sachlichen Atmosphäre statt. “Wir danken unseren Gläubigern für die Unterstützung und das entgegenbrachte Vertrauen.” so Spauke.

Zum 1. FC Lok im Netz
www.lok-leipzig.com/de/info/aktuell/

Zum Artikel vom 18. September 2013 auf L-IZ.de
Fairness, Respekt, Toleranz: 1. FC Lok unterzeichnet Erklärung gegen Homophobie

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